Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gabriels Euro-Plänen
Geschrieben am 07-08-2012 |
Rostock (ots) - Es ist dem SPD-Chef Sigmar Gabriel hoch
anzurechnen, dass er versucht, Euro und Demokratie zu "versöhnen".
Doch sein aktueller Vorschlag einer gemeinschaftlichen
Schuldenhaftung in Europa und deren Legitimierung durch eine
Volksabstimmung ist so weit weg von den Hoffnungen der Bevölkerung
wie Honolulu vom Mecklenburger Schaalsee.
Nicht allein weil Gabriel nicht mit dem Prinzip bricht, dass
Staaten für die Risiken der Banken haften. Die Mehrheit der Deutschen
denkt gar nicht daran, den Wohlstand ihres Landes für die fixe Idee
eines europäischen Superstaates einzutauschen. Dass 17 | Staaten
gemeinsam solider wirtschaften als jeder der 17 | Staaten allein -
davon kann selbst Gabriel nicht überzeugt sein. Schon in Deutschland
selbst ist der Länderfinanzausgleich umstrittener denn je, obwohl wir
mit Bundesrat und Bundesverfassungsgericht über koordinierende Organe
verfügen.
Aber in Europa? Solange es kein europäisches Staatsvolk gibt, das
gemeinsame politische Debatten führt, gemeinsame Parteien wählt und
durch einflussreiche Verfassungsorgane vertreten wird, kann es keine
Vergemeinschaftung der Schulden geben. Euro-Europa steht vor einer
schweren Zeit. Das "sanfte Monster", wie es Philosoph Hans Magnus
Enzensberger nannte, hat sich überdehnt. Es muss entscheiden, ob es
den Fliehkräften nachgibt, indem es sich verkleinert, oder als Ganzes
von ihnen zerrissen wird.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
410522
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Organspende Halle (ots) - Um Vertrauen (wieder) zu gewinnen und damit die
Spendenbereitschaft signifikant zu erhöhen, ist ein Neuanfang nötig,
eine komplette Neuordnung des Systems. Der Bundestag muss einen
transparenten Rechtsrahmen für die Zuteilung von Organen setzen,
die Organisation der Transplantationen und die Vermittlung müssen
öffentlich-rechtliche Körperschaften übernehmen, die direkt der
Kontrolle des Parlamentes unterstehen. Ein Gipfel mit allen
beteiligten Institutionen, wie er jetzt von Gesundheitsminister Bahr
geplant ist, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Streit um Steuervorteile für schwule Paare
Konsequent
PETER JANSEN Bielefeld (ots) - Die beabsichtigte Gleichstellung von homo- und
heterosexuellen Paaren im Steuerrecht ist konsequent. Mit dem
Institut der eingetragenen Partnerschaft hat der Gesetzgeber
akzeptiert, dass nicht nur Mann und Frau in einer Ehe, sondern auch
zwei Männer oder zwei Frauen in einer auf Dauer angelegten
Zweierbeziehung füreinander eintreten und Verantwortung übernehmen.
Wenn der Staat es für sinnvoll hält, Eheleute steuerlich
besserzustellen als Ledige, dann muss er das Steuerprivileg auch
Menschen in einer eingetragenen mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Gewalt gegen Polizeibeamte nimmt immer mehr zu
Bedenklich
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann
(CSU) hat gestern sehr bedenkliche Zahlen präsentiert. Immer mehr
Polizisten werden bei ihren Einsätzen zur Zielscheibe von Gewalt.
Fast in allen Bundesländern ist diese Entwicklung zu verzeichnen.
Neun von zehn Beamten wurden im Dienst bereits tätlich angegriffen
oder beleidigt. In Berlin beispielsweise stieg die Zahl der
Körperverletzungen zum Nachteil von Polizisten binnen Jahresfrist um
120 Prozent. Die Frage nach den Ursachen ist sicher nicht ganz
einfach zu beantworten. mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar zur Verteilung von Organspenden Bremen (ots) - Die neuen Informationen über den Umgang mit
Spenderorgangen in Deutschland zeigen: Es sind keine Ausnahmefälle -
wie aktuell in Göttingen und Regensburg -, die das Vertrauen in das
System der Organspende zerstören. Wenn fast jedes vierte gespendete
Herz und sogar jede zweite Bauchspeicheldrüse an der offiziellen
Warteliste vorbei vergeben werden - und diese eigentlich für
Ausnahmen vorbehaltene Möglichkeit offenbar die Regel in
Transplantationszentren ist - dann machen sich nicht nur einzelne
Ärzte schuldig. Denn mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Dorothea Siems über Gerechtigkeit, die Besteuerung sexueller Neigungen und die CDU Berlin (ots) - Die Zeiten, in denen Homosexuelle hierzulande von
Rechts wegen verfolgt wurden, sind lange vorbei. Zum Glück. Seit gut
einer Dekade können Schwule und Lesben vor den Traualtar treten und
eine Lebenspartnerschaft eintragen lassen. Doch gleichgestellt ist
die Homo-Ehe nicht, denn das Ehegattensplitting gilt bislang nur für
traditionelle Paare. Vor allem die Union sträubt sich gegen eine
völlige Gleichstellung. Doch selbst im konservativen Lager gibt es
jetzt Bewegung. So drängt eine Gruppe von Unionsabgeordneten - mit mehr...
|
|
---|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|