Neue OZ: Kommentar zu Libyen
Geschrieben am 01-11-2012 |
Osnabrück (ots) - Eine Mammutaufgabe
Libyens neue Regierung hat zu Recht erkannt: Als Allererstes muss
sie die Sicherheitslage im bürgerkriegsgebeutelten Land verbessern.
Denn noch handeln viele der Milizen, die vor einem Jahr zum Sturz des
Diktators Muammar al-Gaddafi beigetragen haben, völlig autonom - und
stehen den Gaddafi-Truppen an Brutalität und Skrupellosigkeit in
nichts nach. Auch denken sie gar nicht daran, die Macht in den von
ihnen eroberten Regionen wieder abzugeben. So ist in Libyen kein
Staat zu machen.
Ferner muss es der Regierung gelingen, das instabile Land
zusammenzuführen. Gaddafis Herrschaftsstil, der auf Vetternwirtschaft
und Bestechung beruhte, darf dafür keine Rolle mehr spielen. Nein,
das neue Libyen muss den rechtsstaatlichen Weg wählen. So ist es
dringend geboten, die Ausarbeitung einer Verfassung voranzutreiben.
Das erfordert, die Interessen der verschiedenen Provinzen zu
berücksichtigen und trotzdem einen tragfähigen Kompromiss zu finden.
Ein beinahe unmöglich scheinender Balanceakt, doch nur dann kann im
nächsten Jahr jene Parlamentswahl stattfinden, die für Libyens
demokratischen Prozess existenziell wichtig ist. Verglichen mit
Ägypten und Tunesien, sind für Libyens neue Führung die
Herausforderungen noch größer. Denn hier geht es nicht darum, den
Staatsapparat zu reformieren, sondern staatliche Strukturen überhaupt
erst zu schaffen, eine Mammutaufgabe.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
426513
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu China Osnabrück (ots) - Mehr Freiheit wagen
Umweltskandale, Korruption bis in die Staatsspitze hinein, eine
tiefe Kluft zwischen Arm und Reich: China leidet unter massiven
Problemen. So wie bisher kann es politisch nicht weitergehen. Die
neue Führungsspitze, die jetzt das Ruder übernimmt, muss einen neuen
Kurs steuern. Das ist schon aus ökonomischen Gründen überfällig. Nach
drei Jahrzehnten rasanten Wirtschaftswachstums hat sich das Tempo in
den vergangenen zwei Jahren erheblich verringert. Das heißt: Es gibt
weniger zu verteilen. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Afrika / Westerwelle / Mali Osnabrück (ots) - Algerien ist gefordert
Eine politische Lösung, sooft sie auch verlangt wird, ist für den
Norden Malis zwar nötig, reicht aber nicht. Richtig ist, dass die
Islamisten der Ansar al-Din vor allem Zulauf haben, weil sie in den
zerfallenden Strukturen wenigstens überhaupt ein Rechtssystem bieten,
und heißt es auch Scharia. Daher ist es wichtig, dass sich die
Staatengemeinschaft bereits vor einem Militäreinsatz Gedanken über
das politische Ziel macht, das sie den Menschen bieten will. Um den
Fundamentalisten einen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Extremismus / Terrorismus / NSU Osnabrück (ots) - Sehr folgenreich
NSU: Bis vor einem Jahr verbanden damit viele allein die
nostalgische Erinnerung an eine Automarke der Nachkriegszeit. Heute
dagegen denken die meisten bei diesem Kürzel an den
"Nationalsozialistischen Untergrund", jenes rechtsextreme Terrortrio,
das gleich in Serie Kleinunternehmer mit ausländischen Wurzeln
ermordete. Was seither aus dem braunen Sumpf an die Oberfläche drang,
galt zuvor als unvorstellbar: die Existenz rechtsextremer
Terroristen. Die Erkenntnisse lösten erst einen Schock, dann mehr...
- RNZ: "Eigentor" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Rassismus Heidelberg (ots) - Von Sören Sgries
Hat Deutschland "ein riesiges Rassismus-Problem", wie es Kenan
Kolat behauptet? Hoffentlich nicht. Aber es ist nachvollziehbar, dass
sich dieser Eindruck verfestigt hat. Schuld daran trägt natürlich die
Mordserie der Rechtsterroristen, aber auch der Umgang der
Sicherheitsbehörden damit - bis hin zu den teils grotesken Auftritten
verschiedenster Behördenleiter vor dem Untersuchungsausschuss. Selbst
wer es gut meint, bewegt sich zuweilen in die falsche Richtung. So,
ganz aktuell, BKA-Chef Ziercke. mehr...
- Schwäbische Zeitung: Europa ist kompliziert genug - Leitartikel Leutkirch (ots) - Es gibt sie noch, die Liebhaber der EU. Während
die Partei des britischen Premier Cameron gerade mit einem Veto gegen
den EU-Haushalt droht, und damit die gesamte europäische Gemeinschaft
erneut wackelt, bleibt der türkische Ministerpräsident Erdogan dabei,
dass sein Land Mitglied werden will. Aber anders als früher tritt er
nicht mehr als Bittsteller auf, sondern er stellt eine Art Ultimatum.
Wenn es bis 2023 nicht klappt, sei die Türkei für Europa verloren.
Nebenbei erwähnt er vor Wirtschaftsführern in Berlin noch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|