Badische Neueste Nachrichten: Transparenz bei der Polizei
Geschrieben am 22-08-2012 |
Karlsruhe (ots) - Die engen Kontakte zweier
baden-württembergischer Polizisten zum europäischen Ableger des
rassistischen und antisemitischen Ku-Klux-Klan liegen zwar schon zehn
Jahre zurück, doch sie haben in den vergangenen Wochen
deutschlandweit viel Wirbel ausgelöst und dem Ansehen der Polizei in
der Öffentlichkeit erheblich geschadet. Innenminister Gall hat
schnell gehandelt und mit Transparenz den Schaden eindämmen können.
Der von ihm gestern vorgelegte Bericht zu dem Vorfall lässt Fragen
offen. Wer die 36 Seiten der internen Aufarbeitung aufmerksam
studiert, muss Zweifel an der damaligen Ministeriumsspitze bekommen.
Warum gingen nach dem Hinweis des Verfassungsschutzes auf das dubiose
Duo geschlagene zwei Jahre ins Land, bevor disziplinarische
Ermittlungen veranlasst wurden? Warum verzichteten die
Verantwortlichen darauf, die Möglichkeiten des Arbeitsrechts voll
auszuschöpfen? Zumindest bei dem einen Beamten, der damals noch nicht
auf Lebenszeit, sondern nur auf Probe tätig war, hätte die Entlassung
zwingend angestrebt werden müssen. Denn rechtsextreme Rassisten haben
bei der Polizei nichts zu suchen. Neben diesen offenen Fragen, die
nicht mehr abschließend geklärt werden können, enthält der Bericht
auch positive Signale. Dass es im vergangenen Jahrzehnt bei der rund
30 000 Köpfe zählenden Landespolizei lediglich 25 Vorkommnisse mit
rechtsradikalen Tendenzen gab, widerlegt das vor allem von der linken
Szene so gerne gehegte Vorurteil, wonach ein Großteil der
Ordnungshüter zu rechtem Gedankengut neigt. Die Ku-Klux-Klan-Affäre
ist also nicht die Spitze eines Eisbergs, sondern ein Ausrutscher,
wie es ihn in anderen Organisationen auch gibt. Baden-Württemberg tut
trotzdem gut daran, dem Vorbild von Bayern zu folgen und Bewerber für
den öffentlichen Dienst noch deutlicher als bisher auf
verfassungsfeindliche Positionen abzuklopfen. Der Rechtsstaat muss
eine klare Kante zeigen gegen alle Formen des Extremismus, beim
eigenen Personal gilt das im besonderen Maße.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
413099
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: US-Kulturkrieg Karlsruhe (ots) - Es mag ein verbaler Ausrutscher gewesen sein,
eine so unsinnige Bemerkung, dass sie Todd Akin mehr beißenden Spott
einträgt als wütende Proteste. Dass der weibliche Körper im Falle
"legitimer" Vergewaltigungen eine Schwangerschaft zu verhindern wisse
- der Unsinn dürfte den Comedy-Shows noch auf lange Zeit schönsten
Stoff liefern. Übersehen wird dabei gern, dass Akin in seiner Partei
nicht allein auf weiter Flur steht, auch wenn andere behutsamer sind
in ihrer Wortwahl. Mit Blick auf ihren Nominierungskongress in mehr...
- Lausitzer Rundschau: Gegenwind für die Piraten
Polit-Neulinge verlieren in Umfrage deutlich an Zustimmung Cottbus (ots) - Noch ist es viel zu früh für einen Abgesang auf
die Piratenpartei. Gleichwohl ist die neueste Umfrage, wonach die bei
Wahlen in den Ländern so erfolgreichen Polit-Neulinge bundesweit klar
an Zuspruch verloren haben, ein Zeichen: Der Wähler will langsam,
aber sicher von den Piraten anderes hören als die stupide Antwort "da
sind wir noch nicht positioniert". Euro-Krise, Schuldenunion, Syrien,
Steuerstreit - bislang hat sich die Partei an den Problemen des
Landes und darüber hinaus vorbeigemogelt, indem sie am liebsten
geschwiegen mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Ku-Klux-Klan Stuttgart (ots) - Wer den Untersuchungsbericht zur
Ku-Klux-Klan-Affäre liest, weiß am Ende nicht, was er schlimmer
finden soll: die seltsamen Kapuzenträger dieses inzwischen
aufgelösten Geheimbunds oder die Bedenkenträger in der deutschen
Bürokratie. Baden-Württembergs damalige Polizeiführung steht
jedenfalls ziemlich blamiert da. Laut dem Bericht hat sie aus noch
ungeklärten Gründen zwei Polizisten, die Mitglied im Klan waren, erst
einmal in Ruhe gelassen. Man beriet, prüfte die Rechtslage, erhob
Einwände und tat dann gar nichts. mehr...
- Rheinische Post: Bahr begrüßt Urteil für Preisbindung bei Arzneiversand aus dem Ausland Düsseldorf (ots) - Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die
Entscheidung der fünf obersten Bundesgerichte für ein Rabatt-Verbot
auf verschreibungspflichtige Medikamente ausländischer
Versandapotheken begrüßt. "Aus guten Gründen hat die Politik seit
Jahrzehnten festgelegt, dass verschreibungspflichtige Medikamente
nicht dem Preiswettbewerb unterliegen", sagte Bahr der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Bahr wies
darauf hin, dass in dieser Frage zusätzlich eine gesetzliche
Klarstellung geplant mehr...
- Rheinische Post: Grünen-Chefin Roth mahnt zur Mäßigung bei Sparforderungen an Griechenland Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Claudia Roth hat zur Mäßigung bei
den Sparanforderungen an Griechenland gemahnt. "Die Erwartungen an
Griechenland müssen realistisch und umsetzbar sein", sagte Roth der
in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Natürliche müsse die griechische Regierung liefern und vor allem in
Sachen Strukturreformen und Aufbau einer funktionierenden
Steuerverwaltung zügig vorankommen. "Aber eine Strategie, die auf
Kaputtsparen und unzumutbare Belastungen für die Menschen in
Griechenland mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|