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SOLARWATT AG erreicht wichtigen Meilenstein in Sanierung

Geschrieben am 01-08-2012

Dresden (ots) -

- Amtsgericht Dresden eröffnet Verfahren, ordnet Eigenverwaltung
an und bestellt Rainer M. Bähr zum Sachwalter
- Stefan Quandt ist bereit, die Solarwatt AG als Ankerinvestor zu
begleiten
- Nachhaltige Fokussierung auf Systembereich vorgesehen
- Restrukturierungsplan sieht Mindestquote von 16 Prozent für
nicht-nachrangige, unbesicherte Gläubiger vor
- Gläubiger werden am 11. September über Restrukturierungsplan
abstimmen
- Guter Absatz im 1. Halbjahr 2012, erfolgreicher Verlauf der
Branchenmesse Intersolar

Die SOLARWATT AG hat beim Amtsgericht Dresden fristgerecht am 31.
Juli 2012 den von den Sanierungsexperten der Salans LLP vorbereiteten
Restrukturierungsplan eingereicht. Das Amtsgericht Dresden hat
daraufhin antragsgemäß heute das Verfahren eröffnet, die
Eigenverwaltung angeordnet und Herrn Rainer M. Bähr zum Sachwalter
bestellt. Damit hat der Dresdner Premiumanbieter von
Photovoltaikmodulen und EEG-unabhängigen Systemlösungen einen
weiteren wichtigen Meilenstein in der Sanierung des Unternehmens
erreicht und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft des
Unternehmens gestellt.

Im nächsten Schritt wird der Plan nach Prüfung durch das Gericht
veröffentlicht und der Gläubigerversammlung zur Abstimmung vorgelegt.
Das Amtsgericht Dresden hat für den 11. September 2012 einen
Erörterungs- und Abstimmungstermin festgelegt, in dem über den Plan
und somit über die Restrukturierung der SOLARWATT AG abgestimmt wird.
Wird der Plan durch die Gläubigerversammlung angenommen, bedarf der
Plan noch der Bestätigung des Amtsgerichts. Sachwalter Rainer M. Bähr
erläutert: "Sobald diese Bestätigung rechtskräftig ist, beschließt
das Amtsgericht die Aufhebung des Insolvenzverfahrens - und die
SOLARWATT AG agiert als vollständig durchsaniertes Unternehmen wieder
regulär im Markt."

Absatzwachstum im Systembereich stimmt zuversichtlich

Der Gesamtabsatz - insbesondere der Absatz im Systembereich - hat
sich bei SOLARWATT im ersten Halbjahr 2012 gut entwickelt: Trotz
schwieriger Marktbedingungen lag der Gesamtabsatz zwischen Januar und
Juni 2012 um 22 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Im
Zielsegment der privaten und gewerblichen Kunden hat sich der Absatz
von Systemen per Ende Juni im Vergleich mit dem Vorjahr sogar mehr
als verdoppelt - dies ist ein weitere Bestätigung für die
strategische Ausrichtung der SOLARWATT als Premium-System-Anbieter.

Detlef Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der SOLARWATT AG,
kommentiert die Entwicklung: "Vor allem im wachsenden Markt für
Systemlösungen nehmen wir eine Führungsrolle ein. Das wurde uns im
Juni auch auf der für SOLARWATT erfolgreich verlaufenen,
international führenden Branchenmesse Intersolar in München
bestätigt: Hier konnte SOLARWATT leistungsfähige Systemlösungen zur
Eigenversorgung von Haushalten präsentieren, die modernste
Photovoltaik- und Speichertechnologie kombinieren und die vom Kunden
aus hochwertigen Komponenten ebenso unkompliziert wie individuell
zusammengestellt werden können. Es freut uns besonders, dass uns auch
nach Einleitung des Schutzschirmverfahrens alle Kunden treu geblieben
sind und wir darüber hinaus noch neue Kunden von den
SOLARWATT-Lösungen überzeugen konnten. Wenn wir die Sanierung jetzt
wie geplant umsetzen können, steht unser Unternehmen auf einem
soliden Fundament, auf dem wir den Systembereich weiter ausbauen
können."

Stefan Quandt ist bereit, die Solarwatt AG als Ankerinvestor zu
begleiten

Der Unternehmer Stefan Quandt beabsichtigt, die Sanierung des
Unternehmens im Rahmen des Sanierungskonzepts zu unterstützen, sollte
der Restrukturierungsplan vom Amtsgericht rechtskräftig bestätigt
werden. Technisch soll das zuvor auf null herabgesetzte Grundkapital
durch eine Kapitalerhöhung um insgesamt 5 Mio. Euro erhöht werden,
die Stefan Quandt zu 94 Prozent und die ACTON 1. Beteiligungs GmbH zu
6 Prozent zeichnen. Darüber hinaus wird Stefan Quandt dem Unternehmen
weitere 5 Mio. Euro als Gesellschafterdarlehen zur Verfügung stellen.
Insbesondere soll das neue Kapital für den Ausbau des
zukunftsträchtigen Systembereichs verwendet werden.

Sanierungs- und Personalmaßnahmen insbesondere im Produktions- und
Fertigungsbereich für Solarmodule vorgesehen

Als Folge der beschleunigten Fokussierung auf den Systembereich
hat der Vorstand in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und dem
Aufsichtsrat die im Rahmen des Restrukturierungsplans notwendigen
Sanierungs- und Personalmaßnahmen beschlossen, die mit Schwerpunkt
den Produktionsbereich für Solarmodule betreffen werden. Die Anzahl
der Produktions- und Fertigungslinien soll hier reduziert und die
Auslastung optimiert werden. Mit dem vom Vorstand gemeinsam mit dem
Betriebsrat erarbeiteten Plan ist es gelungen, 337 der 435
Arbeitsplätze zu erhalten. Bis zum 10. August 2012 werden nun
zwischen den Betriebsparteien Verhandlungen über den Sozialplan und
die Beauftragung einer Transfergesellschaft geführt. Die
Transfergesellschaft soll die von den Personalmaßnahmen betroffenen
Mitarbeiter qualifizieren und bei der Suche nach einer neuen
Beschäftigung unterstützen. Die Personalmaßnahmen sollen so
sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Detlef Neuhaus sagte:
"Wir danken allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Treue vor
allem auch in den herausfordernden Wochen seit Einleitung des
Schutzschirmverfahrens. Gemeinsam mit dem Betriebsrat mussten wir
schwierige Entscheidungen treffen, die nach unserer gemeinsamen
Auffassung jedoch angesichts des momentanen Marktumfelds unvermeidbar
sind, wenn wir als SOLARWATT AG weiter am Markt bestehen wollen. Mit
der Beauftragung einer Transfergesellschaft können wir den
betroffenen Mitarbeitern eine sozialverträgliche Lösung anbieten."

Vorgesehene Mindestbefriedigungsquote für nicht-nachrangige,
unbesicherte Gläubiger deutlich über durchschnittlicher Quote bei
Regelinsolvenzen

Das Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung gem. § 270b InsO gilt
als das sanierungsfreundlichste Verfahren, das das deutsche Recht
vorsieht. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung Bonn liegt die
durchschnittliche Befriedigungsquote in einem Regelinsolvenzverfahren
bei rund 3,6 Prozent. Die Mindestbefriedigungsquote der
nicht-nachrangigen, unbesicherten Gläubigeransprüche soll dem von der
SOLARWATT AG vorgelegten Insolvenzplan zufolge 16,0 Prozent betragen.
Zu dieser Gläubigergruppe gehören auch die Anleihegläubiger. Die
Zahlung der Mindestquote soll dabei bereits vier Wochen nach
rechtskräftiger Bestätigung des Plans, also noch in diesem Jahr,
erfolgen. Zum Vergleich wird die Quote in einem
Regelinsolvenzverfahren i.d.R. erst nach mehreren Jahren ausgezahlt.
Im Februar 2015 könnte aus der dann möglichen Auflösung von
Rückstellungen eine zweite Zahlung in Höhe von bis zu 1,5 Millionen
Euro - verteilt auf alle anspruchsberechtigten nicht-nachrangigen
Insolvenzgläubiger - erfolgen, falls die in Rede stehenden
Rückstellungen per 31. Dezember 2014 aufgelöst werden können. Das
Amtsgericht hat alle Gläubiger aufgefordert, Ihre Forderungen bis
spätestens 3. September 2012 beim Sachwalter Rainer M. Bähr
schriftlich zweifach anzumelden.

Bitte an die Gläubiger

Detlef Neuhaus hob die wichtige Rolle der Gläubiger für die
Sanierung hervor: "Wir sind davon überzeugt, gemeinsam mit allen
Parteien einen Restrukturierungsplan entwickelt zu haben, der im
Sinne aller Stakeholder der SOLARWATT AG ein faires Angebot
darstellt. Nun liegt es an den Gläubigern, sich hinter den Plan zu
stellen und damit den Fortbestand des Unternehmens und der
überwiegenden Zahl seiner Arbeitsplätze zu sichern. Mit der
Unterstützung unserer Gläubiger können wir diese schwierige
Unternehmensphase hinter uns lassen und uns wieder auf das
konzentrieren, was wir am besten können: hochqualitative, innovative
und zuverlässige Photovoltaiklösungen."

Über SOLARWATT:

Die 1993 gegründete und europaweit tätige SOLARWATT AG mit Sitz in
Dresden ist einer der führenden deutschen Hersteller hochwertiger
kristalliner Solarmodule sowie Anbieter innovativer
Photovoltaik-Komplettpakete und Energiemanagement-Systeme. Zum
Produktangebot des Unternehmens zählen Modultypen für
unterschiedlichste Anwendungen. Neben der Kernkompetenz als
Modulproduzent entwickelt und vertreibt SOLARWATT intelligente
Energiemanagement-Systeme zur effizienten Steuerung und optimalen
Nutzung von Solarstrom. Ein weiteres Geschäftsfeld umfasst die
Planung und Umsetzung schlüsselfertiger Solaranlagen und Kraftwerke.
Für Photovoltaik-Projekte im Wohn- und Gewerbebereich bietet
SOLARWATT Produktpakete an, die neben der kompletten Solartechnik
umfangreiche Serviceleistungen enthalten.

SOLARWATT produziert mit einer der modernsten Fertigungslinien
Europas. Die Produktionskapazität beträgt 300 MWp. Das
Leistungsspektrum der ausschließlich in Deutschland hergestellten
Module erstreckt sich von zwei bis 320 Watt. Weitere Informationen
erhalten Sie unter www.solarwatt.de



Medienkontakt:
Charles Barker Corporate Communications GmbH
Tobias Eberle / Thilo Neupert
Telefon: +49 69 794090-0
Email: tobias.eberle@charlesbarker.de; thilo.neupert@charlesbarker.de

Medienkontakt:
SOLARWATT AG
Unternehmenskommunikation
Sabine Penkawa, Telefon: +49 351 889 54 47,
E-Mail: sabine.penkawa@solarwatt.de, www.solarwatt.de


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