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Kölner Stadt-Anzeiger: Bestseller-Autor Ken Follett: "Holocaust" umfasst mehr als die Judenvernichtung - "die andere Hälfte der Nazi-Opfer nicht vergessen"

Geschrieben am 02-11-2012

Köln (ots) - Der britische Schriftsteller Ken Follett sieht die
Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten
nicht als singuläres Verbrechen. "Elf Millionen Menschen sind im
Holocaust gestorben, die Hälfte davon Juden. Wir sollten die andere
Hälfte nicht vergessen", sagte Follett dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstagausgabe). Sein jüngster Bestseller "Winter der Welt", Teil 2
einer Roman-Trilogie über das 20. Jahrhundert, umfasst wesentlich die
NS-Zeit und die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Follett will den Begriff
des "Holocausts" ausdrücklich nicht auf die Judenvernichtung
beschränkt wissen. "Was ist der Holocaust anderes als der Massenmord
an unschuldigen Menschen?", so der 63-Jährige, der mit historischen
Romanen wie "Die Säulen der Erde" weltbekannt wurde. Bei seinen
Recherchen zu "Winter der Welt" habe er festgestellt, dass das
Stalin-Regime in der Sowjetunion "ähnlich brutal und grausam war wie
Hitlers". Follett weiter: "Das hat mich zu einem noch
leidenschaftlicheren Antikommunisten gemacht, als ich es ohnehin
schon war." In seinem Buch habe er bewusst auf die Schilderung von
Judentransporten oder Szenen aus den Vernichtungslagern verzichtet.
Dies seien "Standard-Geschichten", die den Lesern "allzu vertraut und
bekannt" seien. So sehr, dass er fürchte, sie hätten etwas von ihrer
schockierenden Gewalt verloren. "Wenn ich vom Holocaust schreibe,
dann möchte ich, dass meine Leser Tränen in den Augen haben", sagte
Follett.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Produktion
Telefon: 0221 224 3157


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