Das Spiel ist aus: Bioplastik-Becher in Fußballstadien als Öko-Schwindel belegt
Geschrieben am 12-10-2012 |
Berlin (ots) - Pressemitteilung
Studie des Umweltbundesamtes stellt insgesamt keine Umweltvorteile
biologisch abbaubarer Verpackungen fest - Fünf deutsche
Fußball-Profivereine setzen dennoch auf kompostierbare Wegwerfbecher
- Deutsche Umwelthilfe fordert Einsatz umweltfreundlicher
Mehrweg-Becher in allen deutschen Fußballstadien
Biologisch abbaubare Verpackungen, wie z.B. Tüten, Joghurt- oder
Getränkebecher, sind in der gesamtökologischen Betrachtung nicht
vorteilhafter als solche aus Rohöl. Zu diesem Ergebnis kommt die am
vergangenen Montag (8.10.2012) veröffentlichte Studie des
Umweltbundesamtes und bestätigt damit die Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH), die bereits in der Vergangenheit auf diese Tatsache
hingewiesen hatte. Dennoch setzen die Fußball-Bundesligisten Bayern
München, 1899 Hoffenheim und VfB Stuttgart sowie die Zweitligisten
1860 München und 1. FC Köln in ihren Stadien weiterhin auf
Einweg-Becher aus maisbasierter Polymilchsäure (PLA). Die DUH fordert
die Vereine auf, den Einsatz der Wegwerfbecher zu beenden und nicht
länger zu behaupten, diese seien umweltfreundlich.
"Die Studie des Umweltbundesamtes entlarvt alle, die es mit dem
Umweltschutz nicht ernst meinen und unter dem Deckmantel
vermeintlicher Umweltvorteile auf Wegwerfprodukte setzen. Der grüne
Anstrich der Bundesligisten blättert ab und macht deutlich, dass sie
mit der Entscheidung für biologisch abbaubare Einwegbecher, die sie
als ökologisch vorteilhaft anpreisen, ein Eigentor geschossen haben",
sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Bereits 2008 hatte eine Ökobilanz zu Bechersystemen gezeigt, dass
biologisch abbaubare Einwegbecher aus PLA nicht umweltfreundlicher
sind als solche aus Rohöl. "Anbau und Verarbeitung von Pflanzen für
diese Becher, belasten Gewässer und lassen Böden versauern. Die
Becher werden auch nicht kompostiert, sondern einfach verbrannt.
Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe verloren", erklärt der
DUH-Projektmanager für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Besonders
alarmierend ist die Tatsache, dass Wegwerfbecher zehn Mal mehr Abfall
als Mehrweg-Becher verursachen und zwar unabhängig von dem Material,
aus dem sie hergestellt werden.
Die Verwendung von Mehrwegbechern spart Energie und Rohstoffe, die
dagegen bei der Neuproduktion eines Wegwerfbechers jedes Mal von
neuem benötigt werden. Durchschnittlich wird jeder Mehrwegbecher in
deutschen Fußballstadien 107 Mal wiederbefüllt. Auf diese Weise
lassen sich in der ersten und zweiten Bundesliga pro Saison über 17
Millionen Einwegbecher einsparen und deren CO2-Emissionen mehr als
halbieren. Resch fordert deshalb, den sofortigen Umstieg auf
umweltfreundliche Mehrwegbechersysteme beim Getränkeausschank in
allen Fußballstadien.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Projektmanager Kreislaufwirtschaft, Hackescher Markt
4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-43, Mobil : 0151 18256692, E-Mail:
fischer@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
422686
weitere Artikel:
- Welternährungstag: Teller - Tank: Ohne Bioenergie hätten wir nicht mehr, sondern weniger auf dem Teller (BILD) Berlin (ots) -
In der Debatte Bioenergie vs. Welternährung wird ein zentrales
Argument nicht wahrgenommen: Bei der Produktion von Biodiesel wird
nur ein kleiner Teil der Rapspflanze tatsächlich für den
Energiesektor verwendet: das pflanzliche Öl (ca. 40 %). Den größeren
Teil stellt das gewonnene Ölschrot dar (ca. 60 %), das als
proteinhaltiges Futtermittel in der Tierernährung für die Produktion
von Milch, Käse, Eiern und Fleisch gebraucht wird und somit
zusätzlich dem Lebensmittelmarkt zur Verfügung steht. Biodiesel steht
somit mehr...
- Dialog zur Gestaltung des demografischen Wandels startet im Internet Dortmund (ots) - Aus dem demografischen Wandel resultiert eine
immer höhere Altersstruktur in Deutschland, die unsere Gesellschaft
vor eine große Aufgabe stellt. Die Bundesregierung hat daher ihre
Demografiestrategie unter dem Motto "Jedes Alter zählt" formuliert.
Gemeinsam mit Institutionen und Partnern sucht sie nach
Lösungsansätzen und hat hierzu einen Dialogprozess angestoßen. Ein
zentrales Element der gemeinsamen Arbeit ist das neue
Demografie-Portal der Bundesregierung, das Bundesinnenminister Dr.
Hans-Peter Friedrich am 4. mehr...
- Deutsche Umwelthilfe fordert von Bundesregierung:Zurück zur Solidarität bei der Energiewende! Berlin (ots) - Pressemitteilung
Pläne von Bundesumweltminister Altmaier zur Reform des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes bremsen Energiewende und ignorieren
Defizite bei der Kostenallokation - Transformation des Energiesystems
in Deutschland ist nur gemeinsam zu bewältigen - DUH fordert
Abschaffung des Eigenstromprivilegs im Erneuerbare-Energien-Gesetz
und ein Ende der Milliardengeschenke für die Industrie
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) wirft der Bundesregierung vor,
die Energiewende durch den gestern (11.10.2012) von
Bundesumweltminister mehr...
- Gröhe: Friedensnobelpreis für die EU ist starkes Signal Berlin (ots) - Zur Auszeichnung der Europäischen Union mit dem
diesjährigen Friedensnobelpreis erklärt der Generalsekretär der CDU
Deutschlands, Hermann Gröhe:
Die Auszeichnung der Europäischen Union mit dem Friedensnobelpreis
ist ein wichtiges und starkes Signal. Denn angesichts aktueller
Herausforderungen wird allzu leicht vergessen: Die europäische
Einigung ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Seit über 65 Jahren
herrscht auf unserem Kontinent Frieden. Aus Feinden wurden enge
Partner und Freunde. Deutschland ist heute nur mehr...
- Patientenrechte, sektorübergreifende Zusammenarbeit und GOÄ München/Augsburg (ots) - Dr. Klaus Ottmann, Vizepräsident der
Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), stellte seine Topthemen zum 71.
Bayerischen Ärztetag in Augsburg vor.
"Laut Regierungsbegründung sollen mit dem geplanten
Patientenrechtegesetz eine verbesserte Patienteninformation und vor
allem die Rechte der Patienten gegenüber den Leistungsträgern
gestärkt werden", erklärt der Vizepräsident der Bayerischen
Landesärztekammer, Dr. Klaus Ottmann, im Vorfeld des 71. Bayerischen
Ärztetages in Augsburg. Bislang sehe der Gesetzentwurf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|