Ein Jahr lebensmittelklarheit.de: foodwatch veröffentlicht 15-Punkte-Plan gegen Etikettenschwindel - Gesetzliche Vorgaben zum Schutz vor Verbrauchertäuschung
Geschrieben am 16-07-2012 |
Berlin (ots) - Ein Jahr nach dem Start des Internetportals
lebensmittelklarheit.de hat die Verbraucherorganisation foodwatch
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner aufgefordert, gesetzliche
Änderungen zum Schutz vor Etikettenschwindel durchzusetzen. foodwatch
legte dazu den "15-Punkte-Plan für mehr Lebensmittelklarheit" vor,
mit dem die häufigsten Fälle von Verbrauchertäuschung verhindert
werden könnten.
"Nach einem Jahr des Informierens ist jetzt der Zeitpunkt des
Handelns gekommen: Frau Aigner muss die Erfahrungen des Portals in
konkrete Politik ummünzen, um die Verbraucher vor Irreführung zu
schützen", forderte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. "Es reicht
nicht, eine freiwillige Selbstverpflichtung oder noch weitere
freiwillige Siegel einzuführen, die nur mehr Verwirrung stiften
würden - erforderlich sind gesetzliche Vorgaben, welche Informationen
in welcher Form die Lebensmittelhersteller ihren Kunden geben
müssen."
In vielen für die Kaufentscheidung zentralen Fragen ist keine oder
nur eine unzureichende Kennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen
vorgegeben. Angaben zur Tierhaltung müssen die Hersteller überhaupt
keine machen, auch die Verwendung von geringen Mengen Alkohol können
sie selbst in Kinderprodukten verschleiern. Trotz werblicher
Hervorhebung des regionalen Ursprungs müssen keine Informationen über
die Herkunft der Produkte gemacht werden. Der Einsatz von Gentechnik
muss zwar bei pflanzlichen Zutaten genannt werden, nicht jedoch bei
der Verwendung gentechnisch veränderter Futtermittel. Zudem wurde
EU-weit gerade eine Mindest-Schriftgröße von winzigen 0,9 bis 1,2
Millimeter festgelegt, so dass viele Verbraucher Mühe haben werden,
die wenigen vorgegebenen Informationen überhaupt zu entziffern.
"Die alltäglichen Täuschungen, die heute völlig legal sind,
müssen morgen verboten sein. Wenn Frau Aigner es ernst meint mit mehr
Lebensmittelklarheit, muss sie die eklatanten Gesetzeslücken
schließen und lesbare, verständliche Angaben für die wichtigsten
Produktmerkmale vorgeben", so Thilo Bode.
foodwatch forderte die Ministerin auf, den 15-Punkte-Plan auf
nationaler wie europäischer Ebene durchzusetzen. Dieser enthält
sowohl Kennzeichnungsvorgaben oder Regeln für lesbare
Mindestschriftgrößen und Mindest-Füllmengen für Verpackungen als auch
grundsätzliche Normen - etwa den gesetzlichen Vorrang von Information
vor Werbung oder ein Klagerecht für Verbraucherverbände zur
Überprüfung von Lebensmittelgesetzen.
Im 15-Punkte-Plan fordert foodwatch (Kurzform):
1. den gesetzlichen Vorrang von Information vor Werbung
2. eine lesbare Mindestschriftgröße
3. realistische Produkt-Abbildungen
4. verbindliche Mengenangaben für beworbene Zutaten
5. eine umfassende Herkunftskennzeichnung
6. klare Nährwertangaben
7. eine verständliche Aromen- und Zusatzstoff-Deklaration
8. Transparenz über die Verwendung tierischer Zutaten und die Form
der Tierhaltung
9. eine lückenlose Kennzeichnungspflicht für gentechnisch
veränderte Pflanzen und Tiere
10. Transparenz über die Herstellungsweise
11. die Kennzeichnung herstellungsbedingter Alkoholgehalte
12. Mindest-Füllmengen für Verpackungen
13. ein Marketingverbot für unausgewogene Kinderprodukte
14. ein Verbot von Gesundheitsversprechen
15. eine Ausweitung der Klage- und Informationsrechte für
Verbraucherverbände
Links:
- Der 15-Punkte-Plan im Detail: http://bit.ly/OImYTI
- E-Mail-Aktion an Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner:
www.foodwatch.de/aktion-15punkte
Redaktioneller Hinweis:
- Widgets zum Einbetten der E-Mail-Aktion in Ihre Website:
www.foodwatch.de/widgets
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
406806
weitere Artikel:
- Interviewangebot vor der Welt-Aids-Konferenz 2012, Washington 22. bis 27. Juli / Aids: "Gefängnisse wirken wie ein Durchlauferhitzer" Bonn (ots) - Wenn viele Menschen auf sehr engem Raum
zusammenleben, dann ist die Gefahr groß, sich mit einer
Infektionskrankheit anzustecken. Dies gilt besonders für Gefängnisse.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH, die im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gegen die
Aids-Epidemie arbeitet, engagiert sich deshalb in Kamerun auch in
Gefängnissen.
"Wir arbeiten in den zehn größten Gefängnissen Kameruns, erreichen
damit knapp die Hälfte der 23.000 Häftlinge im Land", sagt Jürgen
Noeske, mehr...
- Wie Deutschland mit Fehlanreizen bei der Pkw-Besteuerung die Energiewende torpediert Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz
Deutsche Umwelthilfe stellt eigenes Steuermodell für Dienstwagen
und Privat-Pkw vor und zeigt, wie andere europäische Staaten
erfolgreich Klimaschutz im Straßenverkehr betreiben
Sehr geehrte Damen und Herren,
die deutsche Bundesregierung bremst durch teilweise absurde
Fehlanreize bei der Pkw-Besteuerung systematisch die Energiewende im
Verkehrsbereich. Dies zeigt eine aktuelle Bilanz der Dienstwagen- und
Privat-Pkw Besteuerung in EU-Staaten. Während praktisch alle anderen mehr...
- Deutsche AIDS-Hilfe: HIV-Tests müssen freiwillig bleiben! Berlin (ots) - In Sachsen-Anhalt sollen demnächst unter bestimmten
Bedingungen HIV- und Hepatitis-Tests gegen den Willen der Betroffenen
möglich sein. So sieht es der Gesetzentwurf für ein geändertes
"Gesetz über die Sicherheit und Ordnung" vor, das am 13. Juli im
Landtag des Landes in erster Lesung behandelt und an den Ausschuss
für Inneres überwiesen wurde.
Die Deutsche AIDS-Hilfe lehnt diesen Gesetzentwurf als
unverhältnismäßig ab. Dazu sagt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand
der Deutschen AIDS-Hilfe:
"Ein solches mehr...
- OV: Hohe Erwartungen
Thema: Umschulung zur Erzieherin
Von Ruth Honkomp Vechta (ots) - Nachdem die Bundesagentur für Arbeit vor einigen
Tagen ankündigte, 5000 Arbeitslose zu Erziehern ausbilden zu wollen,
blies der Gegenwind kräftig - nun hatte es Agentur-Vorstand Heinrich
Alt eilig, den Flurschaden zu begrenzen. Alles war also nur ein
Missverständnis: Es werde keine Umschulung zur Erzieherin im
Schnellverfahren geben, sagt er jetzt. Gut so.
Unerträglich wäre der Gedanke, dass Menschen nach einem aus
öffentlichen Geldern finanzierten Crash-Kurs für Sandkastenspiele und
Kinderlieder in den Kindergärten mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Verfassungsschutz
Unionsinnenpolitiker Bosbach lobt die Personalentscheidung Maaßen Halle (ots) - Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses,
Wolfgang Bosbach (CDU), hält die Berufung des Ministerialdirigenten
im Bundesinnenministerium, Hans-Georg Maaßen, zum neuen Präsidenten
des Bundesamtes für Verfassungsschutz für richtig. "Das ist eine
wirklich gute Entscheidung", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Maaßen sei "sehr klug,
sehr fleißig, sehr präzise und auch sehr hilfsbereit" und habe viele
Jahre Erfahrung in der Ministerialbürokratie gesammelt, so Bosbach. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|