(Registrieren)

Neues Deutschland: Kommentar zu den Parlamentswahlen in Frankreich

Geschrieben am 11-06-2012

Berlin (ots) - Es scheint als hätte Frankreichs Präsident François
Hollande seinem Wahlsieg vor einem Monat selbst nicht ganz getraut,
als müssten die Parlamentswahlen ihn noch einmal bestätigen, bevor er
so richtig loslegen kann. So könnte der unbedingte Wille, die
absolute Mehrheit im Parlament zu erringen, erklärt werden. Doch
womöglich ist das Pochen auf die Allmacht in der Nationalversammlung
ein erstes Zeichen des Einknickens des Sozialisten. So erfreulich der
Politikwechsel in Frankreich mit der Abwahl Sarkozys und nun auch
seiner konservativen UMP auch ist, er steht auf einem instabilen
Fundament. Wie die Wahlbeteiligung zeigt, wird er längst nicht von
allen Franzosen mitgetragen: Über 40 Prozent haben nicht abgestimmt.
Hollande muss nun überzeugen. Streit mit Koalitionspartnern würde er
offenbar als störend empfinden. Dabei hätte das Staatsoberhaupt stets
eine gute Entschuldigung für allzu linke, weil gegen die Gebote des
Kaputtsparens verstoßende Vorhaben, bei Merkel und der EZB parat,
wenn er mit der Linksfront bzw. den Grünen zusammenarbeiten müsste.
Ohne die beiden kleinen Parteien, so ist allerdings zu befürchten,
wird es keinen grundlegenden Kurswechsel geben. Steuerreformen werden
dafür nicht reichen, schon gar nicht, um auf die EU zu wirken. Der
Fiskalpakt und die Sparpolitik müssen neu diskutiert, der
Finanzsektor endlich reguliert werden - wenn nicht jetzt mit einem
sozialistischen französischen Präsidenten, wann dann?



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
CvD

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

400580

weitere Artikel:
  • NRZ: Riester-Rente für alle? - Kommentar von Peter Hahne zur OECD-Studie Essen (ots) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verfügt über hervorragende Fachleute. Das schützt sie indes nicht davor, bisweilen ziemlichen Nonsens zu verbreiten. Man denke nur an den OECD-Bildungsbericht, der Deutschland Jahr für Jahr eine zu geringe Akademikerquote attestiert, die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems aber ignoriert. Auch mit ihren jetzt vorgelegten Renten-Empfehlungen liegt die Denkfabrik völlig daneben - weil sie offenbar nicht in der Lage ist, die ausgetretenen Pfade mehr...

  • NRZ: Eine bittere Pille - Kommentar von Jan Jessen Essen (ots) - Krankenhäuser, denen die Medikamente ausgehen. Ist so was möglich in reichen, entwickelten Ländern? Ist es. In den USA ist Arzneimittelknappheit schon seit vielen Jahren ein Problem. Dort leiden bereits Patienten darunter, etwa, indem sich ihre Behandlung erheblich verzögert. Soweit ist es in Deutschland noch nicht. Aber auch hier steigt der Aufwand für die Krankenhäuser - die Unternehmen produzieren Arznei nicht mehr in solchen Massen, dass sie in größerem Umfang gelagert werden könnte. Das Just-in-Time-Prinzip hat auch mehr...

  • DER STANDARD-Kommentar "Nur Bravsein bringt nichts" von Bettina Fernsebne-Kokert Wien (ots) - Wenn Kindergartenpädagoginnen wieder einmal auf die Straße gehen, dann tun sie das, um ihre seit Jahren gleichen Forderungen zu wiederholen: kleinere Gruppengrößen, bessere Bezahlung, eine Ausbildung in Hochschulen und einheitliche Rahmenbedingungen von Bregenz bis Eisenstadt. Doch mit derselben Beharrlichkeit werden ihre Anliegen von der Politik geflissentlich überhört. Nämlich just von jenen Leuten, die bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit das Loblied von der Bedeutung der Elementarpädagogik mehr...

  • RNZ: Konsequent - Kommentar zu Aigner/Gentechnik Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Beim Thema Gentechnik hat die CSU die große Mehrheit der Deutschen auf ihrer Seite. Die meisten Verbraucher wollen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel im Essen - auch nicht in geringen Spuren. Ilse Aigner, die vor ihrer Zeit als Verbraucherministerin als Verfechterin der grünen Gentechnik galt, hat das erkannt und setzt nun auf eine Nulltoleranzpolitik. Das ist richtig, denn nur so haben die Verbraucher eine echte Wahlfreiheit, ob sie Genfood auf dem Teller wollen. Auch über dieses mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Betreuungsgeld Stuttgart (ots) - An der Tatsache, dass das Betreuungsgeld eine politische Fehlentscheidung ist, wie es kaum eine andere in dieser an Pannen reichen Legislaturperiode gegeben hat, ändert Merkels Machtwort indes nichts. Dabei schreibt es ihr auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) jetzt ins Stammbuch. Ihrer Studien zufolge, der aussagekräftige und vergleichbare Erfahrungen in der Schweiz, Österreich und Norwegen zugrunde liegen, wirkt sich ein Betreuungsgeld weder auf die Beschäftigungsquote von Frauen, noch auf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht