Verschärfung der Punktereform in Flensburg / Differenzierung unbedingt notwenig / ADAC kritisiert Gleichbehandlung aller Straftaten im Straßenverkehr
Geschrieben am 29-06-2012 |
München (ots) - Der ADAC kritisiert die von Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer aktuell in die Diskussion gebrachte Verschärfung der
Punktereform. Danach soll es bei Verkehrsstraftaten statt zwei immer
drei Punkte geben, die dann in jedem Fall erst nach zehn Jahren
wieder verfallen.
Grundsätzlich spricht nach Ansicht des Clubs nichts gegen drei
Punkte bei schweren Verstößen, doch muss zwingend eine
Differenzierung bei leichten Straftaten vorgenommen werden. Denn nach
Ramsauers jüngsten Plänen soll es nicht nur für Vergehen wie Fahren
im Vollrausch oder gefährdendes Drängeln, sondern auch für weniger
gravierende Delikte die gleiche Punktebewertung geben.
Wie weit das Ministerium mit der pauschalen Verschärfung über das
Ziel hinaus schießt, verdeutlicht ein Beispiel: Für einen
Auffahrunfall mit einem Leichtverletzten würden genauso drei Punkte
eingetragen wie für eine Trunkenheitsfahrt, bei der ein Mensch
getötet wird. Gelöscht werden alle Einträge für Straftaten in
Flensburg nach zehn Jahren.
Laut ADAC Generalsyndikus Werner Kaessmann wäre eine
Unterscheidung wie bei den Ordnungswidrigkeiten gerechter: "Dort
werden leichtere Verstöße mit einem Punkt bewertet und bleiben
zweieinhalb Jahre eingetragen, während schwere Zuwiderhandlungen zwei
Punkte bekommen und fünf Jahre gespeichert bleiben. Entsprechend
sollten leichtere Straftaten mit zwei Punkten bewertet und fünf Jahre
registriert werden, während für schwere Straftaten drei Punkte für
zehn Jahre durchaus angemessen sind."
Erschwerend kommt hinzu, dass Verkehrsstraftaten regional sehr
unterschiedlich verfolgt werden. So kann eine Unfallflucht nach einem
Parkrempler mit 1000 Euro Sachschaden in Bayern mit einem Strafbefehl
in Höhe eines Monatseinkommens und Punkten geahndet werden, während
der gleiche Verstoß in Nordrhein-Westfalen punktefrei bleibt und das
Verfahren gegen Zahlung von 500 Euro an den Tierschutzverein
eingestellt wird.
Der ADAC begrüßt ausdrücklich die Ziele der Reform, das
Punktesystem zu vereinfachen und die Verkehrssicherheit durch eine
bessere Gewichtung der Delikte zu erhöhen. In den jetzt bekannt
gewordenen Verschärfungen sieht er diese aber nicht hinreichend
berücksichtigt. Im Frühjahr 2014 soll das neue Punktesystem in Kraft
treten.
Pressekontakt:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Katharina Bauer
Tel.: +49 (0)89 7676 2412
E-Mail: katharina.bauer@adac.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
404034
weitere Artikel:
- PHOENIX-LIVE: PK von Merkel zu den Ergebnissen des EU-Gipfels - heute, Freitag, 29. Juni 2012, ca. 13.00 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX überträgt am heutigen Freitag, 29. Juni 2012,
ab ca. 13.00 Uhr LIVE die Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela
Merkel zu den Ergebnissen des EU-Gipfels in Brüssel.
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de mehr...
- Straubinger: Arzneimittelindustrie nicht "Luft zum Atmen" nehmen Berlin (ots) - Gestern hat der Deutsche Bundestag das "Zweite
Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften"
in 2./3. Lesung beschlossen. Dazu erklärt der gesundheitspolitische
Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max
Straubinger:
"Die vor zwei Jahren beschlossenen Reformen im Arzneimittelwesen
mit dem Arzneimittel-Sparpaket und Arzneimittelneuordnungsgesetz
haben einen entscheidenden Beitrag zur derzeit guten Haushaltslage
bei den gesetzlichen Krankenkassen geleistet. Die
Arzneimittelausgaben mehr...
- OV: Das totale Versagen
Thema: Aktenvernichtung zu NSU-Morden
Von Giorgio Tzimurtas Vechta (ots) - Es ist weitaus mehr als eine Panne, wenn vom
Verfassungsschutz Akten zur Neonazi-Mordserie vernichtet werden.
Möglicherweise sind nun wichtige Beweise zur Aufklärung der neun
Jahre dauernden Neonazi-Mordserie, der zehn Menschen zum Opfer
fielen, auf immer und ewig verschwunden. Ein unerhörter Skandal.
Wenn endlich Licht ins Dunkel der Gräuel-Taten der Zwickauer
Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gebracht werden
soll, dann muss dies auf zwei Ebenen passieren. Es geht einerseits
darum, dass deutlich mehr...
- OV: Nur der Name ändert sich
Zum Thema: Hells Angels Hannover
Von Angelika Hauke Vechta (ots) - Die Hells Angels in Hannover haben sich aufgelöst.
Kein Grund für ein Halleluja. Natürlich wird es weitergehen. Nur der
Name ändert sich. Wie damals in der Kult-Werbung: "Raider heißt jetzt
Twix." Der Inhalt blieb gleich.
So wird es auch bei den Rockern laufen. Das Chapter in Hannover
hat sich nur auf massiven Druck von Polizei, Behörden und Urteilen
dazu entschlossen, diesen Schritt zu gehen. Denn Hells Angels sind
nicht dumm, ihre Gruppen funktionieren wie ein Unternehmen und sie
haben Rechtsanwälte.
So mehr...
- Pflegegesetz bleibt Stückwerk Berlin (ots) - "Das neue Pflegegesetz ist eine schwere
Enttäuschung für Millionen von Pflege betroffener Menschen." So
bewertete heute der Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD)
Adolf Bauer, die vom Bundestag beschlossene Pflegereform. "Angesichts
des enormen Handlungsbedarfs in der Pflege bleibt das Vorhaben nur
Stückwerk. Insbesondere das Ausbleiben dringend erforderlicher
Reformmaßnahmen wie die Einführung eines neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffes lässt das Gesetz fast als Mogelpackung
erscheinen." Zudem kritisierte der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|