VPRT-Panel auf den Medientagen München: Professionelle Inhalte brauchen einen stabilen Ordnungsrahmen / Stärkung von Urheber- und Leistungsschutzrechten als Basis für kreatives Schaffen und Innovation
Geschrieben am 25-10-2012 |
Berlin/München (ots) - Unter dem Titel "Digitale Wertschöpfung -
Kreativität und Ideenreichtum: Geschäftsmodell oder Allgemeingut?"
diskutierten Vertreter privater Rundfunkunternehmen gestern
Nachmittag auf den Medientagen München beim Panel des Verbandes
Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) die aktuellen
Fragestellungen im Urheberrecht. Unter den Teilnehmern, die die
unterschiedlichen Perspektiven von einem Journalisten über Free- und
Pay-TV-Anbieter über die Politik bis hin zur Wissenschaft
einbrachten, bestand Einigkeit, dass der Kreativität als Motor der
Inhalteindustrie für Vielfalt und Qualität ein bedeutender Wert
zukommt. Die betroffenen Sendervertreter sehen eine Stärkung der
Urheber- und Leistungsschutzrechte als Basis für ihr Schaffen und
Innovation im Angebot.
Conrad Albert, Vorstand Legal, Distribution & Regulatory Affairs
der ProSiebenSat.1 Media AG: "TV ist und bleibt der Motor - auch in
der digitalen Welt. Aber nur wenn wir geistiges Eigentum wertschätzen
und die regulatorische Fragmentierung überwinden, werden wir
innovative Geschäftsmodelle in Deutschland wirtschaftlich erfolgreich
umsetzen können. Das Prinzip 'Wir investieren, andere kapitalisieren'
ist nicht tragbar." Albert informierte auch darüber, dass die
ProSiebenSat.1 Media AG ab sofort eigene Spots zur Aufklärung der
Zuschauer über die Urheberrechtsthematik in ihren Programmen schalten
würde.
Christof Lang, Redaktionsleiter und Moderator des RTL
Nachtjournals, betonte die Bedeutung des Themas auch für den
Newsbereich: "Eine hochwertige Nachrichtensendung zu machen, die die
Menschen informiert, aber auch anspricht, ist eine aufwändige Sache.
Dafür braucht es weltumspannende Strukturen, gut ausgebildete
Mitarbeiter, viel Technik und eine Menge Erfahrung. Dieser
professionelle Inhalt ist auf Dauer nur finanzierbar, wenn es einen
stabilen Rahmen zum Schutz des geistigen Eigentum gibt. Umgekehrt
müssen wir aber auch selbst dafür Sorge tragen, dass wir geistiges
Eigentum nicht verletzen."
Die Vertreter der politischen Parteien signalisierten
Gesprächsbereitschaft, verwiesen aber auch auf das Erfordernis eines
nutzerfreundlichen Angebots. Dorothee Bär, Stv. Generalsekretärin der
CSU sowie Vorsitzende des CSU-Netzrates und des CSUnet hob hervor,
dass das Urheberrecht keine Besitzstandswahrung gewähre, sondern neue
Geschäftsmodelle entwickelt werden müssten. Ulrike Gote,
Parlamentarische Geschäftsführerin und medienpolitische Sprecherin
von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, gab zu bedenken,
dass ein anderes Nutzen auch andere Regeln erfordert. Die Positionen
der Beteiligten lägen dabei aber gar nicht so weit auseinander.
Dr. Holger Enßlin, Vorstand Legal, Regulatory & Distribution von
Sky Deutschland, verwies auf die hohe Zahl der bestehenden und leicht
zugänglichen legalen VoD-Portale. Allerdings gestalte sich gerade das
Vorgehen gegen illegales Streaming, insbesondere mit Blick auf die
Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga, sehr aufwändig - die
Durchsetzung bestehender Rechtsvorschriften durch die Aufsicht müsse
daher verbessert werden.
Nicole Agudo Berbel, Director Affiliate Sales and Business
Development von Discovery Communications Deutschland bekräftigte,
dass der Rechteschutz von übergeordneter Wichtigkeit gerade für die
Anbieter hochwertiger Inhalte im Free- und im Pay-Bereich sei.
Sendeunternehmen würden zudem dadurch benachteiligt, dass sie trotz
Vervielfältigung ihrer Inhalte derzeit ohne sachlichen Grund von der
Pauschalabgabe ausgeschlossen werden.
Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Direktor des Hans-Bredow-Instituts,
unterstrich unter Verweis auf die Diskussionen in der
Internet-Enquete des Deutschen Bundestages, dass mittlerweile
zwischen allen Beteiligten Einigkeit hinsichtlich des Werts kreativer
Leistungen und dessen Zuordnung an die Urheber bestehe. Er
unterbreitete zudem erste konkrete Vorschläge für Anpassungen, z. B.
im Bereich nutzergenerierter Inhalte bei Videoplattformen.
Im Ergebnis waren sich die Panelvertreter darüber einig, dass in
der zu Beginn sehr grundsätzlich geführten gesellschaftlichen
Wertedebatte zum Urheberrecht in den letzten Monaten Fortschritte
erzielt werden konnten. Neben der erforderlichen Weichenstellung
durch die Politik seien aber insbesondere eine weitere Information
der Nutzer und ihre Sensibilisierung im Umgang mit Urheberrechten
erforderlich.
Über den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de
Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.
Stromstraße 1, 10555 Berlin
9-13 Rue Joseph II, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel
T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de
www.vprt.de
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