Lausitzer Rundschau: Die schöne Unsichtbare
Der Tag der Einheit ist auch ein Tag der Freiheit
Geschrieben am 03-10-2012 |
Cottbus (ots) - Wir haben uns an sie gewöhnt. Zum Zeitpunkt ihrer
Entdeckung stets heiß und stürmisch geliebt, wandelt sie sich im
Verlauf der Jahre und Jahrzehnte zu einer stummen Dienerin, die
klaglos und stets zur vollen Zufriedenheit ihre Aufgaben verrichtet.
Niemals äußert sie einen Wunsch, begleitet uns kaum sicht- und hörbar
durchs Leben. Sie ist einfach da. Unverzichtbar und zugleich bedroht,
vergessen zu werden. Gestern feierten die Deutschen ihren
Nationalfeiertag, den Tag der Deutschen Einheit. Ohne im Namen
erwähnt zu werden, spielt sie, die Unbeachtete, auch an diesem Tag
eine zentrale Rolle. Sie, die wir so sehr schätzen und dennoch selten
würdigen: die Freiheit. Fast jeder, der die aufregenden Tage des
Mauerfalls und der Vereinigung erlebt hat, kann sich an die
aufgewühlt-euphorische Stimmung erinnern. Die Befreiung aus einer
durchbürokratisierten und alles Eigenengagement lähmenden
Bespitzelungs- und Vorschriften-Diktatur, die freiheitsstrebende
Seelen zermürbte und physisches Leben vernichtete. Der vermeintlichen
"Diktatur des Proletariats" war eine noch unvergleichbar
aggressivere, tödliche Diktatur vorausgegangen. Beide Ideologien
negierten das dem menschlichen Wesen eigene Streben nach
Individualität und Freiheit und damit die endlosen Möglichkeiten, die
das Leben bietet, um sich zu verwirklichen. Und doch haben sechs
Jahrzehnte extremistischer Staatsdoktrin es nicht vermocht, den
Gedanken an die Freiheit auszulöschen. Die Freiheit ist immer da, sie
war immer da und sie wird es immer sein. Sie ist unvernichtbar. Sie
übersteht Mord, Folter, Bestechung und Manipulation. Aber wer sie
hat, muss sie pflegen, denn die Feinde der Freiheit warten nur
darauf, dass sie in Vergessenheit gerät. Selbst in unserer stabilen
Gesellschaftsordnung, die so viel Frieden und Wohlstand
hervorgebracht hat, sind politisch extremistische Kräfte am Werk,
denen Demokraten wehrhaft entgegentreten müssen. Politischer
Extremismus, organisierte Kriminalität, Korruption, Bildungsdefizite
- Symptome einer Vergesslichkeit, die einer Gesellschaft teuer zu
stehen kommen kann. Als am Montag die Festwoche zum 100-jährigen
Bestehen des Philharmonischen Orchesters Cottbus im Staatstheater mit
einem fantastischen Festakt begann und als Zugabe die "Liberty
Fanfare" ertönte, wird sich der eine oder andere Zuhörer eine Träne
aus den Augen gewischt haben. Unter den vergangenen 100 Jahren waren
mehr schlimme als gute Jahre, aber die Freiheit hat am Ende gesiegt.
Mit der "Liberty Fanfare" trat sie aus ihrer Schemenhaftigkeit heraus
auf die Bühne, äußerte sich als Kunst und Mahnung, als wolle sie
sagen: Vergesst mich nicht, damit ich euch nicht vergesse.
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Lausitzer Rundschau
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