Pelé lüftet Geheimnis seiner ewigen Jugend: "Ich ändere nie meine Frisur" - Der Weltfußballer des Jahrhunderts plaudert in Sky90 über Angebote des FC Bayern und von Hannover 96
Geschrieben am 16-09-2012 |
Unterföhring (ots) - In Sky90 debattierte Pelé, der Weltfußballer
des Jahrhunderts, mit Sky Experte Franz Beckenbauer und
Ex-Nationalspieler Günter Netzer über wichtige Ereignisse in der
Fußball-Welt.
Pelé...
...über das Geheimnis seiner ewigen Jugend: "Man muss sportlich
bleiben - das ist das Rezept, das ist wichtig. Ich habe zudem einen
kleinen Trick: Ich ändere nie meine Frisur. Da denken die Leute, ich
wäre immer gleich alt geblieben."
...über ein Angebot des FC Bayern: "Ich hatte Angebote von
Mailand, Madrid, aber das konkreteste Angebot war von Bayern: Der
damalige Präsident Roland Endler hat mich direkt angesprochen: Wenn
du nach München kommen willst, dann machen wir das. Roland war ein
richtiger Fan von mir. Als er gehört hat, dass ich heirate, hat er
mich zur Hochzeitsreise nach Deutschland eingeladen und dabei immer
wieder gesagt: du musst auch zum FC Bayern kommen zum spielen. Aber
ich fühlte mich wohl in Brasilien. Ich wollte dort nicht weg. Später
bin ich zu Cosmos New York gewechselt, weil der Präsident versprach,
eine gute Mannschaft aufzubauen mit Franz Beckenbauer usw. Deshalb
bin ich noch einmal gewechselt: Um den Fußball auch in den USA ein
wenig voranzubringen. An ein Angebot von Hannover kann ich mich nicht
erinnern - aber es kann gut sein."
...über seinen Künstlernamen Pelé: "Da gibt es verschiedene
Versionen. Es kommt vielleicht sogar ein bisschen aus Afrika. Auf der
Karibikinsel Martinique gibt es einen Vulkan, der Pelé heißt. In
Russland gibt es eine Comicfigur, ich glaube einen Kater, die so
hieß. Aber in Brasilien selbst, da gab es einen Spieler, ein Kollege
meines Vaters, mein Vater war ja professioneller Fußballspieler. Ein
Kollege von ihm hieß ähnlich, so etwas wie Pilé oder Pile - ich habe
dessen Namen als Kind wahrscheinlich falsch ausgesprochen und dann
haben mich alle Freunde so genannt. Der Name Pelé hat mir am Anfang
gar nicht gefallen, ich habe mich dagegen gewehrt. Von da an hat mich
erst recht jeder Pelé genannt - und so bin ich es geblieben. In der
griechischen Mythologie gibt es auch den Namen Pelé. Das bedeutet so
etwas wie Wunder. Alte Studienkollegen nennen mich noch heute Edson.
In der Familie heiße ich aber weder Edson noch Pelé, sondern Dico -
das ist die Abkürzung, die Koseform von Edson."
...über die WM 2014: "Der Druck und die Verantwortung sind riesig.
Alle großen europäischen Klubs haben brasilianische Spieler, aber wir
haben immer noch nicht die Nationalmannschaft, die sich daraus
aufstellen ließe - das macht den Brasilianern Sorgen. Wir haben immer
noch keine Mannschaft. Ich hoffe nicht, dass das passiert, was 1950
passiert ist, als wir im Maracanã-Stadion verloren haben. Es war ein
Riesen-Trauma. Aber wir haben noch eineinhalb Jahre Zeit, eine gute
Nationalmannschaft aufzustellen."
...über Nationaltrainer Mano Menezes: "Er ist ein guter Trainer,
aber er hat es noch nicht geschafft, eine Mannschaft aufzustellen,
der man richtig vertrauen könnte. Es ist noch nicht klar, ob Scorali
der Nachfolger von Menezes wird."
...über das Widersehen mit Franz Beckenbauer und Günter Netzer:
"Es ist immer wieder eine große Freude die alten Freunde zu sehen.
Franz ist wie mein Bruder. Ich lade beide ein, die nächste WM in
Brasilien zu besuchen. Ich erwarte euch dort."
...über sein Leben: "Ich muss Gott für das danken, das ich erleben
durfte. Ich hatte sehr viel Glück. Ich durfte an einem Sport
teilnehmen, der weltweit sehr viel Anerkennung genießt und habe
wunderbare Freunde gewonnen. Ich versuche dankbar zu bleiben und mit
den Füßen auf dem Boden bleiben und die Leute um mich herum nicht zu
enttäuschen."
...über die wichtigsten Ereignisse in seiner Karriere: "Es gab
mehrere Augenblicke in meinem Leben, die wichtig waren, zum Beispiel
die Weltmeisterschaft 1958 in Schweden, als ich 17 Jahre alt war.
Heute hat sich das geändert. Der wichtigste Augenblick in meinem
Leben war 1970, denn da wollte ich mich eigentlich zurückziehen, da
wollte ich aufhören mit Fußball. 1970 das war der Höhepunkt, das war
der wichtigste Augenblick meiner Fußballkarriere."
...über die Dortmunder Stars Reus, Götze, Hummels und Trainer
Klopp: "Ich habe die Namen schon gehört. Ich habe auch schon viel von
Klopp gehört, dass er ein guter Trainer ist."
...über Wolfsburg-Profi Diego: "Diego könnte mein Sohn sein, ich
kenne ihn schon so lange vom FC Santos, seit er ein kleines Kind ist.
Ich hoffe sehr für ihn, dass er bei der WM ist."
...auf die Frage nach dem aktuell besten Spieler der Welt: "Messi
ist der Beste, vielleicht nicht der kompletteste Spieler, aber
technisch der beste. Neymar hat eine große Zukunft vor sich, aber
noch nicht die nötige Erfahrung. Technisch phantastisch,
hervorragend, komplett. In den internationalen Spielen hat er
Schwächen gezeigt, aber in Brasilien ist er absolut der Beste."
Franz Beckenbauer...
...über die Dortmund-Kritik von Uli Hoeneß: "Man sagt manchmal
auch etwas salopp dahin. Ich weiß nicht, ob man das so auf die
Wagschale legen sollte. Man kennt ja den Uli: Er fängt schon mal an
zu plaudern, dann kommt so was schon mal vor. Ich glaube nicht, dass
Uli das so ernst gemeint hat."
...über die späte Einwechslung von Javier Martinez: "Eine gute
Gelegenheit ist immer ein Heimspiel, um einem Spieler die Möglichkeit
zu geben, von Anfang an zu spielen., Aber Jupp Heynckes wird seine
Gründe dafür haben, warum er das nicht getan hat."
Günter Netzer...
....über Pelé: "Er hätte in der heutigen Fußball-Welt alle
Transfersummen gesprengt - das kann man sich gar nicht vorstellen."
...über Jürgen Klopp: "Ich habe Klopp ein Kompliment gemacht, dass
er ein großer Teil Borussia Dortmund ist. Er ist verantwortlich für
diesen sportlichen Erfolg und erzielt ihn auf eine Art und Weise, die
sehr beachtlich ist."
...über das Programm von Dortmund in der Champions League: "Jetzt
in dieser Gruppe gilt es etwas zu beweisen. Ich will nicht mal sagen,
dass sie die Verpflichtung haben, da unbedingt weiter zu kommen, aber
es kommt auf die Art und Weise an, wie sie sich präsentieren, ob man
da eine Verbesserung sehen kann, auf internationaler Ebene. Wir
werden sehen, wie weit sie sind. Das wird einen ersten Hinweis geben
auf die internationale Fähigkeit von Borussia Dortmund."
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