Kabinett beschließt weniger Bürokratie und stärkere Förderung von Ehrenamt / bpa vermisst die notwendige Gleichbehandlung aller Ehrenamtlichen
Geschrieben am 25-10-2012 |
Berlin (ots) - Das Kabinett hat gestern das "Gesetz zur
Entbürokratisierung des Gemeinnützigkeitsrechts" beschlossen und will
so für Verbesserungen der Rahmenbedingungen für
zivilgesellschaftliches Engagement sorgen. Der bpa - Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. - begrüßt die Ziele,
Bürokratie abzubauen, die Aufwandsentschädigung anzuheben und das
Ehrenamt dadurch attraktiver zu gestalten. Seit Jahren aber fordert
der Verband, bürgerschaftlich engagierte Menschen bei gleicher
Tätigkeit auch gleich zu behandeln und nicht nach dem Ort zu
unterscheiden, an dem sie sich engagieren. Ehrenamtliche in
Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände werden gefördert, in
vergleichbaren privaten Einrichtungen nicht.
"Der Ansatz des Gesetzes, bürgerschaftliches Engagement zu
fördern, ist richtig. Ohne diese freiwilligen Aktivitäten wäre unser
soziales Miteinander um Vieles ärmer und zum Teil kaum
aufrechtzuerhalten. Trotz der beschlossenen und zu begrüßenden
Verbesserungen bleibt die Ungleichbehandlung von Ehrenamtlichen
völlig inakzeptabel und unerklärlich. Weshalb kommt die Steuer- und
Sozialversicherungsbefreiung der geförderten Aufwandsentschädigung
für identische ehren-amtliche Aufgaben in der Altenhilfe nur den
Personen zugute, die sich bürgerschaftlich in einer
Wohlfahrtseinrichtung engagieren? Anderen engagierten Bürgern wird
diese Unterstützung verwehrt. Damit werden die privaten
Pflegeeinrichtungen in der Initiierung bürgerschaftlichen Engagements
behindert, obwohl das Pflegeversicherungsgesetz dieses Engagement
ausdrücklich wünscht", betont bpa-Präsident Bernd Meurer.
"Ehrenamt ist Ehrenamt! Jedes bürgerschaftliche Engagement muss
gleich gewertet und geachtet sein. Deshalb fordern wir, dass die
gesetzlich festgeschriebenen Aufwandsentschädigungen, z. B. für
Fahrtkosten, ausnahmslos jedem, der sich engagiert, steuerfrei
zustehen müssen und das unabhängig von dem Träger der Einrichtung.
Hier Unterschiede zu machen, demotiviert und schädigt damit unser
System erheblich", empört sich Meurer.
Der bpa befürwortete bereits 2007 die Gesetzesinitiative,
bürgerschaftliches Engagement durch eine Erhöhung der
Aufwandsentschädigung aufzuwerten und diese mit maximal 2.100 Euro im
Jahr steuerfrei zu fördern. "Dass diese Pauschale jetzt auf 2.400
Euro angehoben werden soll, stellt einen zusätzlichen Anreiz für
Ehrenamtler dar, deshalb muss dieser Vorteil allen Engagierten
zuteilwerden. Ein Zwei-Klassen-Ehrenamt sollte für unsere
Gesellschaft kein Thema sein", so Meurer. Das Ehrenamt hat in der
Pflege eine große Betreuung und wird immer wichtiger. "Wir haben ein
positives Signal an alle Menschen erwartet, die sich bürgerschaftlich
engagieren wollen. Ehrenamtliche Tätigkeit ist an vielen Orten
willkommen und soll möglichst vielen pflegebedürftigen Menschen
zugutekommen. Die ungerechten Unterschiede für die so wertvolle
Arbeit gehören abgeschafft", so Meurer fordernd.
Pressekontakt:
H. Mauel u. B. Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030 - 30 87 88 60.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
425163
weitere Artikel:
- Dietmar Bartsch: SPD-Spitze soll sich zum Länderfinanzausgleich erklären Berlin (ots) - "Die Vorschläge von Haushalts- und Finanzpolitikern
der Union aus den Ländern zur Neuordnung des Länderfinanzausgleichs
bleiben absurd und gefährlich. Damit werden nicht die
Lebensverhältnisse angeglichen, wie es das Grundgesetz fordert,
sondern Unterschiede zwischen den Ländern weiter vertieft. Das ist
schlicht verfassungswidrig", erklärt der stellvertretende Vorsitzende
der Fraktion DIE LINKE, Dietmar Bartsch, zur aktuellen Diskussion.
Bartsch weiter:
"Der Länderfinanzausgleich gilt per Gesetz bis 2019. Die von mehr...
- "Austeritätspolitik am Ende" Berlin (ots) - Zum möglichen Aufschub der griechischen Sparziele
erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates, Prof. Kurt J. Lauk:
"Austeritätspolitik am Ende"
Mit jedem Aufschub geht weiteres Vertrauen verloren. Wer glaubt
noch an Absichtserklärungen nachdem die Auflagen für Hilfen immer
wieder ohne Konsequenzen aufgeweicht wurden? Jetzt sollen offenbar
erneut auch bei unübersehbarer Nichterfüllung weitere Hilfen an
Griechenland gewährt werden.
Wir müssen erkennen, dass sich die Handlungsfelder der reinen
Austeritäts- mehr...
- EU-Bürgerforum in Berlin: Reding und Roth-Behrendt diskutieren mit 500 Bürgern Europas Zukunft Berlin (ots) - Wie soll die Europäische Union der Zukunft
aussehen? Wo hakt es im Alltag? Und was ist der richtige Weg aus der
Krise? Symbolträchtig am Brandenburger Tor stellen sich die
Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission, Viviane Reding, und die
Berliner SPD-Europaabgeordnete und frühere
Parlaments-Vize-Präsidentin Dagmar Roth-Behrendt am 10. November den
Fragen und der Kritik von Bürgerinnen und Bürgern.
"Selten wurde in Deutschland mehr über Europa diskutiert als
jetzt, aber zu selten kommen wirklich Bürgerinnen mehr...
- Bareiß: Bei Energiewende Bundesländer in der Pflicht Berlin (ots) - Die Regierungschefs der Länder beraten ab dem
heutigen Mittwoch in Weimar über die Energiewende. Dazu erklärt der
Koordinator für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas
Bareiß:
"Die Bundesländer sind bei der Energiewende in der Pflicht,
dringend ihre Ausbauziele aufeinander abzustimmen und ihre
Energiekonzepte entsprechend anzupassen: Wenn vierzehn Bundesländer
energieautark werden und zehn von ihnen auch noch Strom exportieren
wollen, kann das den Erfolg der Energiewende gefährden.
Die Energiewende mehr...
- Bioland fordert Reduktion des Pestizideinsatzes / Aktionsplan der Bundesregierung unzureichend Mainz (ots) - Bioland kritisiert den jetzt von der Bundesregierung
vorgelegten Entwurf des "Nationalen Aktionsplans zum nachhaltigen
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln" (NAP). "Der Pestizid-Aktionsplan
der Bundesregierung kann in der vorliegenden Form keinen Beitrag dazu
leisten, die negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf
Menschen, Pflanzen, Tiere, Böden und Gewässer nachhaltig zu
vermindern. Es bedarf erheblicher Nachbesserungen", sagt Jan Plagge,
Präsident von Bioland.
EU-Vorgaben verpflichten Deutschland zu diesem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|