Mittelbayerische Zeitung: Schlechte Argumente
Geschrieben am 03-07-2012 |
Regensburg (ots) - Von Lisa Kräher
Dänemark will für das Außengebiet Grönland höhere Walfangquoten
durchsetzen. Argumente sind die Tradition sowie die steigende
Bevölkerungszahl. Das sind vorgeschobene Argumente. Angenommen, es
werden immer mehr Wale gefangen. Dann stirbt früher oder später auch
die Tradition - weil es keine Wale mehr gibt. Früher gingen die
Grönländer auf die Jagd, weil sie mehr oder weniger auf das Fleisch
des Meeressäugers angewiesen waren. Ein Grönländer kann seinen
Eiweißbedarf heute auf andere Weise decken. Dass der Bedarf bei den
Ureinwohnern gestiegen ist, ist nicht glaubhaft. Denn zum einen
wurden die alten Abschussquoten laut Bundesumweltministerium nicht
annähernd erreicht, zum anderen können Touristen Walfleisch im
Restaurant ordern - wie war das nochmal mit dem Eigenbedarf? Die
Dänen verweisen auf Forscher, die sagen, dass der Walbestand durch
eine höhere Quote nicht gefährdet wäre. Gefährdet wäre der Bestand
der Grönländer bei einem kompletten Walfangverbot sicher auch nicht -
die Mehrheit im Parlament dagegen schon.
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