Von Europa in die Welt: Europäische Musikkultur im Spiegel der Welt bei Young Euro Classic 2012 (BILD)
Geschrieben am 24-07-2012 |
Berlin (ots) -
Wer bei Young Euro Classic an den üblichen Konzertbetrieb denkt,
der kennt das Festival nicht. Und wer nur Klassik erwartet, wird
überrascht von viel mehr. Vom 27. Juli bis 12. August hört man in
Berlin auch ganz andere Töne: nicht routiniert, sondern
experimentierfreudig, nicht brav, sondern mutig. Und so werden alle,
die an der unorthodoxen Spielfreude und der fröhlich
unkonventionellen Stimmung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Spaß
haben, wieder voll auf ihre Kosten kommen. Dabei ist auf höchste
musikalische Qualität Verlass: Es spielen die Talentiertesten ihres
Faches - exzellente Nachwuchsmusiker mit ihren hervorragenden
Dirigenten und Solisten. Eine Auswahl der besten Jugendorchester der
Welt zeigt ihr Können an 17 Tagen. In 31 Veranstaltungen werden sie
Klassisches bis Zeitgenössisches zu Gehör bringen sowie Kammer- und
Filmmusik spielen. Erstmals sind auch ein Tanz- und ein Chorensemble
dabei. Dazu Ur- und Deutsche Erstaufführungen, einige davon eigens
durch das Festival in Auftrag gegeben. Die beste wird am 13. August
mit dem "Europäischen Komponistenpreis 2012" ausgezeichnet.
Ins Zentrum des Geschehens setzt Young Euro Classic in diesem Jahr
EUROPA. Festivalleiterin Dr. Gabriele Minz: "Was bei YOUNG EURO
CLASSIC Europa heißt ist nicht rein geografisch gedacht. Das Festival
bringt jedes Jahr aufs Neue den weltweiten Siegeszug europäischer
Orchestermusik zum Klingen und zeigt dem Publikum, wie reich die
Einflüsse anderer Kulturen sich darin widerspiegeln." Hier könne man
jenseits der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Debatten
wieder etwas von der kulturellen Identität der Europäer erfahren.
Mehr noch: "Das Festival öffnet über Europa hinaus den Zugang zur
ganzen Welt."
Das genau kann man schon beim Eröffnungskonzert am 27. und 28.
Juli mit dem MIAGI Youth Orchestra aus Südafrika erleben. Die jungen
Musiker werden zeigen, wie sehr sie von Europa beeinflusst sind und
wie fruchtbar sie dies mit ihren eigenen Traditionen verbinden. Sie
beginnen am ersten Abend klassisch, geben aber mit Christian
Muthspiels "Out of South Africa" bereits einen ersten Einblick in
südafrikanische Klänge. Hinter dem MIAGI Youth Orchestra steht eine
Initiative, die begabten Jugendlichen den Weg in die Welt der Musik
ebnen will. Sie kommen aus allen Schichten der Gesellschaft, viele
von ihnen aus den Townships des Landes. MIAGI - Music Is A Great
Investment - dieses Motto griff der langjährige Hautpartner des
Festivals, die KfW Bankengruppe auf und sah darin zugleich
Verpflichtung. Zu diesem Engagement sagt der Vorstandsvorsitzende Dr.
Ulrich Schröder: "Young Euro Classic wird mit den besten
Jugendorchestern der Welt erneut das Highlight des Hauptstadt-Sommers
bilden. Wir freuen uns sehr, das gewohnt große Maß an jugendlicher
Kreativität und Engagement zu unterstützen. Denn kulturelle Vielfalt
zu fördern, entspricht unserer Philosophie: Verantwortung zu
übernehmen für eine kreative und vielfältige Gesellschaft."
Ganz schön kreativ wird es dann auch am zweiten Abend des
Eröffnungswochenendes (28. Juli). Young Euro Classic featuring
African Jazz heißt das Konzert, das eine gemeinsame Initiative von
Young Euro Classic und MIAGI ist. Es wird zeigen, was in
Südafrikanern und Deutschen steckt, wenn sie sich musikalisch
zusammentun. Musiker der Experimentierzelle von MIAGI, das New Skool
Orchestra @ MIAGI, bringen nicht nur südafrikanischen Jazz
unterschiedlichster Couleur mit, sondern auch eigene Kompositionen.
Gemeinsam mit deutschen Jazz-Musikern werden sie diese in einem
Workshop zu etwas ganz Neuem mixen. Robert Brooks, Gründer des MIAGI
Youth Orchestra, beschreibt das Repertoire der beiden Konzerte als
"Mischung aus Klassik, Jazz und afrikanischer Tradition." Ein Abend,
den die Adolf Würth GmbH & Co. KG, sowie die Spenden des
Festivalpublikums erst möglich gemacht haben. Hunderte haben sich der
Kampagne "Vom Festivalfan zum Förderer" bereits angeschlossen.
Seit Young Euro Classic existiert, steht es im Geist der
interkulturellen Begegnung. Grundgedanke ist, dass sich junge Musiker
unabhängig von ihrer sozialen oder nationalen Herkunft austauschen
und miteinander musizieren können. Das kann erleben, wer sich auf
eine weitere neue Idee einlässt: Wenn es nämlich erstmals heißt: "PAS
DE DEUX Young Euro Classic Musik-Tanz". An diesem Abend wird ein
deutsch-chinesisches Musiker-Ensemble gemeinsam mit jungen Tänzern
auftreten (9. August). Letztere kommen aus dem Bundesjugendballet,
das John Neumeier vor einem Jahr gegründet hat, die Musiker von der
Talentschmiede Villa Musica Rheinland-Pfalz und dem
Zentralkonservatorium Peking. Und in Asien bleiben wir auch, wenn mit
dem Singapore National Youth Orchestra (6. August), die jüngsten
Musiker (zwischen 11 und 25 Jahren) auf der Bühne stehen.
Die bemerkenswerteste Begegnung dieser Saison wird wohl beim
Konzert des Armenisch-Türkischen Jugendorchesters (3. August)
stattfinden. Dass dies möglich wurde, ist der Initiative des
Festivals und der Förderung des Finanzdienstleisters AWD zu
verdanken. Aber vor allem dem großen Engagement der Künstler selbst.
Unter dem Motto "Music that unites!" wollen sie bei Young Euro
Classic ein Zeichen setzen - für Zusammenarbeit, Toleranz und die
Überwindung politischer Spannungen. Das Programm ist sowohl in der
Besetzung als auch der musikalischen Sprache armenisch-türkisch
gestaltet. Geleitet wird das Orchester von dem türkischen Dirigenten
Cem Mansur, und am Flügel sitzt der preisgekrönte armenische Pianist
Ashot Khachatourian.
Weiter im europäischen Kontext geht es mit Orchestern, die schon
zu den unverzichtbaren Großereignissen des Festivals gehören, wie das
European Union Youth Orchestra (10. August). Unterstützt vom
Energieunternehmen EnBW bringt es berühmte Filmmelodien ins
Konzerthaus. Zu hören sind die Soundtracks aus Filmen wie "2001" von
Stanley Kubrick, "Die glorreichen Sieben" von John Sturges oder
"Vertigo" von Alfred Hitchcock. Dirk Brossé, selbst ein profilierter
Film-Komponist, dirigiert an diesem Abend.
Europäischen Schwung und Avantgarde bringt auch das Joven Orquesta
Nacional de España mit - neben Klassischem eine Deutsche
Erstaufführung von der gerade 32jährigen Nuria Núñez Hierro.
Gefördert vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) garantiert dieser Abend Strahlkraft.
Der europäische Funke wird auch bei Orchestern des
Festivalkalenders überspringen, die kaum unterschiedlicher im
musikalischen Duktus sein könnten. So die NJO Summer Academy aus den
Niederlanden (7. August), die als Spezialisten der alten Musik gelten
und mit Barock bis Romantik verzaubern. Und bei den Musikern der
Ostsee-Anrainerstaaten, die sich mit dem Baltic Youth Philharmonic
(11. August) einen Klangkörper geschaffen haben, der auf Nordisches
spezialisiert ist und mehrere zeitgenössische Kompositionen
mitbringt. Am Pult der estländisch-amerikanische Dirigent Kristjan
Järvi.
Für Überraschung dürfte auch das Nationale Jugendorchester
Rumänien (4. August) sorgen, das mit Stars der Musikwelt auftritt:
dem Dirigenten Cristian Mandeal, der bei Karajan und Celibidache
studiert hat und der ECHO Klassik Preisträgerin Mihaela Ursuleasa.
Dagegen könnte ein vergleichsweise fernes und unbekanntes
Jugendorchester wie das Ural Youth Symphony Orchestra (8. August)
andere Seiten zum Klingen bringen: die große russische Tradition und
stilistische Perfektion. Deutschland präsentiert sich mit dem
Bundesjugendorchester, das den europäischen Reigen gleichsam eröffnen
wird (30.7.) und mit dem jungen deutsch-französischen Cellisten
Nicolas Altstaedt kommt, der zu den Shootingstars an diesem
Instrument gehört. Ein bedeutendes Stück Europa verkörpert auch das
Moritzburg Festivalorchester mit seinem herausragenden künstlerischen
Leiter Jan Vogler. Gegründet in der sächsischen Musikmetropole
Dresden, steht das Orchester für Glanz und Ausstrahlung einer in der
europäischen Musikgeschichte besonders fruchtbaren Region. Die jungen
Musiker indes kommen aus allen Teilen der Welt und lassen erkennen,
wie weit der europäische Musikfunke in der Welt trägt.
Einen Glanzpunkt des Festivals setzt das Orchestre Français des
Jeunes am Schluss (12. August) und demonstriert dabei in bester
europäischer Gepflogenheit den transatlantischen Sprung. Am Pult
steht der Chefdirigent des Orchesters, der Amerikaner Dennis Russell
Davies. Avantgardistisch setzt das Programm mit einer Komposition des
amerikanischen Europäers Philip Glass ein. Er ist wohl der
bemerkenswerteste zeitgenössische Komponist dieser Saison, der sein
Publikum gleichzeitig für Oper, Konzert, Tanz, Film und Pop gewinnen
kann. Ein anspruchsvolles Programm, das durch die Unterstützung des
Fachverbands für Bordeaux-Weine: CIVB möglich wurde.
Abseits der Symphonik bietet das Festival an zwei Sonntagen
Programm für alle - erstmals auch für ganz jungen Hörer. Der Young
Euro Classic Tag "Alles Klang" (29. Juli) ist der Kammer- und
Chormusik gewidmet aber auch dem kleinen Format wie der
Salonunterhaltung und dem Geschichtenerzählen mit musikalischer
Begleitung. Und eine Woche später findet wieder das beliebte
Klavierfestival statt (5. August) mit Auftritten junger Stars im
Zwei-Stunden-Takt.
Im diesjährigen Epilog musiziert einer der großen international
renommierten Klangkörper, das Schleswig Holstein Festival Orchester.
Hier spielt der talentierteste Nachwuchs aus aller Welt unter dem
Dirigat des Oscar-Preisträgers Tan Dun. Ein Orchester, das das
Publikum ganz am Ende wieder zurück zu den Wurzeln führen wird. Der
künstlerische Leiter von Young Euro Classic, Dr. Dieter Rexroth,
beschreibt es so: "Es geht darum, dass Originäre der jeweiligen
Weltkulturen vorzustellen, zu zeigen, was die Menschen kulturell
bewegt. Aber richtig ist auch, dass letztlich der Bezug auf die
europäische Musikkultur erkennbar bleibt. Und daran ist den jungen
Musikern, aus welcher Weltregion auch immer sie kommen, sehr
gelegen."
Ohne die großzügige Unterstützung der öffentlichen Förderer wäre
das Festival in seiner Fülle und Internationalität nicht denkbar. Zu
danken ist an dieser Stelle der Stiftung Deutsche Klassenlotterie
Berlin, deren Vorstand Dr. Marion Bleß beispielhaft die Motivation
beschreibt: "Ohne Förderung bleiben viele gemeinnützige Projekte nur
ein Traum. Deshalb freut sich die LOTTO-Stiftung ganz besonders,
maßgeblich dazu beigetragen zu haben, dass dieses großartige Festival
realisiert werden kann."
Besonderer Dank für sein großartiges Engagement gilt Dieter
Rosenkranz. Sowie der Ernst von Siemens Musikstiftung, die drei
Auftragskompositionen des Festivals gefördert hat.
Kooperationspartner ist auch in diesem Jahr wieder ein ganz
besonderer Akteur des musikalischen Lebens der Hauptstadt: das
Konzerthaus Berlin. Die Firma Ströer stellt dem Veranstalter - dem
Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. - großzügig
Außenwerbeflächen zur Verfügung. Der langjährige Medienpartner
Deutschlandradio Kultur engagiert sich in diesem Jahr unter dem Motto
"Deutschlandradio Kultur präsentiert Young Euro Classic" noch
ausgedehnter für das Festival. Eine langjährige Medienpartnerschaft
verbindet das Festival außerdem mit dem rbb Kulturradio und rbb
Fernsehen sowie dem Tagesspiegel und der Zitty.
Tickets zu einheitlich 16 Euro an allen bekannten
Vorverkaufsstellen, Online www.young-euro-classic.de/tickets oder per
Hotline 01805 9690000. Weitere Vorverkaufsstellen sind direkt im
Konzerthaus am Gendarmenmarkt oder im Kulturkaufhaus Dussmann.
Pressekontakt:
Sabine Schaub, Tel: 030 31 99 83 40,
s.schaub@schwindkommunikation.de, www.schwindkommunikation.de
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