BPI: EU-Neuregelung klinischer Arzneimittelstudien: BPI begrüßt Bürokratieabbau, fordert aber Nachbesserungen
Geschrieben am 27-09-2012 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
(BPI) begrüßt die Grundidee der EU-Kommission, klinische
Arzneimittelstudien künftig EU-weit einheitlich zu regeln. Dennoch
sind einzelne Nachbesserungen am Verordnungsentwurf notwendig, vor
allem müssen die Ethikkommissionen in Deutschland unbedingt erhalten
bleiben. Positiv ist insbesondere der Wille, die
Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. "Wenn wir in Zukunft weniger
bürokratische Hürden haben und sicher getestete Arzneimittel den
Patienten dadurch schneller zur Verfügung stehen, dann ist das auf
jeden Fall ein Fortschritt", sagt Henning Fahrenkamp,
Hauptgeschäftsführer des BPI. "Aktuell gibt es in der EU insgesamt 16
unterschiedliche aber vergleichbar strenge Regelungen für klinische
Studien. Länderübergreifende Forschung ist dadurch unnötig
kompliziert und zeitraubend, weil man beispielsweise Anträge und
Studiendokumente an verschiedene Behörden in unterschiedlichen
Mitgliedsländern schicken muss. Wichtig ist aber aus unserer Sicht
vor allem, dass die Studienteilnehmer bestmögliche Sicherheit haben.
Bei uns in Deutschland haben wir mit dem bewertenden System aus
Bundesoberbehörden und Ethikkommissionen, die den Studienvorhaben
innerhalb vorgegebener Fristen zustimmen müssen, einen bewährten und
weltweit anerkannten Standard. Dieses breit akzeptierte und
praktikable Verfahren darf nun nicht durch die neue EU-Regelung
aufgeweicht werden. Nicht nur der Proband, auch der Unternehmer
bekommt dadurch eine offizielle Absicherung für sein
Forschungsvorhaben. Das sollte die EU-Kommission bedenken", so
Fahrenkamp.
Dass die EU-Kommission klinische Arzneimittelstudien neu regeln
will, hat verschiedene Gründe. Unter anderem erweist sich die aktuell
geltende Richtlinie 2001/20/EG als reformbedürftig, insbesondere weil
sie als eine der Ursachen für den Rückgang klinischer
Arzneimittelstudien in der EU angesehen wird. So wurden nach Angaben
der europäischen Kommission im Jahr 2011 rund 3.800 Anträge für
klinische Tests gestellt, im Jahr 2007 waren es noch mehr als 5.000
gewesen. Kein Wunder, solange auch die bürokratischen Mühlen in den
Mitgliedsländern unterschiedlich schnell mahlen und die einzelnen
Anträge für akademische oder industrielle, multinationale Studien
oftmals innerhalb länderspezifisch unterschiedlicher Zeitspannen
bewilligt werden. "Das kostet Ressourcen und auch Geld -
ärgerlicherweise fast immer aus rein bürokratischen, nicht aus
Sicherheitsgründen", so Henning Fahrenkamp. Es wird also Zeit,
EU-weit hohe Sicherheitsauflagen endlich einheitlich festzuschreiben.
Die von der EU-Kommission geplante Beschleunigung der Genehmigungs-
und Berichterstattungsverfahren bei klinischen Studien ist
grundsätzlich die richtige Idee. In vielen Punkten muss aber noch
nachgebessert werden, beispielsweise was die Frage der ethischen
Bewertung der Anträge für die Durchführung klinischer Prüfungen
betrifft."
Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel.: 030/27909-131
jodenbach@bpi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
419961
weitere Artikel:
- Börnsen/Poland: Kreatives Europa muss konsequent finanziert werden Berlin (ots) - Der Ausschuss für Kultur und Medien hat am Mittwoch
eine Entschließung zu dem geplanten EU-Programm "Kreatives Europa"
verabschiedet. Das Programm wird ab 2014 die gesamte Kultur- und
Medienförderung der Europäischen Union umfassen. Dazu erklären der
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Börnsen (Bönstrup,) und der zuständige Berichterstatter
Christoph Poland:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt sich für die Fortführung der
europäischen Kultur- und Medienförderung in vollem mehr...
- Spahn/Monstadt: Medizinprodukte künftig besser überwachen Berlin (ots) - Der EU-Kommissar für Gesundheit und
Verbraucherschutz, John Dalli, hat am gestrigen Mittwoch Vorschläge
zu schärferen Kontrollen von Medizinprodukten vorgestellt. Dazu
erklären der gesundheitspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, und der zuständige
Berichterstatter Dietrich Monstadt:
"Die überarbeitete Richtlinie greift wesentliche Forderungen
unserer Fraktion zum Inverkehrbringen und zur verbesserten
Marktüberwachung von Medizinprodukten auf.
Medizinprodukte unterliegen in der mehr...
- bpa: 100% Unterstützung für Pflegeunternehmen / Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) wächst und begrüßt sein 7.500stes Mitglied Berlin (ots) - Der bpa begrüßt heute (27. September 2012) sein
7.500stes Mitglied. Das ist ein deutliches Signal für die Branche.
Pflegeunternehmen wollen die kompetente Unterstützung eines starken
Verbandes, der vor Ort und auf Landesebene präsent, in Deutschland
anerkannt und in Europa zu Hause ist. Fast jede dritte Einrichtung in
Deutschland hat sich deshalb für die Mitgliedschaft im bpa
entschieden. Durch diese gebündelten Kräfte ist politischer Einfluss
zu erreichen. Der bpa geht gestärkt den nächsten Herausforderungen
entgegen. mehr...
- OV: Mehr Nähe, bitte
Thema: Das Urteil zu Kirchenaustritten
Von Andreas Lesch Vechta (ots) - Nun bleibt also für die katholische Kirche alles,
wie es ist: Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass man
auch künftig nicht die Kirchensteuerzahlung einstellen und trotzdem
weiter Mitglied der Glaubensgemeinschaft sein kann. Dieses Urteil ist
korrekt, aber es löst die Probleme der Kirche nicht. Das muss sie
selbst tun.
Kürzlich haben die deutschen Bischöfe beschlossen, von nun an
jedem ausgetretenen Katholiken einen Brief zu schreiben - mit einer
Einladung zum Gespräch. Der teils scharfe Ton dieses mehr...
- OV: Verpasste Chance
Thema: Schuldenbremse in Niedersachsen
Von Giorgio Tzimurtas Vechta (ots) - Niedersachsen hat jetzt eine Schuldenbremse. Doch
wurde leider die Chance verpasst, ei-nen guten überparteilichen
Kompromiss zum Verbot neuer Kredite in der Landes-Verfassung zu
verankern. CDU und FDP haben ihr Konzept als einfaches Gesetz
beschlossen. Es weist Unzulänglichkeiten auf. SPD und Grüne
kritisieren zu Recht, dass Schwarz-Gelb die Einnahme-Seite
vernachlässigt.
CDU und FDP zeigten sich in den Gesprächen mit der SPD und den
Grünen überaus starr-sinnig. Die beiden Oppositions-parteien wiederum
konnten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|