BVDW und MHMK: Bedarf für erfahrene Arbeitskräfte in digitaler Wirtschaft steigt / Arbeitsmarktstudie analysiert Qualifikationsanforderungen von berufserfahrenen Arbeitnehmern in der Digitalbranche
Geschrieben am 06-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Die Unternehmen der digitalen Wirtschaft suchen
händeringend nach erfahrenen Mitarbeitern. Zugleich stellt der
Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt der Digitalbranche die
Unternehmen vor große Herausforderungen. Für die kommenden drei Jahre
rechnet die Branche mit weiteren Schwierigkeiten beim Anwerben von
qualifizierten Arbeitskräften und festangestellten Mitarbeitern. Zu
diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie vom Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) e.V., die in Kooperation mit der Macromedia
Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) den Fachkräftebedarf
von 240 Unternehmen analysiert hat. Den höchsten Bedarf bezeichnen
die Unternehmen im Projektmanagement, Strategie und Business
Development, Marketing und Vertrieb sowie in den IT-Abteilungen. Als
eine der wichtigsten Qualifikationen im Online-Bereich geben die
Unternehmen den Bereich Mobile Marketing an. Weitere Informationen
und die vollständigen Studienergebnisse stehen kostenfrei auf der
BVDW-Website unter www.bvdw.org zur Verfügung.
Harald R. Fortmann, BVDW-Vizepräsident: "Die digitale Wirtschaft
zählt zu innovativsten und attraktivsten Arbeitsmärkten in
Deutschland. Als Bundesverband unterstützen wir mit diesem
Studienergebnis die Unternehmen bei ihrer Suche nach qualifizierten
Mitarbeitern. Zugleich erfahren potenzielle Kandidaten, mit welchen
Qualifikationen und Kenntnissen sie bei den Unternehmen als Bewerber
punkten können. Wir werden weiterhin die digitale Wirtschaft mit
adäquaten Weiterbildungsangeboten und dem Wissenstransfer zwischen
Unternehmen und Bewerber stärken. Der digitale Arbeitsmarkt erfreut
sich bereits eines stetigen Wachstums und wird dem bekannten Phänomen
namens Fachkräftemangel auch in Zukunft trotzen."
Prof. Dr. Philipp Riehm, Macromedia Hochschule für Medien und
Kommunikation, Hamburg: "Die Anforderungen des digitalen
Arbeitsmarktes beeinflussen immer deutlicher die klassischen,
nicht-digitalen Arbeitsumfelder. Insbesondere hier gilt, dass
deutsche Unternehmen aus wirklich allen Wirtschaftsbereichen künftig
noch stärker in die Weiterbildung und somit in ihre Mitarbeiter
investieren müssen. Qualifizierte Weiterbildungsangebote helfen
dabei, selbst branchenfremde Arbeitskräfte zu den dringend benötigten
Fachkräften und Digitalspezialisten umschulen zu lassen. Die
kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter, also die Förderung des
wertvollen Humankapitals, darf demnach nicht vernachlässigt werden."
Hoher Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in Festanstellung
Die Hälfte der befragten Unternehmen (50,0 Prozent) haben bereits
heute große Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten
Arbeitskräften. Diese Situation wird sich laut 56,4 Prozent der
Unternehmen in den kommenden drei Jahren weiter verschärfen. Die
befragten Unternehmen sehen unattraktive Gehälter (50,0 Prozent) und
fehlende Kompetenzen (47,2 Prozent) als zentrale Gründe für den
Mangel an berufserfahrenen Mitarbeitern. Die Mehrheit der Unternehmen
sucht auf Basis einer Festanstellung (85,9 Prozent), hingegen planen
nur 14,1 Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeiter auf Projektbasis zu
beschäftigen.
Erfahrene Projektmanager werden am stärksten gesucht
Der höchste Bedarf an Mitarbeitern findet sich in den Bereichen
Projektmanagement (76,5 Prozent), Strategie/Business Development
(70,5 Prozent), Marketing/Vertrieb (69,2 Prozent) sowie in den
IT-Abteilungen (67,2 Prozent). Mehr als sechs von zehn der Befragten
suchen zudem verstärkt Professionals für den Bereich Beratung / CRM
(63,0 Prozent). Über die Hälfte der Unternehmen sucht Mitarbeiter für
das Produktmanagement (54,3 Prozent). Der Bedarf in den Bereichen
Controlling/Finanzen (27,2 Prozent) und PR/Kommunikation (21,1
Prozent) wird im Vergleich als weniger dringend angesehen. Als Gründe
für diese geringe Bedarfssituation kann die traditionell geringe
Mitarbeiterfluktuation in diesen beiden Bereichen gewertet werden.
Die befragten Unternehmen wünschen sich von den Bewerbern eine
durchschnittliche Berufserfahrung von 3,6 Jahren. Laut der Studie
sollten qualifizierte Mitarbeiter für den Arbeitsmarkt der digitalen
Wirtschaft idealerweise nicht weniger als zwei Jahre und nicht mehr
als sechs Jahre Berufserfahrung vorweisen.
Qualifikationsanforderungen am digitalen Arbeitsmarkt
Für die Unternehmen am digitalen Arbeitsmarkt sind generell die
Qualifikationen im Online-Bereich gefragt. Sieben von zehn
Unternehmen (71,7 Prozent) erwarten von den Bewerbern Kenntnisse im
Wachstumsmarkt Mobile Marketing. Einen hohen Stellenwert besitzen
Qualifikationen in der Online-Vermarktung (62,9 Prozent), E-Commerce
(62,8 Prozent) und Social Media (59,2 Prozent). Als weitere
Qualifikationsanforderungen folgen Online-Mediaplanung (56,8 Prozent
und Kenntnisse in der Suchwortvermarktung (51,2 Prozent). Die Hälfte
der befragten Unternehmen hat einen mittleren bis hohen Bedarf an
Professionals, die sich mit Zertifizierungen auskennen (47,4
Prozent). Auch Kandidaten mit Qualifikationen in Programmiersprachen
(44,4 Prozent) sowie Software-Systemen/Datenbanken (44,3 Prozent)
werden vermehrt gesucht.
Zusatzqualifikationen in der Online-Branche
Soft Skills gelten bei der Suche nach berufserfahrenen
Mitarbeitern als bedeutendste Qualifikationen für die Unternehmen.
Mentale Kompetenz (97,6 Prozent), soziale Kompetenz (96,9 Prozent),
Umsetzungskompetenz (94,6 Prozent) sowie kommunikative Kompetenz
(94,5 Prozent) gelten als zentrale Anforderungen. Dahinter folgen
personale Kompetenz (87,6 Prozent) und Führungskompetenz (79,8
Prozent). Jedes siebte Unternehmen (71,9 Prozent) sucht Mitarbeiter,
die Mobilität und Reisebereitschaft zeigen. Sprachkenntnisse werden
von zwei Dritteln (65,1 Prozent) als bedeutsam angesehen. Die
bekannte Voraussetzung einer Auslandserfahrung gilt hingegen nur für
35,2 Prozent der Unternehmen als relevant.
Methodische Hinweise zur Studie
Für die Untersuchung von BVDW und MHMK wurden insgesamt 240
Unternehmen der digitalen Wirtschaft befragt. Die Unternehmen stammen
aus verschiedensten Geschäftsfeldern, darunter Internet-Agenturen,
Online-Vermarkter, Performance-Marketing-Anbieter,
Online-Mediaagenturen, Mobile-Dienstleister, E-Commerce-Dienstleister
oder Portalbetreiber. Ziel der Befragung ist es, die digitale Branche
zu unterstützen, den aktuellen und kommenden Qualifizierungsbedarf
besser zu verstehen und gezielt Maßnahmen ins Leben zu rufen, um den
Fachkräftemarkt auch langfristig besser zu qualifizieren. Die
vollständigen Studienergebnisse von BVDW und MHMK stehen auf der
BVDW-Website unter www.bvdw.org als PDF-Dokument kostenfrei zur
Verfügung.
Hochauflösendes Bildmaterial auf dem BVDW-Presseserver unter:
http://ots.de/hw2e1
Über den BVDW
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die
Interessenvertretung für Unternehmen im Bereich interaktives
Marketing, digitale Inhalte und interaktive Wertschöpfung. Der BVDW
ist interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen
Blick auf die Themen der digitalen Wirtschaft. Er hat es sich zur
Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Medien transparent zu
machen und so den Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und
Administration zu fördern. Im ständigen Dialog mit Politik,
Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen stehend unterstützt der
BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische
Entwicklung der Branche. Die Summe aller Kompetenzen der Mitglieder,
gepaart mit den definierten Werten und Emotionen des Verbandes,
bilden die Basis für das Selbstverständnis des BVDW. Wir sind das
Netz.
Über die MHMK
Die MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, ist
die größte private Medienhochschule in Deutschland und lehrt nach dem
Dreiklang "Medien verstehen, Medien gestalten und Medien managen".
Mit mehr als 1.900 Studierenden und rund 80 Professoren an fünf
Standorten in München, Stuttgart, Köln, Hamburg und Berlin verfügt
sie über ein bundesweites Netzwerk mit Institutionen und Unternehmen
der Medien- und Designbranche sowie über internationale Kontakte und
Kooperationspartner. Innerhalb des Bachelor-Studiengangs
Medienmanagement fokussiert die Studienrichtung Digital Media
Management die Erschließung der digitalen Medien als Geschäftsfelder.
Die Grundlage des Studiums bildet die Betriebswirtschaft, der
Schwerpunkt liegt auf den digitalen Trendtechnologien Mobile, Social
Media und digitales Marketing. Neben theoretischen Grundlagen in
Trend- und Marktforschung, Innovationsmanagement und Unternehmertum
sind die Studierenden in jedem Semester gefordert, ihr theoretisches
Wissen zu Themen wie E-Commerce, Suchmaschinenmarketing, Web 2.0,
E-Payment, Gaming, Mobile etc. in realen Projekten mit externen
Unternehmenspartnern anzuwenden. Wie alle MHMK Studiengänge ist der
Studiengang Medienmanagement durch die Agentur FIBAA akkreditiert,
2011 erhielt die MHMK zudem die institutionelle Akkreditierung durch
den Wissenschaftsrat. Mehr unter www.mhmk.de
Pressekontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Berliner Allee 57
40212 Düsseldorf
www.bvdw.org
Ansprechpartner für die Presse:
Mike Schnoor, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)211 600456-25, Fax: -33
schnoor@bvdw.org
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