Vor Beginn des UN-Nachhaltigkeitsgipfels in Rio des Janeiro:
»Entwurf des Rio-Abschlussdokuments ist schwach und unkonkret« / Staatengemeinschaft darf Erbe der Rio-Konferenz von 1992 nicht gefährden!
Geschrieben am 19-06-2012 |
Osnabrück/Rio de Janeiro (ots) - 19. Juni 2012: Einen Tag vor der
entscheidenden Konferenzphase des UN-Nachhaltigkeitsgipfels in Rio de
Janeiro sieht das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes
Anlass zu ernster Besorgnis. »Der Entwurf des Abschlussdokumentes ist
bisher schwach und unkonkret und wird der Dimension der sozialen und
ökologischen Herausforderungen nicht gerecht. Es ist nicht zu
akzeptieren, dass die Staatengemeinschaft in diesem dramatischen
Moment von Klima-, Hunger- und Finanzkrise das Erbe der ersten
Riokonferenz 1992 gefährdet und zum Beispiel einvernehmliche
Prinzipien, wie die gemeinsame aber differenzierte Verantwortung der
Staatengemeinschaft und das Verursacherprinzip ignoriert «, erklärte
Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von terre des hommes, in Rio de
Janeiro. »Ein besonderes Anliegen für uns als Kinderhilfsorganisation
ist es, dass die Einführung eines wirkungsvollen Instruments wie
Ombudsstellen für die Rechte zukünftiger Generationen Bestandteil der
Abschlusserklärung bleibt. Kinder stellen heute über die Hälfte der
Weltbevölkerung. Klimawandel und Umweltzerstörung beeinträchtigen ihr
Leben oder beenden es. Ihre Rechte und die der künftigen Generationen
dürfen nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen und nationalen
Kalkülen geopfert werden.« Der Entwurf des Abschlussdokumentes bleibt
dem gegenüber zu vage und nimmt beispielsweise nur achtmal Bezug auf
die künftigen Generationen gegenüber 30 Hinweisen auf die
Privatwirtschaft.
terre des hommes unterstützt darüber hinaus die Forderung nach
verlässlichen und zusätzlichen Finanzmitteln zur Bekämpfung von Armut
und Klimawandel und nach klaren Vereinbarungen für einen Prozess zur
Erarbeitung von globalen Nachhaltigkeitszielen. Diese künftigen Ziele
müssen für alle Staaten gelten und sollen die
Millenniumsentwicklungsziele ablösen. terre des hommes begrüßt die
Position der Bundesregierung und der EU, die sich für einen
inklusiven Prozess unter Beteiligung der globalen Zivilgesellschaft
und der Wissenschaft einsetzen.
Pressekontakt:
terre des hommes-Team in Rio: Urte Tegtmeyer, Tel. 00 55-21/ 83 82 26
69 (Presse)
Wolf-Christian Ramm, Tel.: 0541 / 71 01-158 oder 01 71 / 6 72 97 48
Weitere Informationen: www.tdh.de/rio
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