3,1 Prozent mehr Lohn im kommenden Jahr: Deutsche Unternehmen planen weiter krisenfest / Aon Hewitt-Studie zur Gehaltsentwicklung zeigt positive Stimmung bei den Arbeitgebern
Geschrieben am 07-09-2012 |
München (ots) - Die Löhne und Gehälter der deutschen Arbeitnehmer
sollen auch 2013 im Schnitt um 3,1 Prozent steigen. Das zeigen die
Ergebnisse der Aon Hewitt-Studie "Salary Increase Survey 2012", an
der 232 Unternehmen aller Branchen und Größen teilgenommen haben.
Nach den realisierten Erhöhungen von rund drei Prozent im Jahr 2012
über alle Branchen und Berufsgruppen hinweg verweilen die geplanten
Steigerungen für das kommende Jahr somit auf einem gleichbleibend
hohen Niveau. "Seit Ende der großen Wirtschaftskrise klettern die
Löhne und Gehälter konstant nach oben", so Marco Reiners, Leiter des
Bereiches Performance, Reward & Talent DACH bei Aon Hewitt. "Und das,
obwohl sich die Aussichten gerade in den letzten Monaten wieder
deutlich eingetrübt haben - das deutsche Wirtschaftswachstum wird für
das kommende Jahr nur noch auf 0,8 Prozent geschätzt." Dennoch
bleiben die Unternehmen offenbar zuversichtlich. Wird die geschätzte
Inflation für 2013 von 1,6 Prozent in Betracht gezogen, dürfen sich
Arbeitnehmer auf real 1,5 Prozent mehr in den Geldbörsen freuen.
"Im Verhältnis zur wirtschaftlichen Lage sind die geplanten
Budgets erstaunlich hoch", interpretiert Reiners die Ergebnisse. "Das
spiegelt zum einen immer noch die solide Basis wider, die sich
deutsche Unternehmen aller Größen nach der Krise 2008/2009 erarbeitet
haben. Zum anderen zeigt es, dass der entscheidende Erfolgsfaktor
'Mitarbeiter' gerade in wirtschaftlich instabilen Zeiten immer mehr
gewürdigt wird." So überrascht es nicht, dass 2013 auch die
leistungsbezogenen Erhöhungsbudgets über alle Mitarbeitergruppen
hinweg wachsen sollen, im Schnitt um 2,7 Prozent. "Für 2012 konnten
wir hier bereits einen Zuwachs in der gleichen Höhe beobachten, der
die Prognosen vom letzten Jahr - 2,5 Prozent - sogar noch überstieg",
ergänzt Reiners. "Seit 2010 geht es hier kontinuierlich nach oben.
Die Mitarbeiter haben es immer mehr selbst in der Hand, durch ihre
eigene zielgerichtete Leistung ihre Gehaltserhöhungen zu beeinflussen
- vom gewerblichen Arbeiter bis hin zum Top-Manager. Das stützt
natürlich den Unternehmenserfolg."
Tatsächliche Leistung vor Seniorität
Auch die Rangliste der wichtigsten Faktoren für individuelle
Vergütungsentscheidungen aus Sicht der Unternehmen belegt die neue
Leistungsorientierung: 68 Prozent der Befragten geben Performance als
Spitzenreiter an, dicht gefolgt von interner Fairness mit 54 Prozent.
Seniorität ist mit nur 16 Prozent am Ende der Tabelle zu finden.
"Hier ist langsam aber sicher ein Kulturwandel zu erkennen", meint
Reiners. "Es spielt immer weniger eine Rolle, wie lang man schon im
Unternehmen ist - es zählt viel mehr, was man tatsächlich zu dessen
Erfolg beiträgt." Entsprechend planen 30 Prozent der Teilnehmer, die
Leistungskriterien ihrer Bonuspläne zu überprüfen und zu verbessern.
Insgesamt kommt der Gesamtvergütung der Mitarbeiter ein wachsender
Stellenwert zu: Immerhin ein Viertel der Unternehmen will 2013 die
betrieblichen Sozial- und Nebenleistungen optimieren - 10 Prozent
mehr als noch 2012.
Tarifvertragliche Erhöhungen bleiben hinter Prognosen zurück
Obwohl die deutschen Arbeitnehmer 2012 mit 3 Prozent im Schnitt
relativ hohe Lohn- und Gehaltssteigerungen erleben, bleiben die
verpflichtenden Budgets mit 2,2 Prozent weit hinter den Erwartungen
aus dem letzten Jahr (2,7 Prozent) zurück. 2011 war noch ein Anstieg
der Tarifbudgets von 2,0 Prozent 2010 auf 2,6 Prozent zu beobachten.
Laut Reiners sei dies tatsächlich der wirtschaftlichen Entwicklung
geschuldet: "Die Vereinbarungen der letzten Jahre wurden unter dem
Eindruck des positiven Umfelds getroffen und enthielten oft noch
aufgeschobene Erhöhungen aus der Wirtschaftskrise. Inzwischen agieren
die Tarifpartner doch wieder etwas vorsichtiger."
Erhöhungen betreffen alle Mitabeitergruppen gleichermaßen
2012 hatten die gewerblichen Arbeitnehmer die Nase leicht vorn:
Sie verdienen im Schnitt 3,1 Prozent mehr, hängen die Schlusslichter
Top- und mittleres Management aber nur um 0,2 Prozentpunkte ab. Dafür
liegt das Top-Management nächstes Jahr gemeinsam mit den Fachkräften
mit prognostizierten 3,2 Prozent an der Spitze der Erhöhungstabellen.
Nach Branchen unterteilt planen für 2013 Unternehmen aus der
IT-Sparte mit 3,9 Prozent die höchsten Lohn- und Gehaltssteigerungen,
gefolgt von der pharmazeutischen Industrie mit 3,4 Prozent. Diese
Wachstumsbranchen liegen schon 2012 mit 3,6 Prozent und 3,4 Prozent
bereits im vorderen Feld der Erhöhungsbudgets, wobei die
Pharmaindustrie die Prognosen aus dem vergangenen Jahr sogar noch
übertrifft. Auch die Automobilindustrie mit 3,4 Prozent und die
Chemiebranche mit 3,3 Prozent sind im vorderen Drittel des 2012er
Rankings zu finden. Dennoch bleiben sie hinter den Erwartungen aus
dem Vorjahr zurück (3,8 Prozent/4,0 Prozent). Die größte Differenz
zwischen prognostizierten (3,4 Prozent) und tatsächlichen
Gehaltssteigerungen (2,9 Prozent) weist allerdings die
Finanzdienstleistungsbranche auf. Ebenso schwach schneidet die
Nahrungs- und Genussmittelbranche ab. Hier liegen die tatsächlichen
Steigerungen nur bei 2,3 Prozent - 0,5 Punkte unter dem angenommenen
Wert. "Das spiegelt sehr deutlich die aktuelle wirtschaftliche Lage
der Sektoren wider", so Reiners. "Die IT-Branche ist von der Krise
kaum betroffen und boomt weiterhin, die demographischen Bedingungen
kommen der Pharmaindustrie zugute und lassen auf zukünftiges Wachstum
hoffen. Im Bankensektor ist die Lage dagegen weiterhin angespannt,
und auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie muss sich einem
schwierigen Geschäftsumfeld mit erhöhten Rohstoffpreisen und größerer
Sparneigung der Konsumenten stellen."
Global Salary Increase Survey
Die jährlich durchgeführte Studie liefert Informationen über die
Gehaltserhöhung in über 118 Ländern und analysiert die
Vergütungspraktiken von mehr als 14.000 Unternehmen. In Deutschland
haben sich 232 Unternehmen an der Studie beteiligt. Der Report
erfasst die aktuellen Erhöhungen, die erwarteten Steigerungsraten für
das kommende Jahr und liefert detaillierte Auswertungen je nach
Hierarchiestufe, Branche, Unternehmensgröße und Land.
Über Aon Hewitt
Aon Hewitt ist weltweit führend in Sachen HR-Lösungen. Das
Unternehmen konzipiert, implementiert, kommuniziert und verwaltet
Lösungen und Strategien in den Bereichen Human Resources, Investment
Consulting, Pension Administration, Vergütung und Talent Management.
Zudem berät Aon Hewitt in komplexen Fragestellungen der betrieblichen
Altersversorgung. Weltweit ist Aon Hewitt mit mehr als 29.000
Mitarbeitern in 90 Ländern vertreten. In Deutschland arbeiten rund
400 Mitarbeiter an den Standorten München, Mülheim, Frankfurt,
Wiesbaden, Stuttgart, Hamburg und Berlin. Weitere Informationen zu
Aon Hewitt finden Sie unter www.aonhewitt.de.
Über Aon
Der Aon Konzern ist der führende globale Dienstleister für
Risikomanagement, HR-Lösungen und Outsourcing-Services sowie
Versicherungs- und Rückversicherungsmakler. Weltweit ermöglichen es
mehr als 61.000 Mitarbei-ter durch ihr branchenführenden Wissen und
ihre technische Know-how, Kunden in über 120 Ländern mit innovativen
und effizienten Lösungen für Risikomanagement und
Arbeitsproduktivität einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Dafür wurde
Aon mehrfach als weltbestes Broker-Unternehmen, Versicherungs- und
Rückversicherungsmakler, Captive Manager und Berater für
Sozialleistungen ausgezeichnet. Weitere Informationen zu Aon gibt es
unter www.aon.com, unter www.aon.com/unitedin2010 zudem alles über
die globale Partnerschaft zwischen Aon und Manchester United
inklusive Trikotsponsoring des Vereins durch Aon.
Kontakt:
Aon Hewitt GmbH - Elisabeth Preihs
Tel.: +49 611 928 83-200
pressegermany@aonhewitt.com - www.aonhewitt.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Press'n'Relations GmbH - Andrea Wagner
Gräfstr. 66 - D-81241 München
Tel.: +49 89 5404 722-20 - Fax: +49 89 5404 722-29
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