Weser-Kurier: Kommentar zur Einführung der Torlinien-Technik
Geschrieben am 05-07-2012 |
Bremen (ots) - Das mit dem Fußball ist eine ernste Sache. So
ernst, dass seine Regeln, erstmals durch den englischen Verband im
Jahr 1863 festgelegt, wie in Stein gemeißelt sind. Sie antasten zu
wollen, erforderte stets beides: Mut und Beharrlichkeit. Erst neunmal
ist das überhaupt gelungen - in den ganzen 149 Jahren seither,
wohlgemerkt. Vor diesem Hintergrund lässt sich ein wenig besser
einordnen, was gestern geschehen ist. Das, was das International
Football Association Board mit Regeländerung Nummer zehn, der
Einführung der Torlinien-Technik, beschlossen hat, ist nicht weniger
als eine kleine Revolution. Denn diese Änderung geht weit über das
hinaus, was in früheren Zeiten beschlossen wurde: etwa die Einführung
des Elfmeters (1891), von Auswechslungen zunächst nur im
Verletzungsfall (1958), der Gelben und Roten Karten (1970). All das
berührte und veränderte das Spiel, doch die Entscheidungen darüber
lagen stets beim Menschen. Nun aber gibt der Fußball die wichtigste
aller Fragen - die, ob ein Ball im Tor war oder eben nicht - im
Zweifelsfall an die Technik ab. Und das ist nicht nur gut so. Es ist
längst überfällig. Überfällig, weil die Tatsachen-Entscheidung des
Schiedsrichters zwar einerseits zum Reiz des Spiels beiträgt,
andererseits aber ein Anachronismus ist - gerade in den maßgeblichen,
spielentscheidenden Situationen. Denn solche Szenen werden für den
Fernsehzuschauer längst x-fach in Super-Zeitlupe seziert, immer und
immer wieder. Und nur der Unparteiische soll sich bei seiner
Entscheidung darauf verlassen müssen, was er gesehen hat? Oder eben
nicht gesehen hat? Das ist absurd in einer Branche, in der es, nicht
zu vergessen, inzwischen um viel, sehr viel Geld geht. Andere
schnelle - und nicht weniger traditionelle - Sportarten wie Tennis
oder Eishockey sind längst darüber hinaus, den Schiedsrichter in
jenem Moment allein zu lassen und möglicherweise beißendem Hohn
auszusetzen, da er an die Grenzen der menschlicher Wahrnehmung stößt.
Der Fußball hat - immer vorausgesetzt, die Technik funktioniert
einwandfrei - gut daran getan, auch endlich den Schritt in die
Neuzeit zu wagen. Zehn Regeländerungen in 149 Jahren, das ist auch
für eine ernste Sache durchaus zu verkraften.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
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