BERLINER MORGENPOST: Ein gutes Urteil für Berlin
Christine Richter über die Gerichtsentscheidung, dass die A100 verlängert werden darf
Geschrieben am 10-10-2012 |
Berlin (ots) - Das ist für den Senat gut ausgegangen: Das
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am Mittwoch, dass die
Autobahn A100 im Ostteil der Stadt verlängert werden kann. Die Klagen
von Anwohnern und eines Umweltverbandes wurden zurückgewiesen, die
Klage des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg sogar für unzulässig
erklärt, weil der Bezirk keine kommunale Planungshoheit hat. Für die
Einheitsgemeinde Berlin war auch das ein wichtiger Hinweis, denn so
mancher Bezirk meint, dass er in Berlin der alleinige Bestimmer sei.
Ist er nicht, so die Leipziger Richter. Nach dem Debakel um die
Eröffnung des künftigen Hauptstadtflughafens BER - wo übrigens die
Bauarbeiten immer noch ruhen - kann sich der rot-schwarze Senat nun
also freuen, dass dieses millionenteure Infrastrukturprojekt nicht
gestoppt wurde. Und dass durch die Verlängerung der A100 auch der
BER, wenn er im Herbst 2013 eröffnet wird, besser an den Osten der
Stadt angebunden ist. Die Verlängerung der Autobahn kommt nämlich vor
allem den Menschen in den östlichen Bezirken zugute. Sie kommen nun
schneller durch die Stadt und auch Richtung Flughafen, ihre
Stadtteile werden von Durchgangsverkehr entlastet, besonders vom
lärmintensiven Gewerbeverkehr. Beim Thema Lärm waren auch die
Leipziger Richter empfindlich, denn während auf der einen Seite
Ost-Berliner bald weniger Verkehr in ihren Kiezen haben werden, wird
es für die Anwohner an diesem neuen Autobahn-Teilstück sehr viel
lauter. Völlig zu Recht kritisierten die Richter schon in der ersten
Verhandlung Ende September das Lärmkonzept des Senats, der daraufhin
rasch Zugeständnisse machte. Zwei Wohnhäuser dürfen nun stehen
bleiben, eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand muss gebaut und
Schallschutzscheiben eingebaut werden. Richtig so, für den Lärmschutz
kann man gar nicht genug investieren. So wichtig dieser Straßenausbau
für Berlin ist, so ehrlich muss man aber auch mit Blick auf die
Kosten sein: Die Verlängerung der A100 um 3,2 Kilometer ist sehr,
sehr teuer. Wie sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU),
der den Ausbau bezahlen muss, am Mittwoch so zutreffend: Die
Teilstrecke ist "das teuerste Stück Autobahn, was je in Deutschland
gebaut wurde". 450 bis 500 Millionen Euro - das ist wahrlich viel
Geld. Der Bund zeigt mit dieser Investition aber auch, wie wichtig
ihm seine Hauptstadt ist. An dem Streit über die A100 ist, wir
erinnern uns, das rot-grüne Bündnis, das die Grünen nach der
Abgeordnetenhauswahl Ende vergangenen Jahres so gerne mit der SPD
schließen wollten, gescheitert. SPD und CDU bildeten daraufhin in
Berlin die Regierung - und sind sich auch bei den
Infrastrukturprojekten sehr viel einiger, als es Rot-Grün jemals war.
Verkehrssenator Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin
Cornelia Yzer (CDU) sollten nun alles dafür tun, dass mit dem Ausbau
der A100 möglichst schnell begonnen wird und dass die großen
Erwartungen an das Projekt auch erfüllt werden. Ohne eine kluge
Verkehrslenkung wird das nicht gelingen.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
422352
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Einfühlsamer Gauck
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Das deutsch-tschechische Verhältnis mag heute
so gut sein wie noch nie in der Geschichte, es bleibt dennoch
kompliziert. Da ist die Last der Geschichte, aber auch politischer
Streit aus der jüngeren Zeit. Joachim Gauck hat versucht, beidem
gerecht zu werden, und das ist ihm gelungen. Als erster hoher
deutscher Amtsträger hat Gauck die Orte besucht, an denen die
deutschen Besatzer während des Krieges schreckliche Massaker
verübten, und er hat einfühlsame Worte für die Nachkommen der Opfer
gefunden. Das Leid deutscher mehr...
- Rheinische Post: Mörder und Kläger
= Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - Man wird den Kindermörder Markus Gäfgen für ein
abgefeimtes Charakterchen halten müssen; ein fürchterlicher Jurist
ist dieser von seinem Anwalt leider nicht gebremste Prozesshansel und
Ichling obendrein. Nun sind jedoch vor dem Gesetz alle gleich. "Die
Würde des Menschen ist unantastbar" - Artikel 1 der Verfassung macht
keinen Unterschied zwischen dem Rechtstreuen und dem Rechtsbrecher.
Gäfgen, der offen Reue nie gezeigt hat, verdient Verachtung für seine
Tat aus Geldgier, aber auch er hat Anspruch auf eine Justitia mehr...
- Rheinische Post: Ärzte - darf's etwas mehr sein?
= Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Die niedergelassenen Ärzte haben wie jede
Berufsgruppe das Recht auf eine angemessene Bezahlung. Und diese
sollte insbesondere berücksichtigen, welche hohe fachliche Kompetenz
Ärzte haben müssen, welch' hohe Verantwortung sie tragen und in
welch' teure Apparate sie teilweise investieren. Doch all dies
rechtfertigt nicht Stil und Ausgang der jüngsten
Honorarverhandlungen. Die Tinte unter der Vereinbarung zwischen
Krankenkassen und Kassenärzten war kaum getrocknet, da protestierten
Tausende Mediziner für mehr Geld. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Einigung über Arzthonorare
Scharfmacher unterwegs
PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Die Honorarverhandlungen zwischen
niedergelassenen Ärzten und Krankenkassen sind beendet. Die ärztliche
Seite auf Bundesebene bewertet den Abschluss als guten Kompromiss und
hat ihre Klage gegen den Schlichterspruch zurückgezogen. Ist jetzt
alles wieder gut? Ist es nicht. Jedenfalls so lange nicht, wie die
Scharfmacher unter den Funktionären der Ärzteverbände außerhalb der
Selbstverwaltung zu weiteren Protesten aufrufen und ihre
Mitgliedsärzte wie die Patienten in Geiselhaft nehmen wollen. Sollte
es nach dem Berliner mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Altpapier-Affäre der Piraten
Cliquenwirtschaft
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Momentan lässt sich nur schwer beurteilen, ob
der frühere politische Geschäftsführer der Piraten Klaus Hammer allzu
sehr fantasiert oder die Staatsanwaltschaft den vermeintlich verübten
Druck herunterspielt. Fest steht: Seitdem die nordrhein-westfälischen
Politiknovizen im parlamentarischen Betrieb stehen, drehen sich ihre
Debatten fast ausschließlich um ihre Profilsuche statt um
sachdienliche Vorstöße. Wenige Monate nach der Landtagswahl im Mai
stecken die wilden Himmelsstürmer von einst massiv in der Krise. Es
ist mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|