VDI fordert Ausbau der Verteilnetze und "Roadmap Gebäudesanierung" / Neues Positionspapier "Integration der Erneuerbaren Energien"
Geschrieben am 25-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Auf seinem energiepolitischen Symposium in
Berlin präsentierte der VDI Verein Deutscher Ingenieure das neue
Positionspapier "Integration der Erneuerbaren Energien". Um die
anspruchsvollen Ziele der Energiewende umsetzen zu können, bedarf es
aus VDI-Sicht nicht nur des massiven Ausbaus, sondern auch der
Integration der erneuerbaren Energien in das vorhandene
Energiesystem. Voraussetzung dafür ist der Umbau der heutigen
Versorgungsstrukturen.
Eine erfolgreiche Energiewende erfordert nach Meinung des VDI auch
ein neues Verständnis von Ressourcen- und Energieeffizienz sowie ein
verändertes Verbraucherverhalten. "Es müssen jetzt die Weichen
gestellt werden, um die nächste Stufe der Energiewende zu zünden.
Dabei geht es um die systemische Integration der erneuerbaren
Energien in den Energiemarkt und die beschleunigte Umsetzung der
notwendigen Infrastrukturmaßnahmen", betont VDI-Direktor Dr.-Ing.
Willi Fuchs anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers.
"Dabei steht nicht weniger zur Debatte als ein kompletter
Systemumbau", so Fuchs. "Egal ob Kraftwerksplanung, Netzausbau oder
Marktmechanismen: Künftig werden die erneuerbaren Energien den Ton
angeben. Diese Transformation unseres Energiesystems zu erreichen,
ist für Ingenieure die große und spannende Aufgabe der kommenden
Jahre und Jahrzehnte."
Für den VDI stellt das Ziel der Energiewende,
Versorgungssicherheit, Umweltschutz und Bezahlbarkeit in Einklang zu
bringen, unsere Gesellschaft weiterhin vor große Herausforderungen.
Hierzu zählen nach Auffassung des VDI vor allem der zu langsam
verlaufende Ausbau der elektrischen Verteilnetze, die Entwicklung
neuer und besserer elektrischer Energiespeicher und der Aufbau eines
transeuropäischen Netzverbundes. Aber auch bei der Wärme- und
Kältegewinnung aus erneuerbaren Energien und der jeweils optimalen
Integration in das Gebäude sind noch längst nicht alle politischen
Weichen richtig gestellt.
Kurz- bis mittelfristig hat für den VDI der Netzausbau aus
technischen und wirtschaftlichen Gründen oberste Priorität - vor dem
Aufbau von Speicherkapazitäten. Erst bei deutlich höheren Anteilen
erneuerbarer Energien im Stromnetz können Speicher und der Umstieg
auf chemische Sekundärenergieträger energiewirtschaftlich sinnvoll
werden. Weiterhin empfiehlt der VDI den Ausbau virtueller Kraftwerke,
um eine verstärkte Flexibilisierung der Stromerzeugung zu
ermöglichen. Zugleich müssen die mit fossilen Energieträgern
befeuerten Kraftwerke in Bezug auf eine verbesserte Regelfähigkeit
modernisiert werden. Für den VDI war und ist das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) der wichtigste Treiber für den
Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Aufgrund der
erheblichen und zum Teil noch nicht ausgeschöpften
Entwicklungspotenziale sind auch künftig rechtliche Regelungen nötig,
um ihnen den Marktzugang zu eröffnen.
Durch eine möglichst effiziente Energienutzung bei der
Gebäudeklimatisierung (z.B. durch Wärmedämmung und
Wärmerückgewinnung) und den Einsatz effizienter
Konversionstechnologien auf der Basis erneuerbarer Energien, können
der Energieverbrauch und die Freisetzung von Klimagasen deutlich
reduziert werden. Diese Maßnahmen müssen aus Sicht des VDI in Zukunft
besser zu einer schlüssigen und konsequent umgesetzten politischen
Strategie zusammengeführt werden. Hier empfiehlt der VDI die
Entwicklung einer "Roadmap Gebäudesanierung", die unter anderem die
Schritte Energieoptimierung im Bestand, Anlagenoptimierung und
Energiemonitoring sowie den Einsatz ressourcenschonender und
ressourceneffizienter Technologien auf der Basis erneuerbarer
Energien enthalten müsste. Die steuerliche Absetzbarkeit
energetischer Gebäudesanierungen ist aus Sicht des VDI unabdingbar,
um die Energiewende auch im Gebäudebereich erfolgreich umzusetzen.
Hausbesitzer investieren aktuell nur sehr zurückhaltend in die
energetische Sanierung ihrer Gebäude. Solange sich Bund und Länder im
Gesetzgebungsverfahren hier nicht einigen können, wird es kaum zu den
dringend benötigten größeren Sanierungsmaßnahmen im Bestand kommen.
Weitere Informationen: http://www.vdi.de/politik
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner im VDI:
Christian Krause
Büro Berlin
Tel: +49 (0) 30 27 59 57-13
E-Mail : krause_c@vdi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
419512
weitere Artikel:
- Michael Fuchs (CDU): Koalition mit Betreuungsgeld "voll und ganz im Fahrplan" / Kohl "der Europäer überhaupt" Bonn/Berlin (ots) - Bonn/Berlin, 25. September 2012 - Michael
Fuchs hat den Zeitplan des Betreuungsgeldes verteidigt. "Der Fahrplan
ist nicht in Gefahr geraten. Wir haben noch gewissen
Abstimmungsbedarf mit der FDP. Das ist aber vollkommen normal bei so
einem komplizierten neuen Gesetzgebungsverfahren", sagte der
Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im
PHOENIX-Interview. Die Ausschusssitzung sowie die zweite und dritte
Lesung im Bundestag seien bereits terminiert. "Damit sind wir voll
und ganz im Fahrplan und mehr...
- Sinn (Ifo-Institut): Temporären Austritt aus der Euro-Zone ermöglichen/ Vereinigte Staaten von Europa gründen Bonn (ots) - Bonn/Gut Havichhorst, 25. September 2012 -
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat seine Forderung nach einem
"geordneten Prozess des temporären Austritts" von Griechenland aus
der Euro-Zone erneuert. "Entweder sie bleiben drin und wir
finanzieren sie dauerhaft, oder sie treten aus, werden
wettbewerbsfähig und finanzieren sich selber", sagte er bei PHOENIX
in den HAVICHHORSTER GESPRÄCHEN (Ausstrahlung am Sonntag, 30.
September 2012, 13.00 Uhr). Einen Weg zurück zum alten Europa und
eine Alternative zur weiteren Fortentwicklung mehr...
- Neues Deutschland: Scheinstreit - Kommentar zur Debatte ums Betreuungsgeld bei Schwarz-Gelb Berlin (ots) - Gibt es eine Krise in der Koalition, hängt
Schwarz-Gelb im Bund, wie die FAZ im Laufe des gestrigen Tages
meinte, am »seidenen Faden« des Betreuungsgeldes? Eine Mehrheit der
Kommentatoren scheint zu wünschen, dass dieser Faden jetzt reiße: Man
brauche wieder eine »handlungsfähige Regierung«. Womit nur jene
Neuauflage von Schwarz-Rot gemeint sein kann, die von der SPD bereits
vorbereitet wird.
Dabei handelt die Regierung, die selbstverständlich keine
Neuwahlen zulassen wird, tatsächlich äußerst effektiv. Mit der mehr...
- Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Verhalten der FDP im Koalitionssttreit über das Betreuungsgeld Frankfurt (ots) - Einen Augenblick lang hat uns die FDP
überrascht. Sie klang so, als sei sie eine Partei mit Prinzipien,
eine Partei, die nicht alles mitmacht, um bloß an der Macht zu
bleiben, eine Partei, die ein Zeichen setzt gegen ideologische
Verblendung und Verschwendung. Das war am Montag. Da lehnte das
FDP-Präsidium das Betreuungsgeld ab. Sollte der blasse Rösler nun mal
Farbe bekennen? Sollte er zu dem bisschen Programm stehen, für das
die FDP noch steht? Irrtum. Am Dienstag verlangt die FDP schlicht
eine Gegenleistung, mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zum Besuch von EZB-Präsident Draghi in Berlin Berlin (ots) - Eindringlich hat Mario Draghi, Präsident der
Europäischen Zentralbank (EZB), bei den Deutschen um Verständnis für
seine Europolitik geworben. Der eindrucksvolle Auftritt vorm
Bundesverband der Deutschen Industrie zeigt, dass der Streit im
Euroraum auch zu einer Schlacht der Worte geworden ist. Der Kampf um
öffentliche Unterstützung ist ähnlich bedeutend wie die juristischen
Auseinandersetzungen. Nicht zufällig sprach Draghi daher zu
Unternehmern. Die deutsche Wirtschaft spielt in der ganzen Eurokrise
eine bemerkenswert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|