Lausitzer Rundschau: SPD ringt um die Kanzler-Kandidatur / An jeder Ecke
Geschrieben am 23-09-2012 |
Cottbus (ots) - Die K-Frage lauert für die SPD inzwischen an jeder
Ecke. Kaum ein Tag vergeht noch, an dem nicht Gerüchte die Runde
machen, wonach das Rennen um den Herausforderer von Angela Merkel
gelaufen sei, oder Genossen auf ein rasches Ende des Spektakels
drängen. Und die Troikisten beteuern dann stets, nichts, aber auch
gar nichts sei entschieden. So geschehen erst wieder am Wochenende
aus dem Munde von Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück. Dass sich die
Sozialdemokraten damit in die Herzen der Wähler debattieren, ist
unwahrscheinlich. Die Umfragewerte der SPD fallen jedenfalls mäßig
aus. Rund ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl bietet die Partei
das fatale Bild einer Opposition in permanenter Selbstbeschäftigung.
Dabei hat die ungeklärte Kandidaten-Frage viel mit der
programmatischen Unentschiedenheit der Partei zu tun. Man stelle sich
nur vor, Steinbrück oder Steinmeier müssten ein Loblied auf die
Rücknahme der Absenkung des Rentenniveaus singen, oder auf eine
weitgehende Revision der Hartz-Gesetzgebung. Beide gehörten zu den
geistigen Wegbereitern der ursprünglichen Beschlüsse. So betrachtet
wäre Sigmar Gabriel, weil unbelastet, der geeignete Mann, um Merkel
Paroli zu bieten. Doch dummerweise können die allermeisten
Bundesbürger mit dem Genossen aus Goslar wenig anfangen. Vielleicht
hilft am Ende ein Tipp des ehemaligen CSU-Finanzministers Theo
Waigel: Der empfahl den Genossen, mit der gesamten Troika gegen
Merkel ins Feld zu ziehen - und ihren Spitzenmann erst nach der Wahl
zu küren. Natürlich ist das ein Scherz. Aber wenn die SPD so weiter
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