RNZ: Unsinnig - Kommentar zu Verkaufstrainings für IGeL-Leistungen
Geschrieben am 30-07-2012 |
Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Niedergelassene Mediziner befinden sich stets in einem
Spannungsverhältnis. Einerseits sind sie Selbstständige, die mit
ihrer Praxis Gewinne erwirtschaften müssen. Andererseits dürfen sie
das Vertrauen ihrer Patienten und deren Sorge um die eigene
Gesundheit nicht zur Geschäftemacherei missbrauchen. Die sogenannten
IGeL-Leistungen befinden sich hier in einer Grauzone. Ihr
medizinischer Nutzen ist in vielen Fällen umstritten, mitunter gelten
sie sogar als gesundheitsschädlich. Ihr wirtschaftlicher Nutzen steht
hingegen außer Frage: Fast 1,5 Milliarden Euro pro Jahr setzen
deutsche Ärzte mit diesen Leistungen um. Eines besonderen
Verkaufstalents bedarf es dazu in der Regel nicht. Da die Patienten
meist nicht einschätzen können, ob eine Zusatzleistung für sie
sinnvoll ist oder nicht, werden sie auf den Rat des Arztes hören. Die
Mediziner müssen daher wissen, wem eine Behandlung tatsächlich hilft
- und nicht, wie man sie am besten verkauft. Derartige Schulungen
sind nicht nur unsinnig, sondern sogar kontraproduktiv, weil sie das
Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten belasten. Es kann
daher erst recht nicht Aufgabe der Regierung sein, solche
Verkaufstrainings auch noch finanziell zu fördern.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
409133
weitere Artikel:
- NRZ: Belastetes Verhältnis - Kommentar zu IGeL-Schulungen von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Es kann nicht sein, dass die Regierung Steuergelder
ausgibt, um Marketingseminare für Ärzte zu fördern. Erst recht nicht,
um den Verkauf von Individuellen Leistungen (IGeL) anzukurbeln. Schon
heute erleben Patienten zwar nicht bei jedem Mediziner, aber doch
immer wieder, dass man ihnen Leistungen aufdrängen will, die sie
selbst bezahlen müssen. Dabei ist es für den Patienten nur schwer
möglich, sich bei einer IGeL sachkundig zu entscheiden. Es gibt
durchaus Untersuchungen, die sinnvoll sein können. Andere hingegen
helfen mehr...
- WAZ: Das Engagement der Stifter. Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - In Zeiten, in denen der Wohlfahrtsstaat an seine
finanziellen Grenzen stößt, gewinnt das bürgerschaftliche Engagement
an Bedeutung. Der Stiftungsboom in NRW ist ein positives Zeichen,
dass mehr Reiche ihrem Leben einen höheren Sinn als das Raffen von
Besitz verleihen wollen. Die Bürger- und Familienstiftung bietet
konkrete Möglichkeiten, Hilfen punktgenau zu steuern. Wer Bedürftige
vor Ort unterstützen oder den finanzschwachen Sportverein retten
will, dem eröffnet die Stiftung den Weg, gesellschaftliche
Verantwortung mehr...
- WAZ: Europäischer Hühnerhaufen. Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Wäre die Anzahl der politischen Warn- und
Schreckensrufe in Sachen Euro ein Gradmesser für die Dringlichkeit,
nun etwas wirklich Durchschlagendes zu unternehmen, man käme nicht
umhin festzustellen: Die europäische Gemeinschaftswährung befindet
sich nach zwei Jahren Siechtum im Überlebenskampf, Tage zählen, um
das Ende abzuwenden. Ein Ende, das enormes Zerstörungspotenzial
beinhaltet, das Wohlstand in Europa vernichten kann. Aber keiner weiß
was Genaues: ob die Vielzahl der Wortmeldungen den Ernst der Lage
widerspiegeln mehr...
- WAZ: Eine Frage der Wertschätzung. Kommentar von Lars von der Gönna Essen (ots) - Schon wieder ist Essen in den Schlagzeilen, aber
kein Lebensmittelskandal - ausnahmsweise. Oder doch ein Skandal? Ein
Land kann seine Bauern nicht ernähren. Verkehrte Welt. War es der
Geiz-ist-geil-Verbraucher? Die enthemmte Globalisierung? Der
Preiskrieg der Discounter? Wenn das so einfach wäre mit der
Schuldzuweisung. Aber wenn es unterbezahlten Bauern dieser Tage
verlockender erscheint, ihre Milch auf Äcker zu sprühen als sie dem
Endverbraucher einzuschenken, ist das eine Botschaft für sich. Sie
sagt vor allem etwas mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Solar-Hersteller Sovello Halle (ots) - Es ist richtig, dass die sachsen-anhaltische
Landesregierung Sovello kein frisches Geld gibt, wenn ein tragfähiges
Sanierungskonzept fehlt. Doch als einer der größten Gläubiger zieht
das Land reichlich spät die Notbremse. Es stellt sich die Frage,
warum das Wirtschaftsministerium nicht eher reagiert hat. Die
Konzepte wurden nicht erst gestern erarbeitet. Mit jedem Tag der
verstreicht, wird eine Rettung des Unternehmens schwerer.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|