Westdeutsche Zeitung: Nationales Konzept für Sport und Sicherheit - Beid Seiten haben viel an sich zu arbeiten
Ein Kommentar von Olaf Kupfer
Geschrieben am 31-08-2012 |
Düsseldorf (ots) - Der Fußball hat sich weit von einer
Vergangenheit entfernt, die von vielen Anhängern glorifiziert wird.
In dieser Vergangenheit galt das Abbrennen von Bengalos als kaum
verfolgte, südländisch anmutende Begeisterung, stand das Spiel noch
im Mittelpunkt, war ein Spieltag nicht in fünf Termine zersplittert.
Zwischen jenen Anhängern und dem Spiel blieb nicht viel Raum.
Inzwischen trennen beide Welten. Dass der DFB und vor allem die DFL
Fußball in zunehmendem Maß als Event inszenieren, dass Eckbälle im
Stadion vermarktet sind, dass die Anhänger nicht einmal beim Torjubel
allein gelassen, sondern durchchoreographiert werden, sind die
Auswüchse einer gewaltigen Vermarktungsmaschinerie - die man
kritisieren kann. Und die Teile der Fanszene anhaltend - leider auch
mit kriminellen Handlungen - bekämpfen.
Die enorme Distanz zwischen Verband und Fußball-Liga auf der einen
sowie den Ultras auf der anderen Seite ist unvermeidbar, weil erstere
eine explodierende Entwicklung befördern und verwalten müssen, an der
die anderen gar nicht teilnehmen wollen. Dass die daraus entstehende,
verständliche Protesthaltung allerdings in Gewalt umschlägt, ist
inakzeptabel. Und um genau diese Hooligans geht es.
Alle Runden Tische und Vermittlungsversuche sind aus diversen
Gründen gescheitert. Die jüngsten Vorkommnisse in den Stadien
sprechen in vielerlei Form für sich, die Gewaltbereitschaft ist
enorm. Dass diese Täter konsequent strafrechtlich verfolgt werden
müssen, daran gibt es keinen Zweifel. Genauso wenig daran, dass der
Staat für die Ordnung im öffentlichen Raum Sorge tragen muss - und
nicht die Vereine. Die nämlich haben andere Aufgaben, die sie ernster
denn je nehmen sollten: das Sicherheitspersonal kritischer als bisher
auszuwählen und zu schulen, aber auch die Arbeit in Fanprojekten
weiter zu intensivieren, Fans zur Selbstverantwortung zu führen und
einen mentalen Wandel innerhalb der Anhängerschaft zu fördern.
Bei Letzterem können freilich auch der Deutsche Fußball Verband
und die Deutsche Fußball Liga endlich helfend zur Seite springen:
indem das Geschäft mit dem Fußball nicht immer weiter überreizt wird.
Fest steht: Beide Seiten haben wirklich viel an sich zu arbeiten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2371
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
414889
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Mitt Romneys Rede Stuttgart (ots) - Ohne Zorn und Bitterkeit appellierte Mitt Romney
an die große Schar enttäuschter Obama-Wähler, ging polarisierenden
Themen zumeist aus dem Weg und wirkte, als er über sich und seine
Familie sprach, nicht so reserviert wie sonst. Sein Fünf-Punkte-Plan
zur Schaffung von zwölf Millionen Arbeitsplätzen blieb zwar recht
dünn. Aber eine Wahlkampfrede ist kein Regierungsprogramm. Zudem wies
Romney nicht ungeschickt die Angriffe auf seine erfolgreiche Karriere
als Investor zurück, die Obama seit langem ausschlachtet, um ihn mehr...
- Rheinische Post: Romney bleibt vage Düsseldorf (ots) - Kommentar von Frank Herrmann
Hat Mitt Romney seine Chance nun genutzt? Ist er den Amerikanern
sympathischer geworden? Hat er sein inhaltliches Profil schärfen
können? Unterm Strich sind die Wähler kaum klüger, als sie es vor dem
republikanischen Parteikonvent in Tampa waren. Wie ein Präsident
Romney die ersehnte Wirtschaftswende herbeiführen will, das wissen
sie immer noch nicht. Gewiss, der Kandidat hat sich weichgezeichnet,
durchaus gekonnt. Geschickt hat der Herausforderer die Wechselwähler
umgarnt, die mehr...
- Rheinische Post: Bleifrei jagen? Düsseldorf (ots) - Kommentar von Thorsten Breitkopf
Es ist gut, dass sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne)
um die Vergiftung von Feld und Flur durch Blei Sorgen macht. Es
besteht kein Zweifel, Blei soll nicht unnötig in die Umwelt gelangen.
Doch es stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit eines
Verbots von Bleimunition. Die Menge an Blei, die bei der Jagd in die
Natur gelangt, ist extrem gering verglichen mit dem, was durch
industrielle Abfälle oder Mineraldünger ausgebracht wird. Remmels
Förster stehen zudem mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Sicherheitspartnerschaft/Islamische Verbände Osnabrück (ots) - Missglückte Kampagne
Die Idee ist richtig, die Ausführung nicht gelungen. Daher wäre es
hilfreich, wenn das Bundesinnenministerium die missglückte
Werbekampagne für die Beratungsstelle Radikalisierung stoppte und
bald erneut mit den abgesprungenen muslimischen Verbänden spräche.
Denn wenn der Einsatz von Plakaten, Anzeigen und Online-Auftritten
die Zielgruppe nicht erreicht, hat er seinen Sinn verfehlt.
Merkwürdig nur, dass die Verbände nicht schon früher die Kampagne
kritisiert haben.
Generell handelt mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EZB Osnabrück (ots) - Am Scheideweg
Heftige Kontroversen um Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank,
Rücktrittsdrohungen des Bundesbankchefs und nun auch noch offener
Streit um die Aufsicht der Banken: Im Ringen um den richtigen Kurs in
der Staatsschulden-Krise liegen die Nerven blank. Und die Spannungen
werden noch deutlich steigen, je näher die nächsten wichtigen
Weichenstellungen rücken.
Die Kernfragen lauten: Wie viel Macht geben die Nationalstaaten an
europäische Institutionen ab? Und welche Risiken sind damit
verbunden? mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|