Westdeutsche Zeitung: Am arbeitenden Rentner scheiden sich die Geister =
von Martin Vogler
Geschrieben am 28-08-2012 |
Düsseldorf (ots) - Darüber, dass Rentner weiter arbeiten und dies
sogar zum Trend wird, lässt sich trefflich streiten. Je nach
Weltanschauung, Erfahrung oder auch Vorurteilen sind alle Auslegungen
zwischen Ausbeutung und Selbstverwirklichung möglich. Und überall
steckt ein Körnchen Wahrheit drin. Die Empörungs-Fraktion punktet
rasch: 40 Jahre gearbeitet - und dann reicht die Altersversorgung
immer noch nicht für ein angenehmes Leben. Wenn die pure Not Menschen
trotz körperlicher Beschwerden und mit Widerwillen etwa zum Putzeimer
greifen lässt, ist das deprimierend. Dies gilt vor allem für all
jene, die tatsächlich Jahrzehnte in die gesetzlichen Rentenkassen
einbezahlt und fälschlich darauf vertraut haben, dass die Rente
reichen wird. Es gibt sicherlich Hunderttausende bittere Fälle dieser
Art. Allerdings bieten diese Beispiele keinen Anlass, pauschal nach
mehr Gerechtigkeit und Umverteilung zu rufen. Denn notfalls ist unser
Sozialsystem so engmaschig, dass es etwa dank Grundsicherung oder
Wohngeld niemanden total abstürzen lässt. Die Betroffenen müssen dann
- was vielen schwer fällt und für ihren Charakter spricht -
allerdings ihren Stolz überwinden und staatliche Transferleistungen
beantragen. Die Selbstverwirklichungs-Fraktion klingt fröhlicher: Sie
versteht nicht, warum willkürlich bei derzeit 65 Jahren und einem
Monat die Menschen quasi stillgelegt werden sollen. Das ist in vielen
Fällen ein Verlust für die Gesellschaft und das Wirtschaftsleben. Vor
allem spricht vieles dafür, jedem die individuelle Freiheit zu geben,
so lange zu arbeiten, wie er möchte. Es gibt nicht nur in
Führungspositionen und kreativen Bereichen hervorragende Beispiele,
dass das nicht nur funktioniert, sondern die Betroffenen glücklich
macht. Wir durchleiden keine Krisen, wie etwa Kriege, leben relativ
gesund und genießen die Vorzüge einer hervorragenden medizinischen
Betreuung. Logisch, dass unsere Leistungsfähigkeit im Alter und
unsere Lebenserwartung ständig steigen. Da ist es nur konsequent,
wenn künftig viele Menschen im hohen Alter beruflich aktiv sind. So
lange sie Freude dabei haben und nicht aus nackter materieller Not
dazu gezwungen sind, ist dagegen nichts einzuwenden.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
414108
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Verfassungsschutz Rostock (ots) - Das ist noch einmal gut gegangen für Hans-Peter
Friedrich. Monatelang hatten Experten von SPD und Union auf Länder-
und Bundesebene über die Reform des Verfassungsschutzes verhandelt.
Kurz vor der Präsentation des gemeinsamen Papiers grätschte dann der
Bundesinnenminister mit eigenen Vorstellungen dazwischen, wies den
Ländern den Schlapphut zweiter Klasse zu - und kassierte nach
heftiger Kritik den Vorschlag wieder ein. Das unterstreicht einmal
mehr die Sprunghaftigkeit des CSU-Ministers - aber auch die
Komplexität mehr...
- Das Erste, Mittwoch, 29. August 2012, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Peter Altmeier, CDU, Bundesumweltminister,
Thema: Hundert-Tage-Bilanz
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Senioren/Rente/Altersarmut Osnabrück (ots) - Alarmzeichen
Die Zahlen sind bemerkenswert: 760 000 Rentner gehen mittlerweile
einem Minijob nach. Ist dies nun Beleg für wachsende Altersarmut oder
Hinweis darauf, dass Senioren länger aktiv bleiben möchten?
Fakt ist: Die Menschen werden immer älter - und das häufig bei
guter Gesundheit. Weil sie länger fit bleiben, steigt das Potenzial
jener Männer und Frauen, die auch im höheren Alter arbeiten wollen
und können - ein höchst erfreulicher Trend, zumal immer mehr Branchen
über Fachkräftemangel klagen. Fest mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Dutroux Osnabrück (ots) - Kriminelle mit Menschenwürde
Als der evangelische Pfarrer Uwe Holmer Anfang 1990 Erich Honecker
für zehn Wochen Asyl gewährte, erntete er viel Unverständnis, auch in
seiner eigenen Kirchengemeinde. Als eine noch größere Provokation
muss es erscheinen, dass elf Ordensfrauen in Belgien die ehemalige
Frau des belgischen Kindermörders Marc Dutroux aufnehmen wollen.
Immerhin geht es um eine Verbrecherin, die zwei Mädchen in einem
Kellerversteck qualvoll verhungern ließ. Manche hätten Michelle
Martin deshalb gar die mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Romney Osnabrück (ots) - In die Mitte der Gesellschaft
Als Kandidat der Republikaner für die US-Präsidentschaftswahl
tritt Mitt Romney nicht nur gegen Amtsinhaber Barack Obama an -
sondern er muss auch gegen die Risse in seiner eigenen Partei
ankämpfen. Nicht nur politisch, auch kulturell und ideologisch ist
die Grand Old Party, wie sie in den USA genannt wird, zerrissen.
Auf der Suche nach der eigenen Identität wollen viele mitreden:
Zum einen machen die Sozial-Konservativen mit kruden Ansichten über
Abtreibungen und gleichgeschlechtliche mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|