Lausitzer Rundschau: Was der Dopingfall Armstrong im Leistungssport bewirken könnte
Geschrieben am 22-10-2012 |
Cottbus (ots) - Die Entscheidung des Radsport-Weltverbandes, den
US-amerikanischen Doping-Sünder Lance Armstrong aus allen
Siegerlisten zu streichen und lebenslang zu sperren ist richtig,
alternativlos, überfällig und leider dennoch nicht vollends
befriedigend. Niemand wird je sagen können, welchem ehrlichen
Sporthelden Armstrong da den Platz in den Geschichtsbüchern geraubt
hat. Der Wunsch von Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme, das
Gelbe Trikot nicht an einen der Fahrer aus der damals offensichtlich
dopingverseuchten Szene weiterzugeben, ist jedenfalls bezeichnend und
eine Bankrotterklärung für den Radsport der vergangenen Jahrzehnte.
So bleibt für die Millionen von Zuschauern, die in der Armstrong-Ära
an der Strecke oder den TV-Bildschirmen dabei waren, nur die
Erkenntnis, bei einem miesen Schauspiel ihre Zeit verplempert zu
haben. Dennoch könnte der Fall Armstrong dem gesamten Sport und damit
auch den enttäuschten Fans immerhin einen großen Dienst erweisen.
Dafür muss dieser ehemalige Held nun aber so tief wie möglich
stürzen. Das heißt: Dieser Betrüger, der wie ein Mafiaboss agiert
hat, darf keinen Fuß mehr in irgendeine Tür im Sportgeschäft
bekommen. Er muss von den Gerichten zur Rückgabe seiner Preisgelder
und zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt werden. Seine
gelb-golden glänzende Fassade muss bis auf den letzten Stein zum
Einsturz gebracht werden. Ja, wenn rechtlich möglich, sollte er sogar
wegen seines groß angelegten Betruges hinter Gitter gebracht werden.
Das wäre nämlich die beste Warnung für alle falschen Sporthelden
dieser und kommender Tage. Denn wenn die sich sicher sein können,
dass ihnen ihre Schandtaten auch noch Jahre später - beispielsweise
mittels eingefrorener Doping-Proben und weiterentwickelter
Analysemethoden - das komplette Leben ruinieren werden, dann werden
sie wohl eher die Finger von den verbotenen Substanzen lassen. Bisher
war die Hemmschwelle einfach nicht groß genug. Da durfte selbst ein
nachgewiesener Dopingsünder wie der amerikanische 100-Meter-Sprinter
Justin Gatlin wieder bei den Olympischen Spielen antreten und sich
die Bronzemedaille umhängen lassen. Wenn der Fall Armstrong nun
endlich dafür sorgen würde, dass die Sünder härter bestraft werden,
dann hätte er wenigstens etwas Gutes gehabt.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
424435
weitere Artikel:
- Rheinische Post: CDU schrumpft zur Landpartei Düsseldorf (ots) - Ein Grüner regiert nun die Schwaben-Metropole
Stuttgart. Nach dem Sieg von Winfried Kretschmann als
Ministerpräsident im "Ländle" ist das der zweite Nackenschlag für die
einst so stolze CDU im Südwesten der Republik. Ob in Berlin, Hamburg,
München oder Köln: Die CDU wirkt in großstädtischen Milieus,
besonders bei jungen Frauen und Studenten, nicht attraktiv. Schon
2002 hatte CDU-Chefin Angela Merkel deshalb die Arbeitsgruppe
"Großstädte" eingerichtet. Passiert ist wenig. Die CDU-Führung sollte
sich dem Thema schon mehr...
- Rheinische Post: Der neue Wein Düsseldorf (ots) - Die vom Bundestag vorangetriebene Umstellung
beim Wein geht prinzipiell in die richtige Richtung. Viele
Verbraucher, die das Weintrinken nicht als Wissenschaft oder
Leidenschaft betreiben, haben schon die Regale abgesucht und
zweifelnd vor den Etiketten gestanden: Ist jetzt der Riesling passend
als "Kabinett" oder "Spätlese" oder "Auslese", und wie schmeckt er
wohl, wenn er von der Mosel, von der Saar oder aus der Pfalz kommt?
Wenn der Verkäufer dann aufklären kann, dass es dabei weniger um
Geschmack als um Qualität mehr...
- Rheinische Post: Nachspiel zu Wulff Düsseldorf (ots) - Im Kampf um die Deutungshoheit in der
Wulff-Affäre hat die SPD einen Erfolg errungen. Sie hat beim
Staatsgerichtshof in Niedersachsen erreicht, dass beide
CDU-Landesregierungen in Hannover, die von Christian Wulff und die
des jetzigen Amtsinhabers David McAllister, kräftig gerügt wurden.
Beide hatten dem Landesparlament auf Anfragen zum Nord-Süd-Dialog,
jener unsäglichen Promi-Party, die in den Räumen der Staatskanzlei
organisiert wurde, nur unzureichende Antworten gegeben. Einen Skandal
wird die SPD der amtierenden mehr...
- Weser-Kurier: Zum Urteil gegen die niedersächsische Landesregierung wegen der Promi-Party Nord-Süd-Dialog schreibt der Bremer "Weser-Kurier": Bremen (ots) - Der Richterspruch von Bückeburg ist die verdiente
Quittung für den laxen, manchmal auch verächtlichen Umgang mit den
drängenden Fragen zur Wulff-Affäre. Für fast alle Beobachter war
offensichtlich, dass sich der frühere Ministerpräsident mit Hilfe
seines damaligen Sprechers Olaf Glaeseker und des Party-Managers
Manfred Schmidt mit dem Nord-Süd-Dialog glanzvoll in Szene setzen
lassen wollte. Da lapidar jede Beteiligung des Landes einfach
abzustreiten, musste irgendwann schiefgehen. Insoweit hat sich die
Landesregierung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Osnabrücker Oberbürgermeister Boris Pistorius Osnabrück (ots) - Rücktrittsforderungen überzogen
Boris Pistorius könnte der erste Spitzenpolitiker Deutschlands
werden, der sich als Minister wegen des Verdachts der Untreue vor
Gericht verantworten muss. Normalerweise führt schon die Einleitung
eines Ermittlungsverfahrens mit diesem Vorwurf durch eine
Staatsanwaltschaft zum sofortigen Rücktritt des Beschuldigten. Doch
beim Prämienskandal um unrechtmäßige Leistungszulagen für
Kommunalbeamte ist alles anders.
Keiner der Beschuldigten oder Mitwisser aus fast allen Parteien mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|