Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Grüne erwägen Urwahl
Eine Lanze für die Demokratie
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 20-08-2012 |
Bielefeld (ots) - In den USA ist es gang und gäbe, und die
französischen Sozialisten haben es ebenfalls getan: Die
Spitzenkandidaten für den Wahlkampf werden nicht im Hinterzimmer
ausgemauschelt oder durch den Parteivorsitzenden bestimmt, sondern
demokratisch gewählt - von den Mitgliedern der jeweiligen Partei und
manchmal auch von den Sympathisanten. In Deutschland scheuen sich die
Parteien auf Bundesebene vor solchen urdemokratischen
Willensbekundungen. Die Grünen im Bund könnten jetzt vorpreschen,
eine Lanze für die Basisdemokratie brechen und auf ihrem kleinen
Parteitag am 2. September eine Urwahl einleiten. Die Voraussetzung
ist geschaffen. Für die zwei Spitzenkandidaturen beim
Bundestagswahlkampf 2013 gibt es sechs Bewerber: Zwei unbekannte
Basisvertreter, die beiden Fraktionschefs Jürgen Trittin und Renate
Künast, die Parteichefin Claudia Roth und Katrin Göring-Eckardt,
Vizepräsidentin des Bundestags. Dass der derzeit beliebteste Grüne
nicht zum Kreis der Bewerber gehört, ist ein kleiner
Schönheitsfehler, doch Winfried Kretschmann fühlt sich als
Ministerpräsident in Baden-Württemberg gebunden. Eine Urwahl führt
dazu, dass es Unterlegene gibt; das gehört zum demokratischen Prozess
dazu. Doch die Wahl deshalb zu unterlassen ist keine gute
Alternative. Katrin Göring-Eckardt möchte am liebsten auf die Urwahl
verzichten, weil sie "nach innen gerichtet ist". Doch ein offenes und
faires Verfahren kann im Gegenteil auch belebend und motivierend
wirken. Das war etwa bei den Sozialisten in Frankreich der Fall.
Nein, Göring-Eckardts Bedenken wirken kleinmütig und sollen wohl die
Angst vor einer Niederlage kaschieren. Vielleicht macht eine Urwahl
bei den Grünen auch anderen Parteien Lust auf mehr Demokratie. Bei
der SPD wünschen sich 82 Prozent einen Mitgliederentscheid zur
Kandidatenkür.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
412612
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: Bei den Benzinpreisen ist keine Entspannung in Sicht - Womit Autofahrer rechnen müssen
Ein Kommentar von Annette Ludwig Düsseldorf (ots) - Als in den 80er Jahren Markus sang: "Und kost'
Benzin auch ,drei Mark zehn'" - da wurde die Zeile milde als Utopie
belächelt. Heute würden sich die Autofahrer über einen solchen Preis
wohl freuen: 3,10 Mark, das wären umgerechnet 1,59 Euro. Am heißesten
Wochenende des Jahres kostete ein Liter Super E10 im bundesweiten
Durchschnitt 1,6992 Euro und markierte damit einen neuen Höchststand.
Reflexartig wird den Ölmultis bei solchen Rekordpreisen Abzocke
vorgeworfen. Und reflexartig wird der Ruf nach mehr Regulierung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Deutschland / Griechenland Osnabrück (ots) - Wer, wenn nicht Merkel?
Wenn der griechische Premier Antonis Samaras in drei Tagen Berlin
besucht, wird Bundeskanzlerin Angela Merkel ihn weder öffentlich
maßregeln, noch wird der Grieche mit leeren Händen nach Athen
zurückfliegen müssen. Darauf deutet zweierlei hin: die gegenwärtig
betont zurückhaltende Wortwahl der deutschen Regierung und das
gestrige Vorbereitungstreffen der Chefdiplomaten beider Länder.
Beide Seiten möchten am Freitag Beruhigendes verkünden: der
Grieche, dass die Euro-Länder die Sparauflagen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu China / Prozess / Urteil Osnabrück (ots) - Inszenierte Gerechtigkeit
Aufstieg und Fall des KP-Spitzenfunktionärs Bo Xilai lesen sich
wie ein Shakespeare-Drama voller Intrigen, Korruptionsfälle und
Mordkomplotte.
Der abgesetzte Regent der 30-Millionen-Metropolregion Chongqing
herrschte in der Provinz wie ein roter Prinz, der sich im Reich der
Mitte einen Ruf als Kämpfer gegen die organisierte Kriminalität
erwarb. Machtmissbrauch, Rechtswillkür und Bestechung sind
Ärgernisse, die viele Chinesen erzürnen. Deshalb wiegt es besonders
schwer, dass ausgerechnet mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Arbeitsmarkt Osnabrück (ots) - Im Dauerstress
Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten am Wochenende und
nachts - mögliche Folgen dieser erschreckenden Entwicklung hat in der
vergangenen Woche der Fehlzeiten-Report der AOK aufgezeigt: Es steigt
die Zahl derer, die aufgrund psychischer Probleme im Job fehlen.
In vielen Branchen wird inzwischen nicht mehr nach der Stechuhr -
montags bis freitags von neun bis fünf -, sondern projektorientiert
gearbeitet. Das schafft Flexibilität, die einerseits positiv ist:
Beschäftigte können sich ihre mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kommunen / Auto / Kennzeichen Osnabrück (ots) - Rückfall in die Kleinstaaterei
Ramsauer sei Dank. Die Rückkehr zu Altkennzeichen sowie die
Einführung gänzlich neuer Buchstabenvarianten stehen wieder auf der
Tagesordnung. Dem populistischen Vorstoß des Bundesverkehrsministers
macht hoffentlich der Bundesrat in Kürze den Garaus. Denn die
Diskussion mit hohem Emotionspotenzial ist überflüssig wie ein Kropf.
Schon zeichnet sich Ärger über die neue Verordnung ab. Der
Deutsche Landkreistag lehnt die stärkere Freigabe ab, der Städte- und
Gemeindebund signalisiert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|