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Schöne neue Medienwelt: vernetzt, offen, mobil./ Bilanz des 24. Medienforum.NRW

Geschrieben am 20-06-2012

Köln (ots) - Unter dem Kongress-Motto "Schöne neue Medienwelt:
vernetzt, offen, mobil." haben Vertreter aus den Bereichen
Medienpolitik und -wirtschaft, Wissenschaft und Journalismus beim 24.
Medienforum.NRW aktuelle Themen der Medienentwicklung diskutiert. Im
Staatenhaus der Koelnmesse präsentierten mehr als 200 Experten aus
dem In- und Ausland Fakten und Argumente. Dabei reichte das
Themenspektrum von A wie Ausbildung über D wie Digitalisierung und
Datenschutz, F wie Film und Fernsehen oder R wie Rundfunk und
Regulierung bis zu Z wie Zukunft der Zeitung. Zusätzlich zu den
bereits etablierten Kongresssparten für TV, Film, Publishing und
digitale Medien wurde mit dem Open Government Summit in diesem Jahr
erstmals ein Schwerpunkt auf moderne Online-Partizipationsmodelle
gelegt.

"Das Medienforum.NRW hat zum 24. Male Experten und Interessierte
zusammengebracht - und das im 25. Jahr des Bestehens der LfM als
Veranstalter. Auch in diesem Jahr hat sich gezeigt, dass sowohl
Themenauswahl als auch die Auswahl der Experten auf den Podien den
notwendigen Diskurs über aktuelle Entwicklungen der Medien ermöglicht
haben", zog Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für
Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), am Ende der drei Kongress-Tage
Bilanz. Für ihn sei wieder einmal "im positiven Sinne überraschend"
gewesen, dass es in Köln die Mischung aus nationalen und
internationalen Referenten, aus jungen und erfahrenen Besuchern ist,
die für alle Gäste offenbar anziehend wirkt. "Persönlich habe ich
mich auch über die positive Resonanz zum Festakt anlässlich des
25-jährigen Bestehens der LfM gefreut", wies Brautmeier noch einmal
auf die Feier mit vielen prominenten Gästen am Montagabend hin. "Was
Festredner Alexander Kluge zum Thema Programmvielfalt gesagt hat und
wie er es gesagt hat, war beeindruckend und fast schon ein
bemerkenswerter zeitgeschichtlicher Medienmoment", resümierte
Brautmeier.

Vom 24. Medienforum.NRW gingen einmal mehr wichtige
medienpolitische Signale aus. So forderte die nordrhein-westfälische
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mehr
Online-Entfaltungsmöglichkeiten für ARD und ZDF. Insbesondere müsse
auch darüber diskutiert werden, ob die im Rundfunkstaatsvertrag für
den öffentlich-rechtlichen Online-Bereich festgeschriebene
Sieben-Tage-Frist zweckmäßig sei. Kraft bezeichnete es als "nicht
einleuchtend", dass ARD und ZDF viele Angebote nach sieben Tagen im
Internet bereits wieder löschen müssen. Darüber hinaus sprach sich
die Ministerpräsidentin erneut für die Abschaffung von Werbung sowie
die Reduzierung der digitalen TV-Programme des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks aus.

Zu den medienpolitischen Vorhaben der neuen Landesregierung, die
Kraft zum Auftakt des 24. Medienforum.NRW in Köln erstmals
präsentierte, gehört eine ganze Reihe neuer Initiativen. So gelte es
etwa, das Pressefusionsrecht insofern zu lockern, dass im Fall des
drohenden Aus von Zeitungshäusern Sanierungsfusionen erleichtert
würden, erklärte die Ministerpräsidentin. Außerdem soll die neue
"Stiftung Vielfalt und Partizipation" Projekte unterstützen, die
beispielsweise im Ausbildungsbereich die Qualität, Unabhängigkeit und
Vielfalt von Medieninhalten fördern. Mit dem Innovationsprogramm
"Digitale Medien NRW" stehen ab sofort bis zu zehn Millionen Euro aus
dem europäischen Ziel-2-Programm für Nordrhein-Westfalen zur
Verfügung, um kleine und mittlere Unternehmen aus Bereichen wie
Online, Games und Mobile zu unterstützen. Für die Förderung der
Kino-Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen seien für die kommenden
zwei Jahre bis zu drei Millionen Euro eingeplant.

Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD), Ministerin für
Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes
Nordrhein-Westfalen, setzte sich beim 24. Medienforum.NRW für
Netzneutralität ein. Die mögliche Einrichtung unterschiedlicher
Dienstklassen durch Access Provider bewertete sie deshalb skeptisch:
"Mit der Etablierung eines solchen Zwei-Klassen-Internets gehen auch
viele Gefahren einher." Zum Thema Datenschutz sagte Schwall-Düren,
Ziel müsse es sein, einen "breiten gesellschaftlichen Diskurs"
anzustoßen. "Datenschutz betrifft letztlich jeden, der sein Leben
auch online stattfinden lässt." In diesem Zusammenhang sei
Medienkompetenz eine wichtige Schlüsselqualifikation, deren Förderung
ein wesentliches Anliegen der neuen nordrhein-westfälischen
Landesregierung sei.

Das Medienforum.NRW bot auch in diesem Jahr wieder eine konsequent
konvergent ausgerichtete Diskussionsplattform für alle
Medienbranchen. Dank der vier Kongresssparten Medienforum.TV,
Medienforum.Digital, Medienforum.Publishing und Medienforum.Film
konnten Experten und Besucher branchenübergreifend mediale Grenzen
überwinden und die Folgen der Digitalisierung diskutieren. "Die
interdisziplinäre Perspektive ist uns ebenso wichtig wie die
internationale", erläuterte Dr. Gernot Gehrke, Geschäftsführer der
LfM Nova GmbH, die das Medienforum.NRW organisiert: "Keynotes,
Workshops, Paneldiskussionen, Interviews und Präsentationen mit
Experten aus zahlreichen Unternehmen und Ländern tragen dazu bei,
aktuelle Medienphänomene aus möglichst vielen Blickwinkeln zu
beleuchten." Bei der Auswahl von Referenten und
Diskussionsteilnehmern habe sich die Mischung erfahrener Experten und
junger, innovativer Medienmacher wie internationaler Top-Speaker
erneut bewährt.

Auch der Internationale Filmkongress der Kongresssparte
Medienforum.Film hat eine ausgezeichnete Resonanz bei den Besuchern
erhalten. "Der über drei Tage voll besetzte Kongressraum zeigt, dass
der Kongress sehr gut angenommen wird. Mit über 800 Gästen war die
Filmparty zentraler Branchentreffpunkt", erklärte die
Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller.
"Der Film- und Medienstandort NRW geht mit guten Impulsen und
konkreten Neuerungen in den Sommer", sagte Müller und verwies auf das
Innovationsprogramm Digitale Medien NRW, das Pilotförderprogramm zur
Entwicklung innovativer Entertainmentformate und die Neuansiedlung
des Ufa Lab NRW.

Der Kongress des 24. Medienforum.NRW bot mehr als sechzig
Einzelveranstaltungen mit etwa 260 Referenten. Zu den Vorträgen,
Podiumsdiskussionen und Workshops kamen insgesamt 3.400 Besucher.
Zusammenfassungen der Kongressveranstaltungen werden online im
Bereich Kongress/Presse unter www.medienforum.nrw.de angeboten. Dort
finden sich auch Bilder und Video-Aufzeichnungen.

Das 24. Medienforum.NRW endet am kommenden Wochenende im Kölner
MediaPark mit dem 6. Medienfest.NRW. Dort finden am 23. und 24. Juni
medieninteressierte Schüler, Studierende und Quereinsteiger wichtige
Informationen und Gesprächspartner für eine berufliche Laufbahn in
den Medien, und zwar für Aus- und Weiterbildung. Geboten werden
Workshops, Präsentationen, Vorträge und Diskussionsrunden. Die mehr
als hundert kostenlosen Programmangebote des 6. Medienfest.NRW bilden
das komplette Spektrum der Medienbranche ab: von Film, Fernsehen,
Journalismus und Public Relations über Medienwissenschaft und
-management bis hin zu Games, Web, 3D-Animation und Verlagswesen.

Das 6. Medienfest.NRW ist eine gemeinsame Veranstaltung des
Medienforum.NRW und der Stadt Köln, unterstützt von etwa fünfzig
Partnern und Ausstellern. Weitere Informationen finden Sie im
Internet unter www.medienfest.nrw.de.



Pressekontakt:
Susanne Land
Pressesprecherin Medienforum.NRW

LfM Nova GmbH
sland@lfm-nova.de


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