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Rekrutierung: Ein Drittel der Unternehmen klagt über zu wenige Bewerbungen auf Schlüsselpositionen / Ein Fünftel der Bewerber weist mangelnde Fachkompetenz auf

Geschrieben am 31-07-2012

Frankfurt am Main (ots) - Die Suche nach Talenten mit
Schlüsselqualifikationen ist für deutsche Unternehmen in den
vergangenen Monaten immer schwieriger geworden. Zu den Hauptgründen
gehört laut einer aktuellen Untersuchung des Personalberaters
ManpowerGroup, dass auf ausgeschriebene Schlüsselpositionen zu wenige
Bewerbungen eingehen. Ein Drittel der Firmen beklagt dieses Problem -
vor allem in Bereichen, in denen es um handwerkliche Fähigkeiten,
Technik-Kompetenz und Vertriebstalent geht.

Bei den wenigen Bewerbern, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen
werden können, stellt ein Fünftel der Unternehmen auch noch mangelnde
Hard Skills fest, also unzureichende fachspezifische Kompetenzen.
Nachholbedarf sehen viele Arbeitgeber auch bei den sogenannten Soft
Skills: Zwölf Prozent zeigen sich enttäuscht über mangelnde soziale
Kompetenzen der Bewerber.

Die wirtschaftlichen Folgen misslungener Rekrutierungsversuche
werden von den deutschen Unternehmen jedoch größtenteils
unterschätzt: Nur ein Viertel befürchtet, dass sich die
Rekrutierungsprobleme stark oder sogar sehr stark auf das Geschäft
auswirken werden - europaweit sind es 38 Prozent, weltweit 41
Prozent.

Um offene Stellen schnell und zielgerichtet besetzen zu können -
und kostspielige Vakanzzeiten zu reduzieren - sieht Vera Calasan,
Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland, auch
die Unternehmen selbst in der Pflicht. Sie seien aufgerufen, sich
bewusst eine erhöhte Flexibilität und Kompromissbereitschaft
aufzuerlegen. "Personalverantwortliche sollten schon in den
Stellenausschreibungen bewusst Bewerber ansprechen, die nicht zu 100
Prozent dem Idealprofil entsprechen", sagt die Chefin des
versiertesten Personalberaters Deutschlands. "Talenten, die
wesentliche Qualifikationen mitbringen und lernwillig sind, sollte
die Möglichkeit gegeben werden, durch gezielte Trainings oder
Mentoren-Programme in die Positionen hineinzuwachsen", ergänzt
Calasan.

Recruiting ausweiten - Ressourcen verstärken

Eine sinnvolle strategische Maßnahme sei es zudem, die
Personalsuche über die Standort-Region hinaus auszuweiten. Das machen
laut der Untersuchung bisher jedoch lediglich acht Prozent der
Unternehmen, die Probleme mit der Besetzung von Schlüsselpositionen
haben - dabei geht es hier nur um eine Rekrutierung über die
Standort-Region hinaus, nicht um die Rekrutierung im Ausland. "Die
Unternehmen unterschätzen die Mobilität der Bewerber", stellt Vera
Calasan dazu fest. Außerdem fehlten in nicht wenigen
Personalabteilungen - vor allem in mittelständischen Unternehmen -
Ressourcen und Netzwerke für ein effektives Recruiting über die
eigene Region hinaus. "Noch vor wenigen Jahren konnte man sich sicher
sein, Bewerber über Inserate in Zeitungen zu finden. Heute ist es
durch die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die zunehmende
Digitalisierung wesentlich schwieriger geworden, potenzielle
Kandidaten mit einem guten Angebot auf sich aufmerksam zu machen",
sagt Vera Calasan.

Der mangelnde Rekrutierungserfolg vieler Personalverantwortlicher
ist aber vor allem strukturell bedingt: Im Durchschnitt macht
HR-Personal nur 1,5 Prozent der Gesamtbelegschaft eines deutschen
Unternehmens aus - zu wenig, um ein effizientes Recruiting zu
betreiben. Anstatt weitere Mitarbeiter für die HR-Abteilung
einzustellen, können die Unternehmen auch externe Unterstützung in
Anspruch nehmen bis die Lücke geschlossen ist. Bisher greifen der
ManpowerGroup-Untersuchung zufolge jedoch erst zehn Prozent der
Unternehmen mit Rekrutierungsproblemen zu dieser Maßnahme. "Einfach
die Hände in den Schoß legen und warten ist jedenfalls keine
geeignete Strategie, sondern in höchstem Maß riskant fürs Geschäft.
Wenn Unternehmen wegen mangelnder personeller Ressourcen Aufträge
ablehnen oder die Akquise reduzieren müssen, wie bei einigen
befragten Unternehmen der Fall, ist der Unternehmenserfolg auch
langfristig gefährdet", so die ManpowerGroup-Chefin Vera Calasan.

Hintergrundinformation

Die Untersuchung zum Thema Rekrutierung ist Teil der
ManpowerGroup-Studie "Fachkräftemangel 2012", die seit 2006 jährlich
weltweit durchgeführt wird (international unter dem Titel "Talent
Shortage Survey"). In Deutschland wurden dazu 1.007 Unternehmen
befragt, die einen Querschnitt der gesamtdeutschen Wirtschaft
darstellen. Weiteres Infomaterial finden Sie hier zum Download:
http://www.manpowergroup.de/research-center/world-of-work-trends/

Über die ManpowerGroup

Die ManpowerGroup ist der versierteste Personalberater Deutschlands.
Drei Joint Ventures mit Branchenführern und die auf MINT-Berufe
spezialisierte Gesellschaft Experis machen den Konzern zum Vorreiter
in der Branchen- und Fach-Spezialisierung. In Deutschland beschäftigt
das Unternehmen an rund 200 Niederlassungen mehr als 22.000
Mitarbeiter, die überwiegend in Kundenunternehmen tätig sind.
Weltweit ist die ManpowerGroup mit einer Präsenz in 80 Ländern
führender Anbieter innovativer Human Resources-Lösungen. Mehr
Informationen zur ManpowerGroup erhalten Sie unter
www.manpowergroup.de.



Pressekontakt:
Faktenkontor GmbH
Juliana Hartwig
Ludwig-Erhard-Straße 37
20459 Hamburg
Tel.: +49 40 253 185-122
E-Mail: juliana.hartwig@faktenkontor.de


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