Lausitzer Rundschau: Angst-Ass
Zur deutsch-russischen Erdgastrasse durch die Ostsee
Geschrieben am 08-10-2012 |
Cottbus (ots) - Die Ostseepipeline wächst. Ab sofort strömt das
Gas durch zwei Röhrenstränge. Schon ist vom Bau einer dritten
Verbindung die Rede. Das deutsch-russische Energiegeschäft brummt
also. Für die beteiligten Unternehmen um den Moskauer Mehrheitseigner
Gasprom ist das eine gute Nachricht. Auch Altkanzler Gerhard Schröder
und der russische Präsident Wladimir Putin frohlocken. Sie
flankierten den Bau einst politisch. Doch wo Gewinner sind, sind
meist auch Verlierer. Dazu zählen vor allem die osteuropäischen
EU-Mitglieder, die von der Pipeline umgangen werden. Beispiel
Litauen: Anfang 2010 legte der kleine baltische Staat auf Druck der
EU sein Risiko-AKW Ignalina still. Seither ist Litauen zunehmend vom
Import russischen Erdgases abhängig. Durch den Bau der
Ostseepipeline hat sich zugleich die Gefahr erhöht, dass Moskau
seinen ungeliebten Nachbarn den Gashahn zudrehen könnte. Die
zahlungskräftigen Deutschen würden in diesem Fall durch die
Meeresröhre weiter beliefert. Wie realistisch dieses Szenario ist,
sei dahingestellt. Tatsache ist: Die Litauer stimmen am Sonntag in
einem Referendum über den Bau eines neuen AKW ab. Schon spielen die
Kernkraftbefürworter die russische Karte. In der so lange
unterdrückten ehemaligen Sowjetrepublik könnte das Angst-Ass durchaus
stechen. Folge: Die Deutschen, die so vehement den Ausstieg aus der
Atomkraft fordern, bekommen in ihrer Nachbarschaft ein neues AKW -
übrigens japanischer Bauart. Andere denken ähnlich. Auch Polen plant
ein eigenes AKW. Warschau fördert zudem die umstrittene
Schiefergas-Ausbeutung, die Deutschland aus ökologischen Gründen
hinterfragt. Aber warum sollten die Polen mit der Pipeline vor Augen
darauf Rücksicht nehmen? Eines ist gewiss: Die Schröder-Putin-Röhre
hat der europäischen Energiesolidarität einen Bärendienst erwiesen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
421840
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Steinbrück und die Sprachzwerge - Kommentar Leutkirch (ots) - Landauf, landab beklagen sich die politisch
Interessierten, dass im Deutschen Bundestag angeblich nur
durchschnittlich begabte Menschen sitzen. Unabhängig davon, dass
diese Behauptung über die Abgeordneten falsch ist, sollte es auch
niemanden mehr wundern, wenn sich in Zukunft nur noch die
Mittelmäßigen für ein politisches Mandat interessierten. Was alles im
Zusammenhang mit dem zukünftigen SPD-Kanzlerkandidaten Peer
Steinbrück an Vorwürfen und Behauptungen produziert wird, spottet
nicht nur der politischen Kultur, mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Linkspartei-Chef Riexinger Stuttgart (ots) - Mit dem links-linkischen Riexinger tritt
erstmals der Chef einer deutschen Oppositionspartei als
vaterlandsloser Geselle im Ausland auf. Der Stuttgarter ist sich
offensichtlich nicht zu schade, Vorurteile und Ressentiments gegen
die deutschen Sparforderungen zu schüren sowie die Ursache der
verantwortungslosen griechischen Schuldenkrise als Wirkung harter
europäischer Sanierungskonzepte vorzugaukeln. Was für ein
Armutszeugnis!
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: mehr...
- Das Erste, Dienstag, 9. Oktober 2012, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 6.30 Uhr, Bernd Riexinger, Vorsitzender der Linken,
Thema: Besuch von Angela Merkel in Athen
7.35 Uhr, Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht, Thema: Banken
8.00 Uhr, Reiner Holznagel, Präsident des Bundss der Steuerzahler,
Thema: Griechenland
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Besuch zur falschen Zeit
Jochim Stoltenberg über die Griechenlandreise von Bundeskanzlerin Angela Merkel Berlin (ots) - Es ist der erste Besuch der Bundeskanzlerin in
Athen, seit Griechenlands langjährige Bilanz-, Haushalts- und
Vertragsmanipulatoren vor drei Jahren mehr oder minder Insolvenz
angemeldet haben. Warum sich Frau Merkel ausgerechnet jetzt in das
emotionsgeladene Hellas aufmacht, erschließt sich nicht so recht.
Wäre sie früher gefahren, bevor die Griechen fast ausnahmslos sie für
das Desaster im Lande verantwortlich gemacht haben, hätte sie durch
Aufklärung über Sinn, Hoffnung und Wirkung der bislang nicht gerade
kleinlichen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Wissenschaft / Nobelpreis / Medizin Osnabrück (ots) - Hochverdient
Der Medizin-Nobelpreis für den Briten John Gurdon und den Japaner
Shinya Yamanaka kommt nicht überraschend. Beide galten als Favoriten.
Gleichwohl ist die Auszeichnung für die Stammzellforscher
hochverdient. Gegen die Skepsis von Kollegen zogen die beiden
Wissenschaftler ihre Experimente durch und erzielten große
Fortschritte, auch dank origineller Überlegungen: So muss man erst
einmal auf die Idee kommen, aus der Darmzelle eines Frosches
Kaulquappen zu klonen. Aus winzigen Körperzellen zogen die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|