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WAZ: Ökonomen greifen zum Holzhammer - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 11-07-2012

Essen (ots) - Ökonomen können gute Ratgeber für die Politik sein.
Doch zum Glück treffen sie nicht die Entscheidungen. Mit einem
Professor Sinn als Kanzler könnte Deutschland gleich neue Mauern
bauen. Würde das DIW regieren, nähme die Oberschicht Reißaus. Es
reicht vielen Ökonomen nicht mehr, sich auf die Sachanalyse zu
beschränken. Sie wollen - warum auch immer - Schlagzeilen produzieren
und packen dafür den Holzhammer aus. Natürlich kann und sollte ein
vermögendes Land wie Deutschland darüber nachdenken, ob die Reichen
mehr zahlen sollen. Aber das Wie ist nicht so ganz unwichtig. Bei den
Erbschafts- und Grundsteuern gibt es Luft nach oben, die
Vermögensteuer wieder einzuführen, steht im Raum. Und es gibt ja auch
noch die Einkommensteuer. Eine einmalige Zwangsabgabe ist das
allerletzte Mittel, reserviert für existenzielle Krisen.
Griechenland, das fürwahr ums Überleben kämpft, hätte guten Grund,
darüber nachzudenken, Deutschland nicht. Privateigentum
beschlagnahmen Staaten, die nicht mehr anders an Geld kommen.
Deutschland erhält derzeit noch Geld geschenkt, wenn es neue Kredite
aufnimmt. Nicht die beste Zeit für Enteignungsdebatten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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