Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Merkel besucht Athen
Bekenntnis
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 09-10-2012 |
Bielefeld (ots) - Mit dem Besuch der deutschen Kanzlerin in Athen
ist das Mega-Problem der Griechen nicht gelöst. Nach wie vor sind sie
von der Pleite bedroht, ihr dauerhafter Verbleib in der Eurozone ist
nicht garantiert. Aber Angela Merkel ist zur richtigen Zeit mit der
richtigen Botschaft nach Griechenland gereist. Sie hat materiell zwar
nur eine lächerliche Kleinigkeit von 30 Millionen Euro mitgebracht,
aber Politik ist mehr als Geld. Der Besuch hat symbolischen, weil
vertrauensbildenden Wert. Merkel hat gestern den Griechen, den
Märkten, den eigenen Koalitionspartnern aus FDP und CSU, den
Deutschen und letztlich Europa deutlich gemacht, dass Berlin an der
Seite Athens steht. Und das ist ihr gelungen, ohne sich aufzuspielen,
ohne Deutschland wichtiger zu machen, als es ist. Denn im Gleichklang
hat EU-Währungskommissar Olli Rehn angekündigt, dass die nächste
Hilfsrate von gut 31 Milliarden ausgezahlt wird. Das ist das größere
Geschenk, das Merkel für ihren Kollegen Antonis Samaras im Gepäck
hatte, denn diese Botschaft war abgestimmt. Merkel hat lange
gebraucht, aber nun scheint sie ihren Weg in der Euro-, Banken- und
Schuldenkrise gefunden zu haben. Sie bekennt sich klar zu Europa und
eiert nicht mehr aus innenpolitischen Erwägungen herum. Dieses
Bekenntnis kann sie nicht mehr leugnen. In Deutschland wird sich die
Frage stellen, wie die CDU-Chefin die Krawallos aus CSU und FDP
einfängt und wie sie die Wählerinnen und Wähler mit auf ihren Weg
nimmt. Das aber ist ein kleines Problem gemessen an den Sorgen der
Griechen. Auf die kommen harte Jahre zu. Die Gefahr ist nicht vorbei.
Die Proteste in Athen zeigen, dass die Reformen sozial ausgewogener
werden müssen. Und auch die Deutschen werden sich darauf einstellen
müssen, eines Tages konkret ihren Beitrag zu leisten.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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