Hagen (ots) - Bildung ist der Schlüssel. Für jeden Einzelnen,
für die Region, die Wirtschaft, die Staatsfinanzen und sozialen
Sicherungssysteme, für die Zukunft Europas und das
Bevölkerungswachstum auf der Erde. Das ist altbekannt, das ist fester
Bestandteil von Politikerreden, das ist die Ursache der ganzen Pisa-
und Iglu-Tests, der ständigen Schulreformen, der
Kinderkrippen-Garantien, Hochschulpakte und Exzellenz-Initiativen.
Das ist die zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft, gegenüber
der das ganze Euro-Theater Episode bleiben wird.
Und dann
findet der Abiturient keinen passenden Studienplatz, weil auch Jahre
nach Abschaffung der ZVS das zentrale Zulassungssystem nicht
funktioniert, dann bleibt der Bafög-Antrag monatelang unbearbeitet,
dann finden Massen-Vorlesungen in Kinos und Zelten statt, und
bezahlbarer Wohnraum ist nicht vorhanden. Parallel fallen
Schulstunden aus, fehlen individuelle Förderangebote für Kinder, und
das mit der U-3-Betreuung wird wohl auch nichts. Es scheint, als
seien die schönen Bildungsbekenntnisse nicht ernst gemeint. Doch das
sind sie wohl schon. Nur nicht ernst genug.
Die
Kultusminister haben schlecht gerechnet und die Hochschulen der Lehre
nicht immer höchste Priorität eingeräumt. Es wurden Fehler gemacht.
So weit, so schlecht, so normal. Wohnheim- und Seminarplätze waren
auch vor 30, 40 Jahren schon knapp. Wichtig ist, wie es weitergeht in
Kitas, Schulen und Hochschulen. Letztere sind strukturell
unterfinanziert, dort ist, wenn wir lebenslang lernen, auch in ferner
Zukunft keine Entspannung zu entwarten. Deshalb sollten die Länder
dem Bund mehr Zugriff erlauben, und deshalb ist endlich ernsthaft
darüber zu reden, was wir uns nicht mehr leisten können, weil wir uns
Bildung leisten müssen.
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