"Skandal Schule - macht Lernen dumm?" Der neue Philosophie-Talk "Precht" im ZDF beschäftigt sich mit Themen, die die breite Masse ansprechen (AUDIO)
Geschrieben am 31-08-2012 |
Mainz (ots) -
Bestsellerautor "Wer bin ich und wenn ja wie viele" Richard David
Precht erhält ab 2. September einen festen Sendeplatz zum
Philosophieren
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Philosophie im Fernsehen - funktioniert das? Und wie! Im ZDF hat
die Kunst des Denkens einen festen Sendeplatz. In der Vergangenheit
mit dem "nachtstudio" oder dem "Philosophischen Quartett"- der
Sonntagabend klingt im Zweiten anspruchsvoll aus. Und jetzt kommt auf
diesen freien Sendeplatz ein mehrfach ausgezeichneter Bestsellerautor
und Intellektueller, der es schafft, mit philosophischem Gedankengut
die breite Masse anzusprechen: Richard David Precht. Wir alle kennen
sein Erfolgsbuch "Wer bin ich - und wenn ja wie viele. Eine
philosophische Reise". Monatelang stand dieses Buch in den
Bestsellerlisten ganz oben und wurde mehr als 1,2 Millionen Mal
verkauft. Jetzt wird er mit seiner philosophischen Talksendung
"Precht" im ZDF alle ansprechen, die Spaß am Philosophieren haben.
Und wie wird seine Sendung "Precht" aussehen?
O-Ton Richard David Precht
Diese Sendung wird nicht so viel mit Moderation im Klassischen zu
tun haben, sondern es soll ein Gespräch sein. Der Reiz des Zuschauers
soll darin bestehen zwei Leuten beim Reden und beim Denken
zuzuschauen. In der Hoffnung, dass es mir oder dem Gesprächspartner
gelingt, den ein oder anderen Gedanken zu formulieren, den man noch
nicht kennt. Und der vielleicht sogar einen längerfristigen Eindruck
macht. Und wenn die Leute am nächsten Tag noch mal darüber nachdenken
oder sich mit einem Arbeitskollegen darüber unterhalten und denken
"Sag mal, hast Du eigentlich schon mal gewusst, dass man das und das
machen kann oder was hältst Du von dem oder dem Vorschlag. Dann wäre
das Ziel mehr als erreicht. (0'34)
Dem 47-Jährigen, der vom SPIEGEL mal als "intellektuelle
Allzweckwaffe" bezeichnet wurde, geht es darum das Alltägliche zu
hinterfragen. Im Vergleich zu anderen Shows möchte er sich und seinen
Gästen mehr Zeit geben, um einen Gedanken auszuführen. Aus diesem
Grund gibt es in seinen Sendungen in der Regel auch nur einen Gast.
Die konkrete philosophische Herangehensweise an ein Thema beschreibt
Precht so:
O-Ton Richard David Precht
Wenn ich jetzt ein Thema habe wie Freiheit. Dann kann ich
natürlich von ganz alltäglichen Phänomenen ausgehen. Ich kann mir zum
Beispiel die Frage stellen, ob eine Gesellschaft, die ständig auf die
Uhr guckt und ständig ihr Handy bei sich trägt und ohne
Internetanschluss das Gefühl hat, nicht mehr dazu zu gehören, noch
eine freie Gesellschaft ist oder nicht. Dann haben Sie als erstes
einen ganz klaren Alltagsbezug, nämlich Probleme, die Sie aus ihrer
Alltagswelt kennen und darüber hinaus schneiden Sie ein
philosophisches Thema an, wo Sie darüber nachdenken, was Freiheit
eigentlich sein könnte. Ich glaube nicht, dass es besonders schwierig
ist von dem einen auf das andere überzuleiten. (0'23)
Als Kopf hinter den Kulissen von "Precht" hat das ZDF einen
prominenten journalistischen Macher engagiert: Gero von Böhm. Der ist
bekannt als Filmemacher und Autor. Bei "Precht" hat er eine andere
Aufgabe, verrät der leitende Redakteur Werner von Bergen:
O-Ton Werner von Bergen
In dem Fall ist er Regisseur, aber auch Produzent der Sendung. Das
bedeutet, er hat auch einen sehr intensiven Draht zu Precht, wir
haben einen Draht zu Precht und so setzen wir uns alle zusammen und
versuchen über Telefonate, Mails und gelegentliche Treffen dann die
Dinge raus zu operieren und zusammen zu fassen und dass wir dann zum
Schluss kommen, um die Sendung eben zu gestalten. (0'20)
Gleich in der Sendung geht es um ein Thema, das uns alle betrifft
und zu dem wir alle eine Meinung haben: Richard David Precht stellt
die provokante Frage: "Skandal Schule - Macht Lernen dumm?" Der
Zeitpunkt dafür könnte nicht besser gewählt sein, schließlich sind
die Sommerferien fast überall in Deutschland vorbei und das neue
Schuljahr hat gerade erst begonnen. Richard David Precht beschäftigt
sich derzeit sehr intensiv mit dem Thema Bildung:
O-Ton Richard David Precht
Also, auf das Thema zu kommen, war insofern nicht schwer als dass
ich im Augenblick ein Buch schreibe über unser Bildungssystem. Und
ich freue mich sehr, dass Gerald Hüther zugesagt hat, mit mir diese
Sendung zu machen, weil Gerald Hüther ist ein radikaler Kritiker des
bestehenden Bildungs- und Schulsystems. Er ist der Überzeugung, dass
Kinder völlig falsches Zeug lernen nach völlig falschen Methoden und
dass er als Hirnforscher beurteilen kann, dass man so gar nichts
lernt. Und das ist natürlich ein spannender Gesprächspartner. Einmal
sehe ich das sehr ähnlich wie er, aber als zweites und da dürfen Sie
sich auch gerne überraschen lassen, gibt es auch einige Punkte, die
ich anders sehe. Und so freue ich mich einerseits auf den Widerspruch
und andererseits auf die Chance, dass man sich wechselseitig die
Bälle so in den Lauf spielt, dass man den ein oder anderen Gedanken
denkt, den man so vorher selbst noch nicht im Kopf hat. (0'44)
Abmoderation:
Der neue monatliche Philosophie-Talk "Precht" startet am Sonntag,
den 2. September im ZDF. Beginn der 45-minütigen Sendung ist um 23:30
Uhr. Philosophieren Sie mit!
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Marc Erny, 0711 3277759 0
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