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Europa bremst Weltkonjunktur / Deloitte Global Economic Outlook: Euro-Krise kehrt mit voller Wucht zurück - Auswirkungen weltweit spürbar

Geschrieben am 08-08-2012

München (ots) - Der aktuelle "Global Economic Outlook" von
Deloitte weist die europäische Schuldenkrise als größten Hemmschuh
für die Erholung der Weltwirtschaft aus. Die Instabilität der
Euro-Zone minimiert Wirtschaftsaktivitäten und erhöht die
Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Das wirtschaftliche Klima in
Deutschland ist zwar noch positiv, jedoch gibt es Anzeichen für ein
Übergreifen der Krise auf die Bundesrepublik. Die USA kämpft mit
Ansteckungseffekten der Euro-Krise, sowie mit großen strukturellen
Problemen, die das Wachstum schwächen. Großbritannien leidet unter
geringem Wachstum und einem Einbruch des Bruttosozialprodukts. China
sucht momentan nach der Balance, um Rezession und problematische
Bankenbilanzen auszugleichen. Die japanische Wirtschaft schwankt
zwischen Auf- und Abschwung, während die extreme Inflation in Indien
das Wachstum hemmt. Trotz starker Konsumentennachfrage ist Russland
eng an das Schicksal Europas und Chinas gebunden. Brasiliens Exporte
gehen weiter zurück und der hohe Schuldenstand bedroht die
Produktnachfrage zusätzlich.

"Die politischen Entscheidungsstrukturen der EU bestimmen das
Krisenmanagement und die Aussichten für umfassende Lösungen.
Tiefgreifende Reformen in der EU haben historisch betrachtet immer
sehr viel Zeit gebraucht. Reformen werden voraussichtlich nur in
kleinen Schritten möglich sein. Dies ist aber nicht unbedingt
schlecht, solange sie in die richtige Richtung zielen", erläutert Dr.
Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte.

Euro-Zone und Großbritannien: Schnelle Erholung unwahrscheinlich
Die Krise in der Euro-Zone und Großbritannien hat sich nochmals
verschärft und bedroht die Existenz der Währungsunion. Dies hat neben
den wirtschaftlichen auch politische Gründe. Die Turbulenzen in
Griechenland mit dem Erstarken der radikalen Linken, die Bankenkrise
in Spanien und die Zinsentwicklungen in Italien und Spanien
verunsichern die Märkte. Das Wachstum in der Euro-Zone stagniert,
während die Arbeitslosenzahlen mit 11 Prozent im Durchschnitt den
höchsten Wert in der Geschichte der Euro-Zone erreichen. Hinter
diesem Durchschnittswert verbergen sich weniger als 4 Prozent
Arbeitslosigkeit in Österreich und über 24 Prozent in Spanien. Der
generell negative Trend trifft auch auf Großbritannien zu. Die
britische Wirtschaft befindet sich seit 2008 in einer Rezession. Das
Bruttosozialprodukt (BSP) brach um 4,3 Prozent ein, während die
Preise für Konsumgüter um bis zu 16 Prozent anstiegen. Die Aussichten
auf eine schnelle Erholung sind dementsprechend gering.

USA: im Gleichschritt mit Europa

Die Folgen der Euro-Krise beeinflussen die
US-Wirtschaftsentwicklung massiv, da beide Regionen eng miteinander
verwoben sind. Vor allem der amerikanische Export in die Euro-Zone
leidet unter der europäischen Rezession. Auch amerikanische
Großbanken sind von der Krise betroffen und sehen schweren Zeiten
entgegen. Ein weiteres Problem der Vereinigten Staaten sind die
inneren strukturellen Probleme, nicht zuletzt auf dem Arbeitsmarkt:
Geschaffene Arbeitsplätze passen häufig nicht zu den Fertigkeiten der
potenziellen Arbeitnehmer oder entstehen an Orten mit einer ohnehin
niedrigen Arbeitslosenquote. Die Wirtschaftsleistung stagniert seit
einem Jahr bei unter zwei Prozent Wachstum.

BIC: Indien fällt zurück

Die Situation der BIC-Staaten ist ebenfalls problematisch. China
ist momentan stabilster BIC-Staat. Zwar hat sich das
Wirtschaftswachstum merklich abgekühlt, da Exporte in die Euro-Zone
stark geschrumpft sind, die Ausfuhr in die USA wurde aber um 23
Prozent gesteigert. Allerdings sind chinesische Lokalregierungen
stark bei den Staatsbanken verschuldet - ein weiterer
Wachstumshemmer. Der Ausblick für China ist dennoch positiv. Auch
Brasilien spürt die Auswirkungen der Euro-Krise: Die Regierung
fürchtet eine zunehmende Kapitalflucht und Währungsentwertung. Zudem
ist der Industriesektor in einer Schwächephase. Das positive
Konsumentenverhalten der Bürger und die bevorstehenden
Großveranstaltungen Fußball-WM und Olympische Spiele 2014 stehen dem
gegenüber. Indien fällt gegenüber China und Brasilien deutlich ab.
Die Wirtschaft steckt seit Jahren in einer hausgemachten Krise.
Indien benötigt marktwirtschaftliche Reformen, um Rezession und
Inflation in den Griff zu bekommen.

Russland und Japan: Abkühlung droht

Gegenüber den Vergleichsstaaten präsentiert sich Russland ziemlich
stabil, dank hoher Kaufkraft und niedriger Inflation. Die starke
Abhängigkeit von den Absatzmärkten Europa und China sowie die
Schwankungen der Ressourcenpreise machen Russlands Wirtschaft
anfällig. Die Auswirkungen der Euro-Krise und der sinkenden
Wirtschaftskraft Chinas werden künftig Russland daher besonders
treffen. Japan blickt auf ein sehr starkes erstes Halbjahr 2012 mit
einem Wachstum des Bruttosozialprodukts von 4,1 Prozent zurück. Trotz
eines Schuldenstands von über 200 Prozent des BSP wird Japan als
geeigneter Anlageort betrachtet. Das treibt den Yen-Kurs in die Höhe
und dämpft weiter die Exporte.

"Die Euro-Krise geht nun in ihr drittes Jahr. Die Kombination von
drei Krisen - Schulden-, Banken-, und Wachstumskrise - verhindert
schnelle Lösungen. Während eine Konsolidierung der Staatshaushalte
unumgänglich ist, ist das Design der Konsolidierungsprogramme
entscheidend für ihren Erfolg und die Auswirkungen auf das
Wirtschaftswachstum.", fasst Dr. Alexander Börsch zusammen.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/YG2vK zum
Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für über 195.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2012 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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