Westdeutsche Zeitung: Die SPD steht sich mit ihrer Kandidatenkür selbst im Wege =
von Lothar Leuschen
Geschrieben am 17-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Die Troika hat Konjunktur. EZB, Internationaler
Währungsfonds und die EU versuchen zu dritt die Frage zu klären, ob
Griechenland sich gegenüber seinen Geldgebern an vereinbarte
Sparpläne hält. Die Antwort wird es schon bald geben. Bei der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ist das anders. Bei der SPD
fungiert die Troika, um die Antwort auf eine außerordentlich wichtige
Frage möglichst lange aufzuschieben. Peer Steinbrück, Frank-Walter
Steinmeier und Sigmar Gabriel schreiten Seit' an Seit' in
Lauerstellung dem Bundeskanzleramt entgegen. Dort sitzt Angela Merkel
für die Union derzeit fester im Sattel denn je. Umso dringender
stellt sich die Frage, wer von der SPD-Troika die Kanzlerin im
September nächsten Jahres herausfordern wird. Aber die
Sozialdemokraten zögern und setzen auf ein Team. Das hat Tradition,
seit die Herren Schröder, Scharping und Lafontaine nur vorübergehend
in echter Genossenschaft das Dreigestirn der deutschen
Sozialdemokratie bildeten. Damals endete das Projekt mit der
Kanzlerschaft von Gerhard Schröder. Mag sein, dass die SPD deshalb
wieder auf ein Trio setzt, auch wenn das nach außen nicht sehr
entschlossen wirkt. Denn die Gemengelage in dieser Partei ist seit
jeher schwierig. Hier die Pragmatiker, in der Troika vertreten von
Peer Steinbrück, dort die bürgerlichen Sozialdemokraten wie
Frank-Walter Steinmeier einer ist, und da die Gruppe Arbeiterklasse,
die Sigmar Gabriel wohl lieber heute als morgen auf den Schild höbe.
Dass Gabriel nun abgewinkt haben soll, kann zweierlei bedeuten:
Entweder will der SPD-Chef wirklich verzichten, oder er lässt einen
Versuchsballon steigen, um herauszufinden, wie groß innerhalb der
Partei die Zahl seiner Unterstützer ist. Der Sache seiner Partei
dient Gabriel in keinem Fall. Ihm müsste als Vorsitzendem daran
gelegen sein, dass die SPD möglichst frühzeitig mit einem klaren
Profil, einem mehrheitsfähigen Programm und einem von der gesamten
Partei getragenen Kandidaten den Umzug auf die Regierungsbank
anpeilt. In gut einem Jahr wird gewählt. Je länger die SPD zaudert,
desto sicherer darf Angela Merkel sein, dass sie weitere vier Jahre
im Kanzleramt zubringen kann. Ob mit Gelb oder Rot, ist ihr
schließlich egal.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
417892
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Spätabtreibungen Halle (ots) - Mit großer Wahrscheinlichkeit hat sich die absolute
Zahl der Abtreibungen nach der 22. Schwangerschaftswoche tatsächlich
erhöht. Eine Verdreifachung der Fälle, wie sie nun aber das
Statistische Bundesamt für die vergangenen zehn Jahre feststellt, ist
dagegen wenig glaubwürdig. Mutmaßlich ist vor allem die Zahl der
dokumentierten Fälle gestiegen - Konsequenz einer Gesetzesänderung.
Mit Mutmaßungen und Hochrechnungen wird man sich in dieser Frage auch
künftig behelfen müssen. Dass die immer feineren Verfahren der
vorgeburtlichen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu anti-islamischem Video Halle (ots) - Weil es nicht danach aussieht, dass die Zahl
religiöser Konflikte in naher Zukunft abnimmt, sollten die
Religionsgemeinschaften ihren Gläubigen die Erkenntnis vermitteln,
dass trotz aller Einschränkungen vor allem der liberale Staat in der
Lage ist, das Recht auf Religionsfreiheit zu verteidigen. Diese
Botschaft mag sicher nicht jene erreichen, die für die Durchsetzung
ihrer Gottesstaatsfantasien religiöse Verletztheit auch weiterhin
als politische Waffe einsetzen. Allen anderen bietet die offene
Gesellschaft aber mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · MERKEL Ulm (ots) - Auftritt ohne Botschaft
Es hat schon Bundespressekonferenzen mit der Kanzlerin gegeben,
die waren, auch wenn ihr Newswert ebenfalls nahe bei null lag,
wenigstens unterhaltsam oder amüsant. Doch gestern blieb Angela
Merkel selbst den Beweis ihres häufig genug aufblitzenden
Mutterwitzes schuldig. Vielleicht sind die Zeiten ja wirklich zu
ernst, um die versammelte Berliner Medienmeute zumindest mit ein paar
Scherzen oder Anekdoten bei Laune zu halten. Zweimal im Jahr nutzt
die CDU-Vorsitzende traditionell dieses Forum, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Merkel startet ins Wahljahr
Ohne Machtoption
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Deutschlands Einfluss in der Welt und vor allem
in Europa ist groß. Ein Zeichen dafür war auch die Pressekonferenz
mit der Bundeskanzlerin, bei der die Eurokrise im Mittelpunkt stand
und sich besonders ausländische Journalisten zu Wort meldeten. Die so
nüchterne Angela Merkel zeigte bei dem Thema Europa Leidenschaft.
Dass der Euro allen Angriffen und Deutschland der Krise standgehalten
hat, sind die Gründe für die aktuelle Popularität der Kanzlerin. Vor
kurzem hat EU-Kommissar Günther Oettinger der deutschen
Regierungschefin mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Rechtspopulisten wollen Schmähvideo aufführen
Brandstifter
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Ein hasserfüllter Film oder ein paar
Mohammed-Karikaturen reichen aus, um in diversen Ländern der
islamischen Welt schwere Unruhen auszulösen. Das stimmt sehr
bedenklich. Es zeigt, wie Menschen manipuliert und gesteuert werden
können. Es unterstreicht aber gleichzeitig auch, wie schnell aus
einer halbwegs friedlichen Situation ein bürgerkriegsähnlicher
Zustand werden kann. Die deutsche Botschaft in der sudanesischen
Hauptstadt Khartum wurde bereits attackiert - und es hat nun den
Anschein, als reiche ein weiterer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|