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Stimmung und Realität im Mittelstand klaffen weit auseinander

Geschrieben am 11-10-2012

Frankfurt (ots) -

- Mittelständisches Geschäftsklima sinkt zum siebten Mal in Folge
- Erwartungen deutlich schwächer als aktuelle Lage
- Stimmungstief könnte bald erreicht sein

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September
trotz des zum Monatsanfang angekündigten Anleihekaufprogramms der
Europäischen Zentralbank noch einmal verschlechtert. Das
Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen gibt um 2,2
Zähler auf 3,7 Saldenpunkte nach. Damit sinkt der wichtigste
Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers bereits das siebte Mal
in Folge. Hierzu tragen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage (-1,7
Zähler auf 18,6 Saldenpunkte) und die Erwartungen für die kommenden
sechs Monate (-2,5 Zähler auf -10,8 Saldenpunkte) fast
gleichgewichtig bei.

Auch bei den Großunternehmen hat sich das Geschäftsklima im
September weiter eingetrübt, und zwar um -2,2 Zähler auf -1,9
Saldenpunkte. Damit rutscht deren Geschäftsklimasaldo erstmals seit
Februar 2010 unter die Nulllinie. Die im Vergleich zum Mittelstand
merklich schlechtere Stimmung dürfte vor allem auf die stärkere
internationale Verflechtung der großen Firmen zurückzuführen sein.
Dadurch spüren sie die globale Abkühlung und die Rezession in vielen
Ländern der Eurozone unmittelbar. Der in der Breite stärker auf den
Inlandsmarkt ausgerichtete Mittelstand profitiert demgegenüber von
der weiterhin robusten deutschen Binnennachfrage, insbesondere von
der soliden Aufwärtsentwicklung beim privaten Konsum und im
Wohnungsbau.

Am deutschen Arbeitsmarkt ist mit einer Seitwärtsbewegung bei
relativ hoher Erwerbstätigkeit und einer unveränderten
Arbeitslosenquote zu rechnen. Konjunkturelle Impulse für die
Binnennachfrage müssen künftig vor allem aus der Lohnentwicklung und
nicht mehr aus Beschäftigungszuwächsen kommen. Die
Beschäftigungserwartungen (Mittelstand: -0,9 Zähler auf 5,9
Saldenpunkte; Großunternehmen: -2,5 Zähler auf 6,2 Saldenpunkte)
haben im September erneut nachgegeben. Auch die
Absatzpreiserwartungen fallen in beiden Unternehmensgrößenklassen
schwächer aus (Mittelstand: -0,9 Zähler auf -1,2 Saldenpunkte;
Großunternehmen: -1,3 Zähler auf -2,8 Saldenpunkte). Damit bewegen
sie sich bereits seit gut einem Vierteljahr unterhalb des
langfristigen Durchschnittsniveaus und signalisieren keinen
Inflationsdruck.

"Deutschland steht im Herbst und Winter vor einer konjunkturellen
Bewährungsprobe. Der Abstand zwischen der überdurchschnittlich guten
Lagebeurteilung und den schlechten Erwartungen für die kommenden
Monate ist zurzeit so hoch wie selten zuvor. Wir erwarten in den
kommenden Monaten eine Trendwende bei den Geschäftserwartungen. Die
mit dem mutigen Anleihekaufprogramm eingeleitete Entspannung der
Eurokrise, erste positive Signale vom amerikanischen Arbeits- und
Häusermarkt und mögliche Lockerungen der Geld- und Fiskalpolitik in
vielen Schwellenländern sollten die Stimmung bald wieder heben. Die
Auslandsaufträge in der Industrie waren im Juli und August bereits
stabil. Für 2013 rechnen wir mit einem Realwachstum in Deutschland
von rund 1,5 %", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Herr Wolfram Schweickhardt
Tel. 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: Wolfram.Schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom


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