Deutsches CSP-Netzwerk: Gemeinsam internationale Märkte für konzentrierte Solarenergie erschließen
15 Milliarden Euro Marktvolumen jährlich für konzentrierte Solarenergie erwartet
Geschrieben am 02-11-2012 |
Berlin (ots) -
Berlin, 02. November 2012 - Rund 35 deutsche Unternehmen und
Forschungseinrichtungen haben ein gemeinsames Positionspapier zu den
Marktchancen von Sonnenwärmekraftwerken und zur konzentrierten
Solarenergie veröffentlicht. Das neu gegründete Netzwerk mit dem
Namen "Deutsche CSP" will die Kräfte und Interessen der deutschen
Unternehmen bündeln und ihre Chancen auf dem internationalen Markt
erhöhen. Durch gemeinsame und gezielte Forschung und Entwicklung will
das Netzwerk die Effizienz der Technologie steigern und die Kosten
für die Stromgestehung weiter senken.
Gleichzeitig wendet sich das Netzwerk, dem unter anderem E.ON,
Bilfinger, SCHOTT und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
angehören, mit Vorschlägen an die Politik. "Für die konzentrierte
Solarenergie - Concentrated Solar Power - erwarten wir in den
kommenden Jahren ein jährliches Marktvolumen von 15 Milliarden Euro.
Deutsche Unternehmen decken die gesamte Wertschöpfungskette ab und
sind bereits weltweit aktiv. Nun geht es darum, auf politischer Ebene
den Zugang zu den internationalen Märkten zu unterstützen und die
deutsche Industrie entsprechend zu positionieren", sagt Georg
Brakmann, Sprecher des Netzwerks Deutsche CSP. "So können von der
Politik unterstützte internationale Demonstrationsprojekte
Innovationen beschleunigen und für Investoren mehr Sicherheiten
bieten."
Weltweit, so die Berechnungen der Deutschen CSP, werden bis zum
Jahr 2020 Kraftwerke mit einer Kapazität von 23,4 Gigawatt gebaut.
Länder wie Saudi Arabien, Indien, China und Südafrika haben
entsprechende Pläne aufgelegt. Etwa 80 Prozent aller geplanten
Kraftwerke befinden sich noch in der Vorbereitungs- und
Planungsphase. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die
technologische Kompetenz Deutschlands auf höchster politischer Ebene
zu repräsentieren und mit ausländischen Regierungen entsprechende
Rahmenbedingungen zu vereinbaren", so Brakmann.
Concentrated Solar Power (CSP) wird vor allem in
Sonnenwärmekraftwerken eingesetzt. Diese Kraftwerke erzeugen
regelbaren erneuerbaren Strom im Bereich von 5 bis 250 Megawatt. Das
besondere an CSP ist, dass mit der Kraft der Sonne zunächst Wärme
erzeugt wird, die dann in einem konventionellen Dampfkraftwerk zur
Stromerzeugung genutzt wird. Der Zwischenschritt "Wärme" macht CSP im
Gegensatz zu anderen Erneuerbare Energien leicht speicherbar.
Sonnenwärmekraftwerke können so rund um die Uhr Strom liefern, zum
Beispiel in den Abendstunden, wenn die Sonne als Energiequelle
bereits untergegangen ist und der Bedarf bei den Verbrauchern
besonders hoch ist. Damit sorgen diese Kraftwerke für Netzstabilität
und sind für den künftigen Strom-Mix unerlässlich.
Mögliche Standorte für Sonnenwärmekraftwerke befinden sich in
Regionen mit einer hohen direkten Sonneneinstrahlung - beispielsweise
Südeuropa, USA, Nordafrika, Naher Osten, Indien, China, Südafrika und
Australien. Über so genannte HGÜ-Leitungen
(Hochspannungsgleichstromübertragung) gelangt der Strom in die
Verbrauchszentren. Im Rahmen der DESERTEC-Vision wird auch der
Stromimport nach Europa diskutiert. Laut dem US-amerikanischen
National Renewable Energy Laboratory sind weltweit bereits ca. 60
Solarthermische Kraftwerke am Netz und können ganze Städte mit Strom
versorgen.
Mit dem vorgestellten Positionspapier richten die Mitglieder von
Deutsche CSP ihr Gesprächsangebot insbesondere an die
bundespolitischen Ressorts Wirtschaft, Umwelt, Außenpolitik und
Entwicklungshilfe sowie an die entsprechenden Ausschüsse im
Bundestag. Um diese Ansätze weiter zu konkretisieren, sollen in den
kommenden Monaten Workshops mit Fachleuten aus Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft veranstaltet werden.
Die konkreten Vorschläge der Deutschen CSP finden sich im
Positionspapier anbei und unter diesem Link: https://www.schott-pictu
res.net/pictures/download_lighttable_file/177162.
Stimmen der Beteiligten
Cord Landsmann, COO, E.ON Climate & Renewables: "Wir sind bei CSP
engagiert und betreiben zwei solarthermische Kraftwerke im Joint
Venture mit Abengoa. Dabei machen wir uns gerade vertraut mit der
Betriebsführung, um letztendlich einen wirtschaftlichen
Kraftwerksbetrieb sicher zu stellen. Neue Projekte werden über
Skalen- und Lerneffekte dazu führen, die Kosten für CSP-Strom zu
senken. Wir sind sehr interessiert daran, dass der Umgang mit dieser
Technologie nach unseren Standards gewährleistet werden kann und die
Kraftwerke sicher und umweltschonend laufen."
Dr. Hans-Joachim Konz, Mitglied des Vorstandes, SCHOTT AG: "Viele
deutsche Unternehmen liefern seit Jahren Kernkomponenten für
CSP-Anlagen und gehören auf ihrem Gebiet zu den Marktführern - so
auch SCHOTT. Noch in diesem Jahr werden wir eine Million
Solarreceiver in Projekte auf der ganzen Welt geliefert haben. Die
Vielzahl erfolgreich realisierter Anlagen zeigt, dass die Technologie
erprobt und vor allem profitabel ist. Leistungsfähige und
zuverlässige Komponenten deutschen Ursprungs sind der Schlüssel
dafür, günstige Finanzierungsbedingungen für den Bau weiterer
Kraftwerke zu schaffen."
Prof. Dr.-Ing. Robert Pitz-Paal, Co-Direktor Institut für
Solarforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): "Das
DLR hat die Entwicklung dieser Technologie vor 30 Jahren mit
angeschoben und ist mit seiner hervorragenden Forschungsinfrastruktur
Pionier auf dem Gebiet CSP. Durch rege F&E-Tätigkeit unterstützen wir
intensiv den Kostensenkungsprozess in der Industrie. Nun kommt es
darauf an, die Kommerzialisierung in den neuen Märkten
voranzutreiben."
Dr. Bernd Kordes, Vorsitzender der Geschäftsführung, Lahmeyer
International: "Ein Großteil der weltweiten CSP-Kraftwerke vor allem
in Europa, Afrika und Middle East - wird heute mit dem Know-how
deutscher Ingenieurbüros geplant und gebaut. Diese sind
verantwortlich für Vorplanung und Machbarkeitsstudien, sie erstellen
Ausschreibungsunterlagen, beraten bei der Vergabe und unterstützen
bei Bau und Inbetriebnahme. Zum Teil erstellen sie ganze Roadmaps für
ausländische Regierungen. In zahlreichen Projekten haben sich
deutsche Unternehmen enormes Know-how angeeignet und sind in der
Lage, von dem erwarteten Marktvolumen zu profitieren, sofern eine
sinnvolle politische Unterstützung stattfindet."
Über "Deutsche CSP"
Die "Deutsche CSP - Deutsches Industrienetzwerk Concentrated Solar
Power" wurde im Juni 2012 gegründet. Concentrated Solar Power (CSP)
steht für die Energiegewinnung aus Solarthermischen Kraftwerken.
Diese Form der erneuerbaren Energieversorgung ist bereits seit den
1980er Jahren kommerziell erprobt und ist grundlastfähig. Die
Deutsche CSP ist ein Netzwerk aus rund 35 Unternehmen entlang der
gesamten CSP-Wertschöpfungskette. Diese reicht von Projektentwicklern
über Komponentenlieferanten bis hin zu Besitzern und Betreibern von
Solarthermischen Kraftwerken. Ziel des Netzwerkes ist es, Kräfte und
Interessen der deutschen Marktteilnehmer zu bündeln und die
internationalen Marktchancen zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird die
Deutsche CSP konkrete Vorschläge erarbeiten. Zudem will das Netzwerk
dieser nachhaltigen Form der Energiegewinnung insgesamt zu mehr
Sichtbarkeit in der Gesellschaft verhelfen.
Die Gründungsunternehmen sind:
Babcock Borsig Steinmüller | Balcke-Dürr | Bilfinger Piping
Technologies | CAVEX | CSP Services | DLR Deutsches Zentrum für Luft-
und Raumfahrt | E.ON Climate & Renewables | Enolcon | Feranova |
Fichtner | Fichtner Solar | FLABEG Holding | Flagsol | H.C. Hogrefe
Consult | Hitachi Power Europe | IA Tech | ILF | INTER CONTROL |
KAEFER | Kraftanlagen München | KSB | Lahmeyer International | LEONI
Kerpen | M+W Germany | MAN Diesel & Turbo | MM Engineering Smart
Energy Solutions | Pöyry Deutschland | RWE Innogy | Schlaich
Bergermann und Partner sbpsonne | Schoeller Renewables | SCHOTT |
Solarlite | STEAG Energy Services | Sunlis | TÜV Rheinland Industrie
Service.
Pressekontakt:
Pressekontakt
Deutsche CSP
Georg Brakmann
Netzwerksprecher
brakmann@fichtnersolar.com
Telefon +49 173 6656161
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