Hagen (ots) - Das Gefühl ist nachvollziehbar: Mehr als 300
Tote, Zehntausende Obdachlose - da muss es einen Schuldigen geben.
Selbst, wenn es sich um eine Naturkatastrophe handelt wie in L'Aquila
im April 2009. Aber diesem Impuls so nachzugeben wie die
italienischen Richter, die sieben Erdbeben-Experten zu sechs Jahren
Haft verurteilten, weil sie nicht gewarnt hätten, ist absurd und
gefährlich. Die Seismologie kann allerhand messen, ist aber nicht in
der Lage, den Zeitpunkt eines schweren Erdbebens vorherzusagen. Wenn
das Urteil Bestand hat, werden Wissenschaftler sich entweder gar
nicht mehr zu konkreten Gefahren äußern, oder sie müssen bei jedem
kleinsten Anzeichen warnen - mit der Folge, dass niemand mehr ihre
Analysen ernst nimmt.
Natürlich hat der Gedanke etwas
Verführerisches, Experten in Haftung zu nehmen für ihre Voraussagen.
Aber will man ernsthaft den Meteorologen verklagen, weil die
Gartenparty ins Wasser gefallen ist? Man muss unterscheiden zwischen
Ingenieuren, die ausrechnen müssen, ob eine Brücke hält, und
Wissenschaftlern, die nur Möglichkeiten, Bedingungen und
Wahrscheinlichkeiten formulieren können. Dass sich letztere, etwa in
den notorisch unzuverlässigen Wirtschaftswissenschaften, als
allwissende Gurus aufspielen, ist zwar ein Ärgernis, aber keines, dem
strafrechtlich beizukommen ist.
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- Westfalenpost: Fünf neue Forensik-Standorte in NRW Hagen (ots) - Längst geht es nicht mehr um das Ob, sondern
allein ums Wo. Kaum einer zweifelt noch an der Notwendigkeit,
psychisch kranke Straftäter therapeutisch zu behandeln. Vor Ort aber
regiert unverändert das St.-Florians-Prinzip. Kliniken für den
Maßregelvollzug dürfen überall hin - nur bitte nicht in die eigene
Gemeinde. Weil die überfüllten Kliniken zusätzliche
Täter nicht mehr aufnehmen können, muss NRW handeln. Ministerin
Steffens wirbt für ein breites Bündnis der Parteien - die
Protestwelle aber rollt nicht durchs mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zur letzten Fernsehdebatte im US-Präsidentschaftswahlkampf Cottbus (ots) - Wer sich für die Feinheiten im Getümmel des
US-Wahlkampfes interessiert, der wird schnell zu der Feststellung
gelangen, dass auch die letzte der drei Fernsehdebatten der
Kandidaten keine Entscheidung herbeiführte. Der Ausgang des Rennens
um das Weiße Haus bleibt ungewiss trotz der beeindruckenden
Vorstellung, die diesmal der Amtsinhaber Barack Obama ablieferte. Wer
sich allerdings aus deutscher, europäischer Sicht vor allem darum
Sorgen macht, wie es mit der Außenpolitik der Supermacht in den
nächsten vier Jahren mehr...
- Rheinische Post: Obamas Dilemma Düsseldorf (ots) - Wer als Europäer US-Präsidentschaftsbewerber
Mitt Romney beim letzten TV-Duell mit US-Präsident Barack Obama
zugehört hat, dem muss angst und bange werden. Romney gab sich sanft
in der Stimme, inhaltlich jedoch kriegstreiberisch. Eine "robuste"
Iran-Politik, Spitzen gegen den "geopolitischen Feind" Russland und
die weltweite Jagd auf "bad guys", böse Jungs, waren Romneys
Aussagen. Da fühlte man sich an Ex-Präsident George W. Bush und die
"Achse des Bösen" erinnert. Überdies droht Romney mit einem
Handelskrieg mehr...
- Rheinische Post: Laden-Kompromiss Düsseldorf (ots) - Die geplante Neuregelung der
Ladenöffnungszeiten in NRW dürfte für Geschäftsleute und Kunden
vertretbar sein. In der Woche kann weiterhin nach Herzenslust
eingekauft werden. Allerdings hat sich hier vielfach der Ladenschluss
bei höchstens 22 Uhr eingependelt. Wer danach noch etwas besorgen
will oder muss, findet vor allem in den größeren Städten immer noch
eine Möglichkeit. Wobei es beachtlich ist, wie freundlich das
Personal den späten Kunden mancherorts bedient. Dass die Läden
samstags um 22 Uhr schließen, dürfte mehr...
- Rheinische Post: Kanal-TÜV: Kraft sagt basta Düsseldorf (ots) - In NRW wird es keine allgemeine Prüfpflicht für
private Abwasserkanäle geben. Hausbesitzer, die teure TÜV-Kontrollen
befürchteten, können aufatmen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
hat die monatelange hitzige Debatte mit einem Machtwort beendet. Sie
hatte sich im Wahlkampf gegen die Kontrollen bei Einfamilienheimen
ausgesprochen. Pläne, wenigsten die Kanäle von großen Mietshäusern
überwachen zu lassen, kassierte sie ebenfalls ein. Es gehe um ihre
Glaubwürdigkeit, argumentierte Kraft beim SPD-Parteitag. Ihr "Basta" mehr...
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