Lewentz: Grundfehler haben wir gemacht / 330 Millionen-Kredit für Nürburgring aus Steuermitteln tilgen
Geschrieben am 09-08-2012 |
Mainz (ots) - Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz
(SPD) gesteht Schuld an der Nürburgring-Pleite ein. Die EU könne
nicht der alleinige Sündenbock sein, erklärt er in der Sendung "Zur
Sache Rheinland-Pfalz!" (heute, 9.8.) im SWR Fernsehen: "Die
Grundfehler haben wir gemacht." Und: "Die Fehler müssen heute auch
ein Stück weit gezahlt werden, politisch, wie auch durch die
Auflösung dieser Rücklage. Und man hätte natürlich auch gerne Anderes
mit diesem Geld getan, zum Beispiel Gutes, für die Polizei zu tun."
Der Minister ist froh, dass der Landtag eine Haushaltsrücklage von
254 Mio. Euro aktivieren konnte. "Hätte es sie nicht gegeben, hätte
man einschneiden müssen in den aktuellen Haushalt." Im Interview mit
Christian Döring, Moderator der Sendung "zur Sache Rheinland-Pfalz!"
im SWR Fernsehen, gesteht der Innenminister ein, dass das Land für
den gesamten Kredit der Nürburgring GmbH bei der Investitions- und
Strukturbank in Mainz einspringen muss. Er sagte wörtlich: "Wir
werden die Summe bis auf 330 Millionen natürlich auffüllen, um an die
ISB zurück zu zahlen." Da die ISB auch ein Kreditinstitut des Landes
Rheinland-Pfalz ist, werde demnach Geld des Landes von A nach B
bewegt. Er macht deutlich: "Das sind Steuermittel, natürlich!"
Dass die EU das Prüfverfahren über die Finanzhilfen jetzt
ausweitet, mache ihm keine Sorgen, so der rheinland-pfälzische
Innenminister. Die Landesregierung habe die EU selbst über die
weiteren Finanzhilfen informiert. Lewentz wörtlich: "Sie wird einen
kritischen Blick darauf haben, das haben sie ja angekündigt, [...]
das ist uns klar, aber das ist etwas, das wir selbst angezeigt
haben."
Ohne diese Last von 330 Millionen Euro sei der Nürburgring jetzt
viel attraktiver, so Lewentz. Deshalb sieht der Innenminister die
Zukunft am Ring positiv. Der Insolvenzgeschäftsführer am Nürburgring,
Thomas Schmidt, habe ausdrücklich bestätigt, dass keine Gefahr für
die Arbeitsplätze am Ring bestehe. Es gebe zurzeit auch keine
Überlegungen, Gebäude vor Ort abzureißen. Einige Bereiche seien
allerdings nicht über das gesamte Jahr zu betreiben. Lewentz gibt zu:
"Für mich war es ein Lernprozess. Absolut!" Der Minister würde auch
ein Engagement von Ecclestone am Nürburgring begrüßen, solange kein
weiteres Landesgeld dafür fließen muss.
Der Innenminister erklärte im Gespräch mit der Redaktion, dass ihm
das angekündigte Misstrauensvotums gegen Ministerpräsident Beck durch
die Opposition keine Kopfzerbrechen bereite, er habe sogar damit
gerechnet: "Die Koalition steht. Davon bin ich fest überzeugt. [...]
Das Ergebnis dieses Votums kann ich quasi vorhersagen."
Zitate gegen Quellenangabe frei. Pressekontakt: Wolf-Günther
Gerlach, Tel.: 06131/929-33293, wolf-guenther.gerlach@swr.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
411011
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zum Kauf von Steuer-CDs: Frankfurt/Oder (ots) - Trotzdem verdient es der (...)
deutsch-schweizerische Kompromiss akzeptiert zu werden. Schließlich
kommen die Steuerflüchtlinge nicht vollkommen ungeschoren davon - sie
werden zumindest an einer empfindlichen Stelle gepackt: beim
Kontostand. Der ist ihnen ja besonders wichtig. Wer den Deal platzen
lässt, kann zwar das große Wort von der Steuergerechtigkeit vor sich
hertragen. Und heldenhaft ein anderes, wirklich gutes Abkommen
fordern. Doch darauf werden sich die Schweizer nicht einlassen. Was
bedeuten würde: mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Organspendeskandal Bielefeld (ots) - Ob 12 000 Patienten in Deutschland das nächste
Jahr erleben, hängt nicht zuletzt von der Bereitschaft der Mitbürger
ab, im Todesfall Herz, Lunge, Niere und Leben zu spenden. Hoffentlich
führt der Skandal bei der Vergabe von Organen nicht dazu, dass noch
weniger transplantiert wird. Zunächst einmal muss das Vertrauen in
das System wieder hergestellt werden. Darin sind sich Ärzte, Kassen
und Kliniken nach einem Sondertreffen einig. Mehr Transparenz und
schärfere Kontrollen sollen Tricksereien erschweren - auszuschließen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Steuerdebatte Bielefeld (ots) - Als Steuerzahler wünscht man sich bisweilen
alttestamentarische Zeiten zurück. »Von allem, was du mir geben
wirst, werde ich dir gewisslich den Zehnten geben«, verspricht Jakob
im ersten Buch Mose dem Herrn. Zehn Prozent Abgabe auf alle
Einkünfte: Heute hieße das »Flat Tax«. Von einem solchen Steuersatz
sind wir ebenso weit entfernt wie von einer Einheitssteuer.
Freibeträge, Werbungskosten, Progression und Sonderregelungen
verwirren Laien, Experten geraten ins Grübeln. Vater Staat freut's.
Er kann an unzähligen mehr...
- Westdeutsche Zeitung: China - Risse in der Einheitsfassade =
von Peter Lausmann Düsseldorf (ots) - Der Koloss bekommt Risse: Für den Westen
beängstigend geschlossen und erfolgreich ist China seit Jahren
aufgetreten. Die Staatsspitze agierte wie der Vorstand eines
Großkonzerns. Zugleich warfen geschickte Auftritte des
Regierungschefs Wen Jiabao die alten Vorstellungen von Betonköpfen in
Mao-Jacke über Bord. Doch die Absetzung Bos und der Prozess gegen
dessen Frau zeigen, dass sich die China AG alles andere als einig
ist. Hinter der roten Fassade werden Ränke geschmiedet, denn es geht
aktuell um die Verteilung mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Lockerung der strengen Auflagen für den tschechischen Nationalpark Sumava Regensburg (ots) - Rauschender Abgang
Sumava heißt auf Tschechisch "Die Rauschende": ein Synonym für
winddurchwehte Waldpoesie und blühende Natur. Wenn es nach dem Leiter
des Nationalparks und dem Umweltminister geht, einem Parteifreund von
der neoliberalen ODS, werden sich bald Motorsägengeräusche und der
Gestank nach Chemikalien zu den idyllischen Sinneseindrücken
gesellen. Ob da noch jemand Urlaub macht? Als Argument für den
Kahlschlag im vielbesungenen Sumava muss der Borkenkäfer herhalten.
Dabei ist das Insekt nichts anderes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|