Rheinische Post: Wirtschaftsweise Buch fordert Teilverstaatlichung von angeschlagenen Banken
Geschrieben am 23-07-2012 |
Düsseldorf (ots) - Die Wirtschaftsweise Claudia Buch hat die
Euro-Staaten aufgefordert, staatliche Anteile an Banken zu erwerben,
die mit Krediten aus den Euro-Rettungsfonds gestützt werden müssen.
"Es wäre richtig und nötig, dass die europäischen Staaten wirklich
Eigenkapital und damit Kontrollrechte in sanierungsbedürftigen Banken
erwerben", sagte die Finanzexpertin der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Aber noch haben wir keine
gemeinsame europäische Institution, die die Anteile halten und
bewirtschaften könnte. Deshalb brauchen wir einen neuen gemeinsamen
Banken-Restrukturierungsfonds", sagte das Mitglied im
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung. "Er wäre vergleichbar der deutschen Bundesanstalt für
Finanzmarktstabilisierung (FSMA) oder früher dem Soffin", sagte Buch.
Die Mittel des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM könnten schnell
erschöpft sein, warnte die Wirtschaftsweise. "Wenn der ESM anfangen
sollte, Anleihen direkt von den Ländern oder am Markt aufzukaufen,
dürften seine Mittel schnell erschöpft sein und wir würden sehr
schnell über die Ausweitung der ESM-Mittel sprechen", sagte Buch.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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