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Netzentwicklungsplan sollte Beitrag der Braunkohle nicht unterschätzen / Vorfestlegungen zum künftigen Brennstoff- und Technologiemix in der Stromerzeugung riskant

Geschrieben am 05-07-2012

Köln (ots) - Die deutsche Braunkohlen-Industrie warnt davor, die
Bedeutung des konventionellen Kraftwerksparks für Netzstabilität und
Versorgungssicherheit zu unterschätzen. Eine verstärkte Nutzung der
erneuerbaren Energiequellen in der Stromerzeugung erfordert nicht nur
leistungsfähige Netze sowie Stromspeicher, sondern auch einen
modernen und flexiblen Kraftwerkspark auf der Grundlage von Kohle und
Gas, erklärte der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV) in
Köln in seiner Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan der
Bundesnetzagentur.

Die sachgerechte Einschätzung aller benötigten und verfügbaren
Stromerzeugungskapazitäten in Deutschland hat nach Ansicht des DEBRIV
entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung der künftigen
Netzinfrastruktur. Die Netzstabilität hängt nicht nur von der Länge
und Kapazität der Leitungstrassen ab. Unerlässlich ist die
Bereitstellung von ausreichend Wirk-, Regel- und Blindleistung. Für
die Bereitstellung dieser unterschiedlichen Formen elektrischer
Leistung, so der DEBRIV, "ist es wichtig, viele und im Netz verteilte
Anlagen möglichst im Teillastbetrieb verfügbar zu haben". Die
künftige notwendige Flexibilität eines Kraftwerkes ist weder
technologie- noch brennstoffspezifisch. Moderne Braunkohlenkraftwerke
weisen eine vergleichbar hohe Regelungsfähigkeit auf wie moderne Gas-
und Dampfturbinen-Anlagen (GuD-Kraftwerke). Braunkohlenkraftwerke
sind damit vollumfänglich auf die künftigen Anforderungen eines
Strommarktes mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien
vorbereitet. Gleiches gilt für die im vergangenen Jahrzehnt in
Betrieb genommenen sowie nachgerüsteten Anlagen.*

Die Annahme der Bundesnetzagentur, der Beitrag der Braunkohle zur
Stromerzeugung werde zwischen 2022 und 2032 um über 25 Prozent
zurückgehen, beruht auf einer Überschätzung der Rolle und Bedeutung
von Erdgaskraftwerken, erklärte der DEBRIV auf Grundlage von
Forschungsergebnissen des Instituts für Energiewirtschaft und
rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart zur
energie- und volkswirtschaftlichen Bedeutung der Braunkohle in
Deutschland** sowie mit Verweis auf die vom BMWi beauftragte
Untersuchung zum zukunftsfähigen Strommarktdesign*** vom
Energiewirtschaftlichen Institut in Köln (EWI).

Der DEBRIV hat der Bundesnetzagentur vorgeschlagen, insbesondere
längerfristig auf Festlegungen und Annahmen zum künftigen Energie-
und Technologiemix in der Stromerzeugung zu verzichten. Vielmehr
sollte der erforderliche Gesamtumfang des konventionellen
Kraftwerksparks in einer Größenordnung von rund 75.000 Megawatt "en
bloc" in die Netzplanung eingehen. Der Energie- und Technologiemix
wird sich nach Ansicht des DEBRIV über den Markt einstellen. Dieses
Vorgehen ist konform mit den Erfordernissen des europäischen
Binnenmarktes und richte sich klimapolitisch an den Zielvorgaben des
europäischen Handelssystems für CO2-Zertifikate aus. Der DEBRIV
machte darauf aufmerksam, dass die europäischen Regelungen zur
Energie- und Klimapolitik bisher noch nicht hinreichend in das neue
nationale Energiekonzept der Bundesregierung integriert sind.

Download Hinweise:

*http://ots.de/ZBlU2

**http://ots.de/vMLGB

***http://ots.de/2Vnxr



Pressekontakt:
Uwe Maaßen

DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln

Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18

mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de


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