 Neue OZ: Kommentar zu Kritik an Schlingensiefs Operndorf
Geschrieben am 24-06-2012 |
Osnabrück (ots) - Afrikas Vielfalt
Die derzeitige Leiterin der Documenta, Carolyn Christov-Bakargiev,
erklärt alles zur Kunst. Okwui Enwezor sortiert da um einiges
rigider: Der Operndorf-Idee von Christoph Schlingensief erteilt er
eine klare Abfuhr. Nicht als Kunst, sondern eher als eine Art
postmodernen Kulturkolonialismus scheint der nigerianische Kurator
Schlingensiefs Vision zu interpretieren.
Enwezor fordert hingegen, Afrika als Kontinent wahrzunehmen, der
jede Menge eigene Positionen zum Diskurs der Kulturen beizutragen hat
- und nicht darauf angewiesen ist, die westliche Kunstform Oper zu
importieren.
Dabei war das Operndorf für Schlingensief eine etwas versponnene
Metapher für das Ansinnen, Gutes zu tun. Wie viele Europäer sah er in
erster Linie einen Kontinent, der Hilfe braucht, um eine Zukunft zu
haben. Aber er sah hin - und das ist immer noch keine
Selbstverständlichkeit. Hoffen wir mit Enwezor, dass sich das bald
ändert - und wir Afrika in seiner Vielfalt und Kraft wahrnehmen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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