Rheinische Post: Religion und Machtkämpfe
Geschrieben am 21-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Bei Protesten gegen das anti-islamische
Schmähvideo sterben weltweit weiter Menschen - allesamt Muslime.
Allein das sollte allen Beteiligten den Irrwitz ihres Handelns vor
Augen führen. Aber es geht ja bei den Unruhen in Wirklichkeit auch
gar nicht um religiöse Gefühle. Gewiss, das unappetitliche Video hat
viele Muslime empört, und das kann man durchaus verstehen. Aber
hinter der Gewalt, die derzeit zahlreiche Länder der islamischen Welt
erschüttert, steckt vor allem politisches Kalkül. In den Ländern des
Arabischen Frühlings wollen ultrakonservative Islamisten den neuen
Regierungen ihre Macht demonstrieren. In Pakistan stecken die Taliban
hinter den Protesten, und im Iran, wo das Verbrennen des
Sternenbanners ohnehin zur politischen Folklore gehört, wurde der
Volkszorn gleich staatlich organisiert. Es geht dabei nicht um einen
"Kampf der Kulturen", es geht um Machtkämpfe. Damit soll nicht die
kulturelle Kluft geleugnet werden, die sich auftut zwischen dem
westlichen Grundrecht auf Meinungsfreiheit und dem Selbstbild des
Islam, das keinen Platz lässt für Kritik am Propheten und den
heiligen Texten. Einen Kompromiss kann es da nicht geben, er käme für
beide Seiten einer intellektuellen Selbstverleugnung gleich. Man muss
sich diesem Konflikt stellen. Allerdings auf zivilisierte Weise, und
das heißt: ohne Gewalt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
418983
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Frauen zahlen sich aus Düsseldorf (ots) - Aufsichtsräte und Vorstände von
Spitzenunternehmen entscheiden über hunderttausende Arbeitsplätze,
über Produktionsstandorte, Innovationen, Börsenkurse,
Umwelteinflüsse, gesellschaftliches Engagement. Wenn nicht auch
Töchter an diesen Schaltstellen der Macht interessiert wären, müssten
sich ihre Väter Sorgen um sie machen. Wer als Politiker für mehr
weiblichen Einfluss auf Chefetagen plädiert, sollte sich nicht
rechtfertigen müssen. Nicht das Ob, sondern das Wie sollte also diese
politische Debatte prägen. Leider mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Politik von Ursula von der Leyen Bielefeld (ots) - Ist Ursula von der Leyen nur übermütig oder
schon übergeschnappt? Die CDU-Bundesarbeitsministerin entpuppt sich
mehr und mehr als Regierungsschreck. Erst die Zuschussrente, dann die
Vermögensabgabe: Was die FDP empört, sorgt auch in der Union für
heftiges Kopfschütteln. Gewiss spricht von der Leyen wichtige
gesellschaftliche Probleme an. Doch wird man den Verdacht nicht los,
dass es ihr vor allem um machtpolitisches Kalkül geht. Da die FDP in
allen Umfragen unter und an der Fünf-Prozent-Grenze herumdümpelt und
so mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Meldegesetz Bielefeld (ots) - Der Bundesrat hat am Freitag ein unsägliches
Versagen des deutschen Bundestages geheilt, aber nicht vergessen
gemacht. Das Durchwinken des in sein Gegenteil verkehrten
Meldegesetzes während eines Deutschland-Spiels bei der
Fußball-Europameisterschaft hat dem Parlamentarismus schweren Schaden
zugefügt. Jedermann konnte in diesem Sommer mit ansehen, wie Politik
nicht funktionieren darf. Die meist anstandslos arbeitende Berliner
Gesetzgebungsmaschine wäre beinahe arglistig missbraucht worden. Die
Weitergabe von Meldedaten mehr...
- Rheinische Post: Modernes Kleve Düsseldorf (ots) - Böse Stimmen lästern, dass die Hochschule
Rhein-Waal nur als Ausgleich entstanden sei, weil es am Niederrhein
weniger Bildungseinrichtungen gegeben habe als in anderen Teilen von
NRW. Das ist unangemessener Spott: Das jüngste Kind in der deutschen
Hochschulfamilie hat sich in den wenigen Jahren seit seiner Gründung
2008 bereits etabliert. Mehr noch: Es zeigt den traditionsreichen
Universitäten, dass neue Wege in der Ausbildung von Studenten möglich
sind. Die Hochschule Rhein-Waal ist kein regionaler Standort, sondern mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Gewalttätige Proteste von Muslimen
Religion als Vorwand
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Lassen wir uns nicht den Heiligen Krieg
aufschwatzen, keine Kreuzzugstheorien wälzen und auch nicht den
Zerfall der Welt beschwören. Ja, Menschen sind ums Leben gekommen,
Kinos brannten, Autos wurden umgeworfen. Schlimm, und alles nur wegen
ein paar Mohammed-Karikaturen und eines lausigen Filmchens, das unter
sonderbaren Umständen produziert worden ist und aus Sicht der Muslime
ihren Propheten verunglimpft. Die Reaktionen der Muslime sind dem
Westen unverständlich und fremd. Aber sie sind nicht in erster Linie
religiös mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|