Saarbrücker Zeitung: Städtebund rechnet 2013 mit Betreuungslücke und schlägt Standardsenkungen bei Kinderkrippen vor - Landsberg regt pauschalen Schadenersatz für klagende Eltern an
Geschrieben am 29-10-2012 |
Berlin / Saarbrücken (ots) - Der Hauptgeschäftsführer des Städte-
und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, glaubt nicht, dass alle Kommuen
den ab dem 1. August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf eine
Krippenbetreuung erfüllen können. "Darauf müssen sich alle
einstellen", sagte Landsberg der "Saarbrücker Zeitung"
(Montagausgabe). Von den Eltern forderte Landsberg "eine gewisse
Flexibilität". So werde es nicht überall möglich sein, einen
Ganztagesplatz zu gewähren; auch könne nicht immer der
"Wunschkitaplatz um die Ecke" zugewiesen werden. Vorübergehend seien
auch die Vergrößerung von Kita-Gruppen sowie das Aussetzen baulicher
Standards, etwa der vorgeschriebenen Raumgrößen und Grünflächen,
denkbar. Für den Fall von Klagen von Eltern schlug Landsberg die
Einführung eines "pauschalisierten Schadensersatzanspruches" vor, um
schnell zu helfen. Dafür müsse den betroffenen Kommunen ein
Hilfsfonds zur Verfügung gestellt werden. Landsberg sagte, derzeit
gebe es 620 000 Plätze. Nach den offiziellen Zahlen des Bundes sind
aber 780 000 nötig, um den Bedarf zu decken. Der Ausbau würde mit
ganzer Kraft fortgesetzt, betonte Landsberg. Anfang März 2013 werde
bei der nächsten Stichtagserhebung klar sein, wie groß die Lücke noch
sei. Danach müsse es umgehend zu einem weiteren Krippengipfel
zwischen Bund, Ländern und Kommunen kommen.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
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