Russland wird Partnerland der HANNOVER MESSE 2013
Geschrieben am 23-08-2012 |
Hannover/Moskau (ots) -
russische Nachfrage nach Maschinen und Anlagen ist gewaltig
- Partnerland von Eurokrise nicht betroffen
- Russland spielt als größter Erdgaslieferant Schlüsselrolle bei
Energiewende
Die Russische Föderation wird Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
Das gaben die Deutsche Messe AG und das Ministerium für Industrie und
Handel der Russischen Föderation am Donnerstag bekannt. Beide Seiten
sind überzeugt, dass durch die Beteiligung Russlands als Partnerland
bei der HANNOVER MESSE 2013 in Deutschland große Chancen für eine
Intensivierung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen genutzt
werden.
Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG,
sagte: "Russland ist das ideale Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen werden sich zukünftig
noch weiter intensivieren und das Investitionspotenzial im russischen
Markt übt eine hohe Anziehungskraft auf Aussteller und Fachbesucher
aus."
Die russische Regierung lobt die HANNOVER MESSE als eine der
repräsentativsten Veranstaltungen in Bezug auf industrielle und
wissenschaftlich-technische Innovationen weltweit. Der Minister für
Industrie und Handel der Russischen Föderation, Denis Manturov,
sagte: "Ich bin davon überzeugt, dass die bevorstehende Teilnahme
Russlands als Partnerland der HANNOVER MESSE 2013 den deutsch
russischen Beziehungen einen kräftigen Impuls verleihen wird."
Allein deutsche Unternehmen planen nach einer Umfrage der
deutsch-russischen Auslandshandelskammer für das Jahr 2012
Investitionen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro in den
russischen Markt. Mehr als die Hälfte aller deutschen Firmen, die in
Russland aktiv sind, erwarten keine Auswirkungen der Eurokrise auf
das eigene Geschäft. Laut Umfrage könnte Russland die Ausfälle im
EU-Raum sogar kompensieren. Die positive Wirtschaftsentwicklung in
Russland führte nach Angaben der deutsch-russischen
Außenhandelskammer in den ersten fünf Monaten 2012 sogar zu
Exportsteigerungen.
"Nach der Krise 2008 ist das Interesse zahlreicher europäischer
Unternehmen am russischen Markt spürbar gestiegen. Das liegt
einerseits an der relativen Nähe des Marktes, aber auch an der
langfristigen Attraktivität Russlands als Abnehmer von
Investitionsgütern für die Modernisierung der heimischen Wirtschaft",
sagte Köckler.
Das Partnerland der HANNOVER MESSE 2013 spielt eine Schlüsselrolle
bei der Energiewende. Russland ist der bedeutendste Gaslieferant für
Europa. Der europäische Gasbedarf wird derzeit zu rund einem Viertel
durch russisches Erdgas gedeckt. Laut einer Studie des
Energiekonzerns ExxonMobil wird Erdgas in knapp 20 Jahren der
wichtigste Energieträger sein. Ab 2030 werde Erdgas das bis dahin
dominierende Mineralöl ablösen und damit entscheidend zum Erfolg der
Energiewende beitragen. Schon jetzt stammt ein Drittel aller
Gasimporte aus russischen Quellen. Das Land verfügt über die größten
Erdgasreserven der Welt. Diese machen ein Viertel der weltweit sicher
gewinnbaren Reserven aus.
Die russische Politik setzt nicht nur auf den Energiesektor. Neben
den sportlichen Großereignissen bis 2018 wie Olympische Spiele,
Formel 1 und Fußball-WM sorgen staatliche, so genannte prioritäre
Programme im Bereich der Landwirtschaft, des Wohnungsbaus und des
Ausbaus der Infrastruktur für Chancen. Allein die staatliche
Eisenbahngesellschaft plant bis 2014 Investitionen in Höhe von rund
27 Milliarden Euro. Der wirtschaftliche Ausbau des fernöstlichen
Föderalbezirks wird vom Staat bis 2013 mit rund 24 Milliarden Euro
gefördert. Präsident Wladimir Putin gab erst vor kurzem die Schaffung
von 25 Millionen qualifizierten Arbeitsplätzen bekannt. Damit
entstehen für europäische Großkonzerne, aber auch für deutsche klein-
und mittelständische Unternehmen neue Möglichkeiten. Die Struktur der
in Russland aktiven europäischen Firmen ähnelt der in Westeuropa.
Mehr als 90 Prozent sind Mittelständler, die mit ihren
hochspezialisierten Produkten erfolgreich sind.
Enormes Potenzial erwartet viele Unternehmer auch durch den
Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. Durch die
Entscheidung über den WTO-Beitritt Ende 2011 und die
Präsidentschaftswahl besteht Klarheit über den wirtschaftlichen Kurs
im Land. Die durch hohe Rohstoffeinnahmen geprägte Wirtschaft bietet
europäischen Exporteuren sehr gute Absatzmöglichkeiten. Fahrzeuge,
Maschinen und Elektrotechnik sind in Russland gefragt. Die
schrittweise weitere Öffnung des Marktes im Zuge des WTO-Beitritts
erleichtert Unternehmen, sich im Markt zu positionieren.
Nach Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls der
Freihandelsorganisation WTO durch die Russische Föderation Ende 2011
und der bis Juni 2012 angesetzten Ratifizierung öffnen sich für
Russland und seine wirtschaftlichen Partner neue Möglichkeiten und
Perspektiven. Einerseits werden Zolltarife und Zollwertrechte
vorhersehbarer und der bilaterale Handel dadurch planbarer - spontane
Tariferhöhungen zum Schutze der heimischen Wirtschaft, wie kürzlich
für Landmaschinen, werden nicht mehr möglich sein. Zum anderen ist
die russische Nachfrage nach Maschinen und Anlagen gewaltig, denn das
Land baut seine Infrastruktur nach dem Investitionsloch 2009 in allen
Bereichen wieder kräftig aus.
Über die HANNOVER MESSE
Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12.
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint
elf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive &
Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac,
Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research
& Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien,
Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung,
Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und
Entwicklung.
Ansprechpartner für die Redaktion:
Christian Riedel
Tel.: +49 511 89-31019
E-Mail: christian.riedel@messe.de
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