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Neue OZ: Kommentar zu Personalien / Bundesregierung / Niebel

Geschrieben am 08-06-2012

Osnabrück (ots) - Lächerlich und peinlich

Die Kabarettisten werden sich freuen: der
Bundesentwicklungsminister und sein fliegender schwarz-roter Teppich.
Dieser bunte Stoff dürfte sie beflügeln, denn daraus lässt sich
schnell ein lustiger Sketch weben. Ansonsten aber ist die
Angelegenheit in mehrfacher Hinsicht peinlich und lächerlich.
Peinlich ist sie zum einen für alle Medien, die so ein Thema gleich
zum Aufmacher aufpusten. Als ob es keine wichtigeren Inhalte gäbe.
Peinlich ist die Sache auch für alle Politiker, die daraus gleich
eine skandalträchtige Riesen-Affäre machen wollen. Fehlt nur noch ein
Untersuchungsausschuss. Ach, wenn doch alle Sorgen im Zusammenhang
mit dem krisengeschüttelten, bitterarmen Afghanistan so klein wären
wie der lächerliche Export eines neun Quadratmeter großen Souvenirs.

Peinlich aber ist die Geschichte auch für Dirk Niebel. Warum nur
hat der Minister die deutsche Botschaft in einen Basar verwandelt,
indem er sich dort Teppiche vorführen ließ? Warum nutzte er eine
Maschine des Bundesnachrichtendienstes. Und warum "vergaß" er, das 30
Kilo schwere Stück zu verzollen? Allerspätestens nach der Aufregung
um Christian Wulffs tatsächliche und angebliche Affären hätte der
FDP-Mann wissen müssen, dass die Öffentlichkeit von ihm ein absolut
korrektes Verhalten verlangt. Von einem Bundesminister sollte man
einen sensibleren Umgang erwarten.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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