Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
NRW kauft wieder Steuer-CDs aus der Schweiz
Lukrative Grauzone
PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 09-08-2012 |
Bielefeld (ots) - In einem Punkt kann man Steffen Kampeter,
Parlamentarischer Staatssekretär in Berlin und CDU-Chef in OWL, nicht
widersprechen: Mit dem Erwerb und der Auswertung von Steuer-CDs aus
der Schweiz, die Informationen über Schwarzgeld deutscher
Steuerhinterzieher enthalten, bewegt sich NRW in einer Grauzone.
Solange die Öffentlichkeit nicht weiß, wie der Verkäufer in den
Besitz der Daten gekommen ist, wer die jeweiligen Deals eingefädelt
hat und was das Land für die CDs bezahlt hat, bleibt ein bitterer
Beigeschmack. Auf der anderen Seite ist das Handeln in der Grauzone
für den Staat lukrativ. Die Nachzahlungen und Strafen, die durch die
Steuer-CDs in Gang gesetzt werden, sind hundertmal höher als der
gezahlte Preis, schätzen Experten. Da fließen pro CD schnell 300 bis
400 Millionen Euro in die Staatskasse. Aber es ist nicht allein der
Geldsegen, der NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am
Erwerb dieser Daten und an seinem strikten Nein zu dem Steuerabkommen
mit der Schweiz festhalten lässt. Für den Sozialdemokraten geht es um
Gerechtigkeit. Wer sein Geld in der Schweiz versteckt, um in
Deutschland Steuern zu vermeiden, und dabei erwischt wird, der soll
dafür so bezahlen wie der Steuersünder, dem Steuerfahnder in
Deutschland auf die Schliche kommen. Für Nachsicht oder gar Rabatt,
wie es das zwischen Berlin und Bern ausgehandelte Steuerabkommen
vorsieht, sieht die NRW-Regierung weder Anlass noch Notwendigkeit.
Trotz mancher juristischer Bedenken ist das Vorgehen von NRW richtig.
Das zeigt allein die enorme Zahl derjenigen, die ihr Geld in der
Schweiz versteckt haben und sich jetzt aus Angst vor Entdeckung
freiwillig melden. Wer dazu nicht bereit ist, soll und muss büßen.
Kriminell sind die, die Steuern hinterziehen, und nicht diejenigen,
die ihnen das Handwerk legen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
411035
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: Sarkozy meldet sich zurück Karlsruhe (ots) - Keine drei Monate hat Nicolas Sarkozy sein
selbst auferlegtes Schweigen durchgehalten. Nun ist Frankreichs
Ex-Präsident mitten im Sommerloch aus der Versenkung gekommen und hat
die Urlaubsruhe seines sozialistischen Nachfolgers François Hollande
ausgerechnet mit Kritik an seiner Syrien-Politik gestört. Und dies,
wo er nach seiner Abwahl im Mai doch groß angekündigt hatte, sich aus
dem politischen Tagesgeschäft zurückziehen zu wollen. Die Empörung in
Frankreich an dem ungebetenen Vorstoß ist groß - zu Recht. Dass ein mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Die Bielefelder Polizeipräsidentin Katharina Giere
Nichts gelernt
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Als die neue Bielefelder Polizeipräsidentin
Katharina Giere im April in Bielefeld ihr neues Amt antrat, eilte ihr
ein Ruf wie Donnerhall voraus. An ihrer alten Wirkungsstätte in
Recklinghausen hatte sie sich mit Verwaltungsbeamten und Politikern
angelegt. Wie es hieß, kommunizierte sie entweder nur noch
schriftlich oder gar nicht. Auch ihr Verhältnis zur Presse galt als
angespannt. Es blieb die Hoffnung, dass Giere aus Fehlern lernen und
in Bielefeld mehr Konzilianz und einen moderateren Führungsstil
zeigen würde. mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Reförmchen Karlsruhe (ots) - Rentenreformen sind selten populär aber
notwendig. Verglichen mit der Einführung der Riester-Rente oder der
Rente mit 67 ist Ursula von der Leyens Zuschussrente zwar nur ein
Reförmchen. Die kühle Art jedoch, in der FDP-Chef Philipp Rösler die
Sozialministerin dabei hat abblitzen lassen, dürfte in der Koalition
noch ein Nachspiel haben. Im Kern nämlich folgt von der Leyens
Politik einem ehernen Grundsatz der Liberalen: Leistung muss sich
lohnen. Abgesehen von einigen Details wie dem großzügigen Anrechnen
von Schul-, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Organverpflanzung
Kriminelle am Werk
PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Nüchtern betrachtet, sind es nach dem bisherigen
Erkenntnisstand nur ein einziger Arzt plus seine Helfer, die an der
Warteliste vorbei Patienten mit Spenderlebern versorgt haben.
Kriminelle dieser Art werden, wenn man ihrer denn habhaft werden
kann, bestraft werden. So wie der berühmte Essener Chefarzt, der
jetzt als Freigänger seinen Wohnsitz in der JVA Bielefeld-Ummeln hat.
Wären die Folgen nicht so tragisch, man könnte sich über den
Aktionismus in Politik und der ärztlichen Funktionärselite amüsieren.
Schon vergessen? mehr...
- FT: Kommentar zu Rentenpläne/von der Leyen Flensburg (ots) - Auch wenn Bundesarbeitsministerin Ursula von der
Leyen gelegentlich den Eindruck erweckt, als könne sie Berge
versetzen, macht sich bei ihren Rentenplänen Ernüchterung breit. Die
CDU-Politikerin suggeriert, dass eine Senkung der Beiträge zur
Rentenversicherung mit einer Zuschussrente für Geringverdiener
vereinbar sei. Was wie die Quadratur des Kreises klingt, ist indes
Volksverdummung. Von der Leyen sorgt mit den Plänen nicht für mehr
soziale Gerechtigkeit, sondern sie sägt am Sozialstaat. Dieser wird
am Ende mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|