Rheinische Post: Kommentar zu Pussy Riot: Putins Milde
Geschrieben am 17-08-2012 |
Düsseldorf (ots) - Zwei Jahre Straflager für die
Aktionskünstlerinnen von Pussy Riot. So sieht sie aus, die Milde von
Wladimir Putin. Der Kremlherr hatte befunden, die drei jungen Frauen
hätten ihre Lektion gelernt. Das ließ manche auf eine
Bewährungsstrafe für Pussy Riot hoffen. Weit gefehlt. Die
Musikerinnen, zwei von ihnen Mütter kleiner Kinder, wandern ins
Gefängnis. Ihr Vergehen: Sie hatten in einer Performance in der
Christus-Erlöser-Kirche die Mutter Gottes gebeten, sie von Putin zu
befreien. Man muss die Aktion nicht gutheißen. Aber auch nach
russischem Recht ist es nur eine Ordnungswidrigkeit. Doch das Recht
gilt wenig in Putins Staat. Die russische Gerichtsbarkeit
funktioniert auf Kommando von oben. Das Verfahren gegen Pussy Riot
hat dafür einen weiteren Beweis geliefert. Es erinnerte teils an
einen stalinistischen Schauprozess, teils an die Inquisition. Das
Motiv für den Prozess war eindeutig politisch. Dennoch befand das
Gericht, die Bandmitglieder hätten aus "religiösem Hass" gehandelt.
In Wahrheit geht es hier nicht um Gotteslästerung, sondern um
Majestätsbeleidigung. An Pussy Riot ließ Putin ein Exempel
statuieren. Damit alle, die gegen Putin demonstrieren, in Zukunft
wissen: Auch sie können schnell in der Strafkolonie landen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
412332
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Öffentliche Bauskandale
Reformbedarf
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Über Deutschland lacht die Sonne, über Berlin
lacht Deutschland - und die internationale Flugbranche. Jedenfalls
wenn es nicht so peinlich und vor allem nicht so teuer wäre. Der Bau
des neuen Hauptstadtflughafens, so viel ist sicher, mündet in ein
Desaster. Um 1,7 Milliarden Euro sind die Kosten für das Großprojekt
auf mehr als vier Milliarden Euro angewachsen, ein Ende ist nicht in
Sicht. Ähnlich ist es beim Mega-Neubau der neuen Zentrale des
Bundesnachrichtendienstes. Erst verschwanden geheime Bauunterlagen,
und mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Moskauer Gericht spricht "Pussy Riot" schuldig
Schauprozess
STEFAN BRAMS Bielefeld (ots) - Für zwei Jahre müssen die Musikerinnen der
Punk-Band "Pussy Riot" ins Straflager. Das befürchtete Urteil gegen
die drei jungen Musikerinnen zeigt einmal mehr: Die gelenkte
russische Demokratie funktioniert wie geschmiert. Präsident Wladimir
Putin hat im Zusammenspiel mit der Staatsanwaltschaft, einer
willfährigen Richterin und unter dem Applaus der konservativen,
staatsnah agierenden russisch-orthodoxen Kirche den Prozess gegen die
Punk-Band "Pussy Riot" dazu genutzt, ein Exempel zu statuieren. Denn
den alten Eliten mehr...
- Neues Deutschland: Gefährlicher Weg - Kommentar zu nach Karlsruhe-Entscheid möglichen Bundeswehreinsätzen im Inland Berlin (ots) - unächst einmal das Positive. Gibt es das? Na ja,
scheinbar. Das Militär bekommt - anders als das politische Hitzköpfe
in der Union oder der SPD mit dem Einstieg per Luftsicherheitsgesetz
wollten - keine Polizeifunktionen. Die Richter gestatten der
Regierung keinen Einsatz der Bundeswehr gegen das Grundgesetz
insgesamt. Auch Demonstrationen - wer auch immer sie warum wie hoch
schaukelt - sind kein Alibi, um einen »Unglücksfall« zu erkennen, der
einen Militäraufmarsch rechtfertigt. Und doch ist der Spruch aus
Karlsruhe mehr...
- Westfalen-Blatt: zum Thema FDP: Bielefeld (ots) - Der eine hat fünf Manuel Neuer, aber keinen
Bastian Schweinsteiger, der andere hat Marco Reus doppelt, wünscht
sich aber noch Mesut Özil und Mario Gomez: Was wir von
Fußball-Sammelbildern noch gut in Erinnerung haben, macht offenbar
auch den Liberalen sehr viel Freude. Aktuelles Beispiel ist das
politische Tauschgeschäft »Abschaffung der Praxisgebühr« gegen
»Einführung der Zuschussrente«. In Wahrheit feilscht die FDP aber
nicht wirklich um Themen, sondern ihr geht es vorrangig um ihre
eigene Zukunft. Die Tauschgeschäfte mehr...
- Westfalen-Blatt: zum Thema Bundesverfassungsgericht: Bielefeld (ots) - Mehrfach hat das Verfassungsgericht der Politik
den Weg gewiesen - von der Berechnung der Hartz-IV-Sätze über die
Stärkung der Parlaments bei der Euro-Rettung bis hin zum
verschlampten Wahlgesetz. Diesmal aber stiften die Richter
Verwirrung. Einerseits heben sie die grundgesetzliche Trennung von
Polizei und Militär faktisch auf, andererseits bleiben die Kriterien
für einen Bundeswehreinsatz etwa bei Terrorgefahr vollkommen
schwammig. Schleierhaft auch, warum das höchste Gericht einen
Militäreinsatz gegen Demonstranten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|